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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Novilen und L-City abtransportieren zu lassen.Wir hatten zwanzig Stunden für den Transport vorgesehen; die Hälfte der Evakuierten würde in Novilen bleiben, die andere Hälfte sollte nach L-City kommen. Das war ein großes Projekt, aber wir besaßen die Erfahrung und die Mittel,um die Evakuierung rechtzeitig abzuschließen.
    War sie bereits begonnen worden? Keineswegs!
    In Tycho Under standen so viele Transportkapseln bereit,daß erst einige die Station verlassen mußten, bevor andere nachrücken konnten. Aber die Leute dachten gar nicht daran, sie zu benutzen! »Mannie«, sagte Finn, »ich glaube nicht,daß sie sich evakuieren lassen.«
    »Sie müssen aber,verdammt noch mal!« antwortete ich.
    »Wenn wir eine Rakete orten, die für Tycho Under bestimmt ist, haben sie keine Gelegenheit mehr dazu. Dann trampeln sich die Leute gegenseitig tot, weil jeder einen Platz in einer Kapsel erobern will. Finn, deine Männer müssen sie dazu zwingen.«
    Prof schüttelte den Kopf. »Nein, Manuel.«
    »Prof, man kann die Gewaltlosigkeit auch übertreiben! Du weißt selbst, daß sie gefährdet sind. Wenn wir nicht eingreifen,kommt es dort zu Unruhen.«
    »Meinetwegen«, antwortete er. »Aber wir verzichten auf jede Gewaltanwendung. Am besten besprechen wir jetzt unsere Einsatzpläne.«
    Das war ein prächtiger Ausdruck für unsere kümmerlichen Vorbereitungen, aber wir konnten vorläufig nicht mehr tun.Die Bevölkerung sollte gewarnt werden, daß eine Bombardierung und!oder eine Invasion bevorstand. Angehörige von Finns Miliz würden an der Oberfläche Wache halten, sobald die Kreuzer Mikes blinden Punkt erreichten; diesmal würde es keinen Überraschungsangriff mehr geben. In allen Siedlungen waren Druckanzüge ab sofort unbedingt vorgeschrieben, und Nielsens und Brodys Männer hatten ab Samstagnachmittag sechzehnhundert Alarm; sie würden ihre Posten schon um fünfzehnhundert einnehmen und hatten bis dahin frei. Ursprünglich sollte die Hälfte Dienst tun, aber Prof war der Meinung, die Männer könnten ihre Aufgaben besser erfüllen, wenn alle ausgeruht seien.Ich stimmte mit ihm überein.
    Die Pläne für die Bombardierung Terras wurden vorläufig nicht geändert. Indien reagierte empört; Großchina hüllte sich in Schweigen. Trotzdem hatte Indien keinen Grund zur Klage, denn wir hatten wegen seiner dichten Bevölkerung nur die Tharwüste und einige Berggipfel als Ziele gewählt.Die meisten Ladungen waren vor der Küste ins Meer gefallen. Trotzdem waren wir auch in Indien zu Mördern geworden, denn ein halbes Dutzend heiliger Männer hattenes sich in den Kopf gesetzt, mit ihren Anhängern zu den Zielpunkten zu pilgern und unsere Wurfgeschosse durch rein geistige Anstrengung abzuweisen.
    Afrika und Europa reagierten vernünftiger, aber unterschiedlich. In Afrika hatte das menschliche Leben nie allzu hoch im Kurs gestanden, und wer umkam, weil er an einem der Zielpunkte gestanden hatte, erhielt keine langen Nachrufe. Europa hatte am Beispiel Nordamerikas gesehen,daß unsere Geschosse treffsicher und tödlich waren. Auch dort gab es Todesopfer, aber erheblich weniger als in Nordamerika oder Indien. Brasilien und ganz Südamerika hatten die wenigsten Toten zu beklagen.
    Dann war Nordamerika wieder an der Reihe -um 0950,28 am Samstag, den 17. Oktober 2076.
    Aber die Diskussion über die Zweckmäßigkeit dieser Bombardierung begann am Samstagvormittag. Prof hatte keine Sitzung des Kriegskabinetts einberufen, aber bis auf >Clayton< Watenabe, der nach Hongkong zurückgekehrt war, kamen alle zusammen: Prof, ich, Finn, Wyo, Richter Brody, Wolfgang, Stu und Terence Sheenan -acht Leute und acht Meinungen. Prof hat recht; mehr als drei Leute können sich zu keiner Entscheidung durchringen.
    Oder vielmehr sechs Meinungen, denn Wyo hielt ihren hübschen Mund, und Prof versuchte nach Möglichkeit auszugleichen. Aber die anderen waren um so lauter. Stu erklärte uns, Ihm sei es völlig gleichgültig, wohin die Ladungen fielen -solange die New Yorker Börse am Montagmorgen wie gewöhnlich ihre Pforten öffnete. »Wir haben spekuliert, und wenn wir nicht von Anfang an Pleitemachen wollen, müssen wir am Montag kaufen können,was wir am vergangenen Donnerstag verkauft haben.«
    Brody wollte das Katapult dazu benutzen, weitere Schiffe zu vernichten, die aus der Kreisbahn in Richtung Luna starteten.
    Er war eben kein Ballistikfachmann -er wußte nur, daß seine Männer in gefährlicher Situation kämpften. Ich widersprach nicht, denn die meisten

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