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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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kratziger Stimme.
    Seine Verlobte wollte etwas erwidern, entschied sich aber nach einem Blick auf
ihn um und schwieg.
    Obwohl sie keine Ahnung hatten, was vor ihnen lag, waren sie alle ein wenig
erleichtert. Zumindest waren sie wieder zusammen. Sie passierten eine große
Höhle, die offensichtlich Vorräte der Dragan enthielt.
    Aeneas blieb stehen. »Seht mal nach, ob ihr da eine braune Paste finden könnt.
Wenn ja, bringt sie mit.«
    Adrian, Anna und Gerrit kamen der Aufforderung sofort nach.
    »Was ist mit dieser Paste?«, fragte Lennart interessiert.
    »Die stellen die Dragan aus dem Zeug her, das im Stollen abgebaut wird.
Schützt sie angeblich vor den Drachen«, antwortete der Ringlord.
    »Woher weißt du das?« Erma sah ihn verblüfft an.
    Ihr Verlobter verzog leicht das Gesicht. »Ich hatte eine kurze Unterredung mit
ihrem Anführer.«
    Die Jüngeren erschienen wieder und hatten kleine Säckchen dabei.
    »Das ist alles, was wir finden konnten«, erklärte Anna.
    Aeneas schaute in die Runde. »Okay! Läuft doch bestens. Wir versuchen jetzt,
zum Feld der Illusionen zu kommen. Lennart, du hast das Kommando.«
    Sein Adjutant sah ihn überrascht an und nickte. »Packen wir es an.«
     
    Sie erreichten die Oberfläche, ohne auf einen einzigen Dragan zu stoßen. Lennart
blinzelte im hellen Tageslicht und versuchte, sich zu orientieren. »Ich denke,
wir müssen in diese Richtung«, sagte er und wies nach rechts. »Dahinten scheint es
Magie zu geben.«
    Holly nickte. »Ich spüre sie, wenn auch nur ganz schwach.«
    »Zumindest geben uns die Bäume hier ein bisschen Deckung«, bemerkte
Adrian.
    Sie hörten aus der Ferne merkwürdige Gesänge und machten sich auf den Weg
durch den Wald. Lennart sah sich kurz um. Sie boten einen Blick des Jammers.
Adrian trug Suni fast. Holly hing wie ein nasser Sack an Erik. Anna, Karem und
Gerrit schlurften mit gesenkten Köpfen voran und Aeneas hatte einen Arm um
Ermas Schulter gelegt und stolperte mehr, als dass er ging.
     
    Zwei Stunden waren sie schon unterwegs, als Adrian forderte: »Wir müssen
eine Pause machen. Suni ist völlig hinüber und ich kann sie langsam nicht mehr
halten.« Allgemeines zustimmendes Gemurmel erklang.
    Lennart sah sich um. Dieser Rastplatz war so gut wie jeder andere. »Okay!«
    Alle ließen sich fallen. Er selbst setzte sich ebenfalls und lehnte sich an einen
Baum. Fast umgehend schlief er ein.
    Er schreckte wieder hoch, weil er von einem Dragan angegriffen wurde, und
sah sich wild um. Gott sei Dank hatte er nur geträumt. Die Jugendlichen lagen auf
dem Waldboden und schliefen fest. Erma und der Ringlord flüsterten leise. Er sah
nur Ermas Rücken über ihren Verlobten gebeugt. Sie schien aus irgendeinem
Grund mit ihm zu schimpfen. Jedenfalls hörte er Aeneas‘ frustrierte Stimme. »Nun
meckere doch nicht die ganze Zeit mit mir rum! Und was zum Teufel geschieht mir
eigentlich recht?«
    Er erhob sich. Das Gefühl der Schwäche ließ allmählich nach, die Schmerzen
überall blieben leider. Er stieg über Anna hinweg und gesellte sich zu den beiden
Erwachsenen.
    Erma hatte gerade einen Verband angelegt. Sie sah kurz zu ihm auf. »Angeknackste
Rippen«, erklärte sie. »Er hat sich mit den Dragan geprügelt«, fügte sie
mit empörter Stimme hinzu.
    »Das sieht man«, erwiderte er mit einem Blick auf die unzähligen blauen Flecken.
    »Hab ich alles nur für euch getan«, erläuterte der, während er sein Hemd anzog.
»Nur damit ihr Wasser statt Morgentau bekommt. Und was hab ich davon? Vorwürfe!«
    »Du hast es ausgetauscht?«, fragte sein Freund verblüfft. »Jetzt verstehe ich,
warum die so sorglos waren. Du kommst auf Ideen. Aber wieso warst du nicht
betäubt?«
    Der Ringlord schob Erma erst einmal weg. »Hör endlich auf, um mich herumzukriechen
und mich abzutasten! Es tut schon weh genug, auch wenn du nicht
noch überall drückst.«
    »Ich muss schließlich sehen, ob etwas gebrochen ist«, verteidigte sie sich.
    »Das ist ja sehr schmeichelhaft, aber wenn du ernsthaft glaubst, ich laufe hier
mit gebrochenen Beinen rum, traust du mir doch zu viel zu«, erwiderte er halbherzig
lächelnd. Dann wandte er sich an seinen Adjutanten. »Ich war nicht betäubt,
weil ich nicht so verfressen bin wie ihr. Ich esse eben nicht alles, was man mir hinstellt.«
    »Sein Magen«, erklärte Erma und erntete einen bösen Blick ihres Verlobten.
Lennart grinste. Was für ein nettes Paar die beiden abgaben. Irgendwie schienen sie
immer zu

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