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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Höcker
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Handgelenken bis zu den Ellenbogen eng um seine Unterarme gewickelt waren. An der Innenseite des linken Unterarms trug Rhavîn ebenfalls ein Kanagi-Ten, festgehalten in einer ledernen Scheide.
    Auriel erkannte sofort, dass die Kleidungsstücke des Mannes mit edlen Stickereien und Verzierungen aus Silber geschmückt und von ausgezeichneter Qualität waren, sodass sie schloss, dass Rhavîn ein sehr wohlhabender, wenn nicht adeliger Elf sein musste.
    Über dem blauen Hemd und dem schwarzen Harnisch trug Rhavîn einen ärmellosen, vorne offenen Mantel aus schwarzem Leder, der hinten geschlitzt war. Darüber schlussendlich kleidete ihn ein ebenfalls schwarzer, bodenlanger Umhang aus einem weiten, weich fallenden Stoff, der die Farben der Umgebung widerspiegelte.
    Der Waldläufer schritt ein Stück zur Seite, richtete einen kritischen Blick in Richtung der Sonne und sagte dann, ohne auf Auriels Worte einzugehen: „Ihr seid bloß ein Náiréagh.“
    „Ein was?“, fiel Auriel ihm ins Wort.
    „Ein Mensch“, gab Rhavîn überheblich zurück. „Doch Ihr sagtet, Ihr wäret Zauberin.“
    „Das stimmt.“ Die Novizin nickte.
    „Hättet Ihr nicht Interesse, Euch mir anzuschließen? Wenn ich meinen Auftrag erfülle, wartet eine reiche Belohnung auf mich.“ Dann breitete er die Arme aus, sodass sein Mantel und sein Umhang zur Seite wehten. Damit entblößte er zwei gebogene Langschwerter, die rechts und links an seinem Gürtel hingen. „Wie Ihr seht, reise ich allein und ich würde mich über ein wenig Gesellschaft freuen. Noch dazu vermag ich es nicht, über die Magie Thargannions zu gebieten, sodass ich mich über eine zauberkundige Begleiterin noch weitaus mehr freuen würde.“
    Auriel rümpfte die Nase. Sie wollte das Angebot zunächst trotzig ablehnen, als sie sich besann und schnell abzuwägen versuchte, ob die Einladung nicht doch Gutes für sie bedeuten könnte.
    Ich habe von diesem Mann geträumt, sein Gesicht wird mir nie wieder aus dem Sinn gehen. Wenn ich ihn allein ziehen lasse, werde ich es vermutlich für immer bedauern. Andererseits wollte er mich töten ... Und dennoch ... Die junge Frau seufzte.
    „Ich kenne Euch nicht, weiß weder etwas über Elfen, noch über Waldläufer, Rhavîn.“
    „Ihr sollt es nicht ohne Lohn tun. Wenn Ihr mich begleitet und unterstützt, soll es Euer Schaden nicht sein, Auriel“, erwiderte der Elf lockend. „Und was Ihr über mein Volk nicht wisst, werde ich Euch gerne lehren.“
    In seinen schwarzen Augen blitzte etwas, das von Auriel Besitz zu ergreifen drohte. Ihre Oberschenkel begannen zu kribbeln, in ihrem Magen machte sich ein hohles Gefühl breit. Mein Traum kann nicht ohne Sinn gewesen sein , vermutete die Hexerin. Ich muss herausfinden, weshalb ich von Rhavîn geträumt habe. Und das kann ich nur, wenn ich mich ihm anschließe, das spüre ich. Außerdem kann es mir nicht schaden, ein wenig Abstand von meinem zerstörten Zirkel zu gewinnen und Erfahrung zu sammeln, bevor ich zurückkehre. Noch dazu gegen eine Belohnung.
    „Gut!“ Auriel ließ ihre Waffe sinken, ohne ihren Blick von dem Elfen abzuwenden. „Ich schließe mich Euch an, Rhavîn Khervas, und ich werde Euch unterstützen, wo ich kann. Doch warne ich Euch! Solltet Ihr noch einmal versuchen, mir etwas anzutun oder sollte es Euer Plan sein, mich zu hintergehen, werdet Ihr Euch schneller tot vorfinden, als ein Vogel aus einem Gebüsch auffliegen kann.“
    Erneut zuckte ein kühles Lächeln um Rhavîns Lippen. Selbstsicher bedeutete er: „Keine Sorge, junge Hexerin. Ich werde nichts dergleichen tun. Ich werde mit Eurer Hilfe meinen Auftrag zu Ende bringen und schließlich die Belohnung mit Euch teilen. Und auf dem Weg zur Erfüllung des Auftrags meines Fürsten werde ich Euch viele Dinge über mein Volk lehren und Eure Gesellschaft genießen.“
    „Gut.“ Auriel nickte abermals. Prüfend musterte sie den Waldläufer. „Ich muss aber noch auf meinen Begleiter warten.“ War sie noch vor einem Augenblick von Zweifeln erfüllt gewesen, freute sie sich nun darauf, Rhavîn bei seinem Auftrag zu begleiten. Seine Art, sein ganzes Wesen gefiel ihr und sie glaubte, dass sie in seiner Gesellschaft viel Erfahrung gewinnen und spannende Abenteuer würde erleben können. Dass sie ihn durchschauen würde, sobald er einen Hinterhalt gegen sie plante, dessen war sie sich absolut sicher.
    „Euren Begleiter?“ Der Elf zog misstrauisch eine Augenbraue nach oben. „Ihr reist nicht allein?“ Ein Schatten legte sich über

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