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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Höcker
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hervor. Auriel würgte, die Schmerzen drückten sich wie eine frostige Hand um ihre Kehle, schnürten ihr die Luft ab.
    Ich muss mich unbedingt verstecken, um die heilende Magie der Götter heraufzubeschwören , dachte sie prustend. Auriel nahm all ihre Kraft zusammen, um voranzukommen. Ich muss meine Wunden heilen, um Rhavîn helfen zu können. Allein schafft er es nicht. Ein kurzer Blick zurück in die Dunkelheit ließ Auriel erkennen, dass der erbitterte Kampf noch immer tobte. Sie befürchtete, dass Rhavîn dem Wasserdämon nicht gewachsen war. Entsetzliche Angst setzte sich in ihrem Herzen fest, schlug ihre vergifteten Haken in das wunde Fleisch der Hexerin.
    Rhavîn indes gab all seine Kräfte, um nicht von dem Schwanz des Dämons erdrückt zu werden. Die finstere Kreatur wand sich immerzu herum, tauchte unter die Wasseroberfläche und versuchte mit Leibeskräften, ihren Feind abzuschütteln. Doch Rhavîn krallte sich krampfhaft in die schuppige Haut des Dämons. Er hangelte sich Stück für Stück auf dessen glitschiger Haut voran. Der Meuchelmörder hatte bereits mehrere verheerende Wunden geschlagen, ohne selbst verletzt worden zu sein. Vor wenigen Augenblicken war es ihm gelungen, einige der Flossen des Dämons abzutrennen. Der Verlust der Flossen behinderte den Umi-Tisany in seiner Beweglichkeit. Das schwarze Blut des Ungeheuers färbte den Fluss dunkel und blieb überall dort wie Pech kleben, wo es auf Pflanzen oder Steine traf.
    Umkreist von zwei Arinatu-Kéiy versuchte die Bestie erneut, sich seines Angreifers zu entledigen. Rhavîn wollte, wie auch bei den Attacken zuvor, durch schnelles Tänzeln auf der Haut des Dämons auf seiner Oberfläche verweilen. Doch als die Bestie diesmal untertauchte, um Rhavîn in den schäumenden Fluten abzustreifen, verhedderte sich der Umhang des Ni´kyrtaz an einer der großen Rückenflossen. Rhavîn schrie auf. Er verlor den Halt und landete mit der vollen Wucht der Drehung in die eiskalten Wassermassen des Flusses.
    Auch das zweite Schwert entglitt ihm. Energisch riss er an seinem Umhang, versuchte verzweifelt, sich des Kleidungsstücks zu entledigen. Doch in den schäumenden Fluten verhedderte sich Rhavîn immer wieder in dem ausladenden Stoff.
    Der Sícyr´Glýnħ schlug um sich, tastete nach Halt, nach einer Rettungsmöglichkeit, doch er fand nichts. Um ihn herum war nichts als Dunkelheit und Wasser. Rhavîns Herz schlug schneller. Der Leib des Wasserdämons schoss um ihn herum, spielte mit ihm und verwehrte dem Dunkelelfen die Rückkehr an die Oberfläche. Rhavîn war wie ein Blatt im Wind, haltlos und ohne Kontrolle. In seiner Not schnappte er unter Wasser nach Luft. Mit dem Wasser schoss Panik in seinen Körper, Rhavîn spürte, wie seine Kräfte schwanden. Wie ein Stein legte sich der Druck des Wassers auf seine Brust. In einem plötzlichen Anflug von Erstickungsangst riss er die Augen auf. Dann wurde es finster um ihn, der Dunkelelf verlor das Bewusstsein.
    Plötzlich jedoch wurde Rhavîn wieder an die Oberfläche getrieben. Er spürte kalten Wind an seinem Kopf. Der Sícyr´Glýnħ rang nach Luft, hustete. Wasser schoss über seine Lippen, Rhavîn hatte erneut das Gefühl zu ertrinken. Als er zwischen dem schäumenden Wasser einen Blick in die Umgebung warf, erkannte er nichts als schuppige Dunkelheit. Der Dämon überdeckte ihn mit seinem massigen Körper. Rhavîn konnte sich nicht befreien. Kalte Wassermassen wallten um ihn herum, während sich der glitschige Fischschwanz des Dämons einer Schlange gleich wand und drehte. Entsetzen und Todesangst schwammen in Rhavîns Augen. Der Ni´kyrtaz schrie seine Ohnmacht zornig in die Finsternis. In seiner Verzweiflung schleuderte er die übrigen acht Arinatu-Kéiy aus dem Wasser heraus, ohne gezielt zu werfen und ohne die Geschosse mit Magie aufzuladen. Die Wurfsterne schnellten in die Höhe. Pfeifend jagten sie in alle Himmelsrichtungen. Ohne ihren Gegner ernsthaft zu verletzen, sirrten sie durch die Nacht. Nur einen Herzschlag später fielen sie zischend zu Boden oder schlugen in Bäume und Büsche, ohne zu dem Dunkelelfen zurückzukehren. Rhavîn fluchte, stieß hoffnungslose Verwünschungen aus.
    Da der Umi-Tisany nicht ruhte und nach einer Möglichkeit suchte, seinen Kontrahenten aufzuspüren, um ihn angreifen zu können, wurde der Dunkelelf erneut durch die stürmischen Bewegungen des schlangenartigen Körpers unter Wasser gedrückt. Er drohte zu ertrinken und versuchte wie von Sinnen, entlang der schuppigen

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