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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Höcker
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schon immer mein größtes Talent . Der Dunkelelf biss die Zähne zusammen. Niemand wird mich besiegen, weil ich aufgebe! Diese Erfahrung mussten auch Fürst Lhagaîlan daé Yazyðor und Tanrikae, mein Lehrmeister, machen. Ich werde niemals aufgeben! Durchhaltevermögen, Willensstärke und Selbstbeherrschung tragen mich ...
    Endlos erscheinende Augenblicke später stießen Rhavîns Hände an einen der Findlinge am Ufer. Schnell krallte er die Finger um den kalten Felsen und zog sich mit letzter Kraft auf das rettende Ufer. Zwar war der Boden bis in den Wald hinein von den Wassermassen überschwemmt, doch immerhin bestand in dem seichten Wasser keine Gefahr zu ertrinken.
    Erschöpft strich sich der Meuchelmörder die nassen Haare aus dem Gesicht. Kraftlos blickte er zur Seite, um sich zu vergewissern, dass der Dämon ihn nicht verfolgte. Dort, wo er gerade noch um sein Leben gerungen hatte, entbrannte in diesem Moment ein entsetzlicher Kampf. Rhavîn stockte der Atem.
    Der unbekannte Zauberer hüllte den Wasserdämon in eine brodelnde Sphäre aus Flammen und wabernden Energiefäden. Er ließ grelle Blitze durch die Dunkelheit zucken, beschwor wirbelnde Winde und zerschmetternde Speere aus lila Flammen und purer Magie. Der Fremde führte sein Schlachtbeil flinker als der beste Krieger und verursachte aufgrund seiner magischen Unterstützung mehr Schaden als ein Troll.
    Der Flussdämon setzte sich verzweifelt zur Wehr, doch magische Funken blendeten seine Augen. Herbeigezauberte Fesseln aus Schlingpflanzen und reinstem Wasser banden seinen Leib, magische Geschosse traktierten ihn unablässig.
    Rastlos und von Todesangst beseelt hieb er unkontrolliert in die Luft, in den Fluss und auf das Ufer, doch alles, was er erreichte waren weitere Verletzungen, die er sich selbst zuzog.
    „Weiche, Kreatur des Schreckens!“, donnerte die Stimme des Fremden mit einer Düsternis, die nicht von dieser Welt stammte. Sie klang wie das Rufen aus etlichen Kehlen und war von solcher Inbrunst und Härte, wie weder Rhavîn noch Auriel sie bisher von einem menschlichen Wesen vernommen hatten.
    Nur einen Herzschlag später vollführte der Zauberer eine Reihe schneller Handbewegungen. Das Wasser des Flusses verwandelte sich unter seinen Beschwörungsformeln in Eis. Weiße und bläulich glänzende Schollen schoben sich kreischend übereinander, die heranschäumenden Wassermassen fraßen sich brodelnd und knirschend immer höher. Unter der Magie des dunkeln Zauberers verwandelte sich immer mehr Wasser in glitzerndes Eis, das sich in immer kühneren Formationen gen Himmel schraubte.
    Auf dem Gesicht des Wasserdämons malte sich pures Entsetzen ab. Binnen weniger Augenblicke war er inmitten des bizarren magischen Schauspiels eingeschlossen. Das Eis kletterte blitzschnell an ihm empor, umschloss zuerst Schwanz, dann Leib und schließlich den Oberkörper der Bestie.
    In diesem Moment schleuderte das Scheusal in Anbetracht ihres bevorstehenden Todes die letzten Speere gegen den übermächtigen Feind. Doch der finstere Zauberer trat mit einem kühlen Lächeln auf den Lippen einen Schritt beiseite. Die Klingen zerborsten krachend am Boden.
    Die Eisdecke schloss sich klirrend über dem Kopf des Dämons. Seine Umrisse schimmerten durch den glitzernden Eisturm hindurch, jede Bewegung war erstarrt.
    Das Wasser, das nicht der Magie des unbekannten Zauberers unterlag, suchte sich einen neuen Weg. Es strömte um die riesenhafte Skulptur herum und nahm dann seinen gewohnten Weg durch den Flusslauf wieder auf.

Einundzwanzigstes Kapitel: Sehnsucht nach Unsterblichkeit
     
    Überwältigt kauerte Auriel auf dem überfluteten Boden. Ihre Blicke glitten zwischen dem düsteren Zauberer und dem im Eis eingeschlossenen Dämon hin und her. Während der Fremde seinen Zauber beendete und mit bewundernswerter Ruhe das Schlachtbeil zurück auf den Rücken nahm, musterte die Hexerin beeindruckt die gigantische Skulptur, die den silbernen Waldfluss in zwei Hälften trennte.
    Der Zauberer blickte sich langsam um. Er betrachtete Rhavîn und Auriel mit prüfenden Blicken, dann gebot er: „Folgt mir zum Feuer, dann werde ich Euch von meinen Plänen berichten.“
    Rhavîn lag wie betäubt am Boden, seine Beine trieben noch im Flusslauf, das Eis hatte ihn nur um Haaresbreite verfehlt. Der Dunkelelf spürte, dass Blut über sein rechtes Auge tropfte. Er ahnte, dass er auch darüber hinaus noch einige Verletzungen erlitten hatte, sein ganzer Körper brannte. Mit dem Dolch in der

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