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Rheingau-Roulette

Rheingau-Roulette

Titel: Rheingau-Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sia Wolf
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erinnere ich mich. Endlich bekommt die Therapeutenfraktion in Rangsdorf Verstärkung.“
    Stella lächelte freundlich zurück. „Alexandra, nicht wahr?“
    „Ja. Ich wollte dich schon auf der Party etwas fragen, habe es dann aber doch vergessen.“
    Alexandra nickte in Richtung des Gartens, vor dem sie standen. „Meiner sieht noch schlimmer aus und ich könnte Hilfe gebrauchen. Meine Daumen sind leider nicht mal ansatzweise grün. Ich habe überhaupt keine Ahnung im Gartensektor und brauche jemanden, der mich da ein bisschen unterstützen kann. Doro sagte, du kennst dich aus. Ich wollte dich fragen, ob du mir nicht helfen magst, etwas aus meinem Urwald zu machen.“
    „Interessant.“ Stella zögerte etwas. „Gartenarbeit ist mein Hobby. Es gibt nichts, was mich mehr entspannt, als in meinem Garten zu arbeiten. Aber“, sie lächelte entschuldigend und legte beide Hände auf den Bauch, „du siehst ja selbst, was mich demnächst erwartet. Und ich hab ja noch zwei Kinder. So gern ich dir helfen würde, da ist momentan nichts zu machen.“
    Alexandra nickte enttäuscht. „Das habe ich mir schon gedacht. Aber vielleicht könntest du wenigstens mal einen Blick in den Garten werfen und mir ein paar Tipps geben. Für die Gartengestaltung. Und was man als Gärtnerin ohne Ahnung und Talent am besten so macht, damit es schön aussieht, aber wenig Zeit kostet.“
    „Na gut. Ich kann ja mal drauf schauen“, sagte Stella. „Wann hast du denn Zeit?“
    „Wann immer du möchtest. Ich bin ja froh, dass du dir die Zeit für mich nimmst.“
    „Gut, dann lass uns heute Nachmittag eine Besichtigung machen. Ich muss aber meine beiden Kinder mitbringen, die kann ich nicht so lange in der Kita lassen.“
    „Schön. Ich freu mich!“             
     
    Der Nachmittag versprach genauso heiß und stickig zu werden wie die vergangenen Tage. Als Stella bei Alexandra im Garten ankam, hatte sie bereits einen Eistee vorbereitet und einen alten Sonnenschirm, den sie im hinteren Teil des Gartens gefunden hatte, aufgestellt. Die Terrasse bot wenig Schatten, aber immerhin konnte Stella etwas geschützter sitzen als in der prallen Sonne. Die Kinder stürzten sofort in den Garten, der ihnen ein Abenteuer versprach, so wild, wie er mittlerweile aussah.
    Stella blickte über die Rasenfläche. „Weißt du denn schon, ob du einen Teil vom Grundstück verkaufst?“
    Alexandra schüttelte den Kopf. „Eigentlich weiß ich noch gar nichts. Das Grundstück ist viel zu groß für meine gärtnerischen Ambitionen. Das kriege ich allein niemals in den Griff.“
    Stella nickte. „Ja, hier musst du jeden Tag etwas im Garten tun, sonst wirst du nie Herr über das Gestrüpp. Lass uns einen Rundgang machen, damit ich sehen kann, wie es im hinteren Teil aussieht.“
    Sie spazierten langsam durch den verwilderten Garten und Stella blieb ab und zu stehen, um Alexandra auf besondere Pflanzen hinzuweisen. Als sie am Ende des Gartens ankamen und von dort auf das Haus sahen, bemerkte Alexandra, wie armselig das Häuschen in der grünen Pracht wirkte.
    „Ich glaube, ich werde es abreißen lassen.“ Alexandra dachte laut.
    „Wenn du mich fragst, dann ist das das Klügste, was du tun kannst. Und“, Stella zeigte auf den Teil des Gartens, indem sie sich befanden, „und das hier solltest du verkaufen. Teile das Gelände auf. Du behältst zwei Drittel, den Rest verscherbelst du. Dann ist dein Grundstück immer noch groß genug für einen Pool und jede Menge Spielgeräte für die kommenden Kinder, falls du welche planen solltest.“
    Alexandra spürte, wie ihr Herz einen kleinen Hüpfer machte. „... für die kommenden Kinder, falls du welche planen solltest “ Ob sie noch einmal eine Chance bekommen würde? Sie legte die Hand auf ihr Tattoo und wandte sich an Stella.
    „Und die Gartengestaltung? Fällt dir was Einfaches für eine gärtnerisch talentfreie Logopädin ein?“
    Stella lächelte zart. „Mir fiele schon etwas ein. Aber ein gut geplanter und nicht arbeitsintensiver Garten lebt auch von der Gestaltung des Hauses. Du müsstest eigentlich erst mal wissen, welches Haus du hier bauen willst, bevor du dir ernsthaft um die Gartengestaltung Gedanken machen kannst.“
    „Ich glaube, davon habe ich schon gehört. Innerer und äußerer Raum oder so.“
    „So ähnlich. Wenn du Geld übrig hast, dann lass hier einen Gartenarchitekten ran. Das Grundstück ist ein Schmuckstück.“ Sie ließ ihren Blick über den Garten wandern. Sie seufzte leise und

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