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Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Rhönblut: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zeno Diegelmann
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ein.«
    Jan-Philip Pfeifer schüttelte den Kopf. »Das wirst du mal schön bleiben lassen, sonst zeige ich dich wegen Hausfriedensbruch an.«
    Seeberg lachte lauf. »Ja, das passt zu dir. Schön die Kollegen auflaufen lassen. Das konntest du ja schon immer wie kein Zweiter.«
    »Hau ab, Klaus, und lass mich in Ruhe.«
    Pfeifer machte Anstalten, die Tür wieder zu schließen. Doch Seeberg zögerte keinen Augenblick und warf sich gegen die Tür. Mit einem lauten Scheppernd flog die Kette aus dem Türrahmen, und beide Männer fielen zu Boden. Der Kommissar hatte den Überraschungseffekt auf seiner Seite und packte Pfeifer am Kragen. Er zog ihn wieder nach oben und presste ihn gegen die Wand. Pfeifer wehrte sich nach Kräften und stieß seinerseits wiederum den Kommissar so heftig er konnte gegen die Wand. Ein Bild fiel krachend zu Boden. Scherben verteilten sich über den Parkettboden des Flurs.
    »Himmel, was ist denn hier los?« Malee Pfeifer stand starr vor Schreck im Flur und blickte auf die zwei Männer auf dem Boden vor sich.
    »Ruf die Polizei. Los.«
    Obwohl Pfeifer die Oberhand zu gewinnen schien, ließ der Kommissar nicht von ihm ab.
    »Was hast du mit Karstensen zu tun gehabt? Und erzähl mir jetzt bloß keinen Scheiß.«
    »Du kannst mich mal, Klaus.«
    »Wir wissen, dass er dir immer wieder per Kreditkarte Geld überwiesen hat.«
    »Was?« Die Überraschung klang erstaunlich aufrichtig. »Das ist doch Blödsinn.«
    »Blödsinn? So würde ich das nicht bezeichnen. Was sagt dir die Agentur Paradies?«
    Pfeifer schien dieser Name tatsächlich etwas zu sagen, zumindest wich er von Seeberg zurück. Dann ließen sie voneinander ab und sackten schwer atmend nebeneinander zu Boden.
    »Wie habt ihr das rausbekommen?«, fragte Pfeifer, nachdem er zu Atem gekommen war.
    »Wir haben seine Kreditkartenabrechnung überprüft.«
    »Das kann nicht sein.«
    »Wir haben es schwarz auf weiß. Du steckst hinter dieser Agentur.«
    »Ja, schon. Aber es ist nicht so, wie du denkst, Klaus.«
    »Natürlich nicht.« Die Stimme des Kommissars klang sarkastisch. »Also, um was für eine Agentur handelt es sich da?«
    Pfeifer deutete in den verwüsteten Flur. »Schau dich um. Das ganze Geld, die Gemälde und die Wohnung – das ist nicht dadurch zustande gekommen, dass ich uns damals verpfiffen habe.«
    »Ach, jetzt wird’s interessant. Rückst du jetzt also endlich raus mit der Wahrheit?«
    »Ich hatte Malee damals kennengelernt. Sie …« Pfeifer stockte und sah zu seiner Frau.
    »Weiter.«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Ich arbeitete als Callgirl.«
    Malee Pfeifer schaute auf die zwei am Boden sitzenden Männer.
    »Was?«
    »Ja, Klaus. Du hast richtig verstanden.« Sie näherte sich den beiden Männern und ließ sich an der Wand gegenüber langsam auf den Parkettboden gleiten. »Ich arbeitete damals als Callgirl. Jan wollte mich da rausholen.«
    »Ja«, stimmte ihr Mann zu. »Aber das konnte ich damals doch nicht herausposaunen. Ich zahlte ihrem Zuhälter 30   000 Euro, wenn er sie endlich in Ruhe lassen würde. Er war einverstanden, wenn sie nicht irgendwo anders diesem Job nachgehen würde. Ich versprach es ihm, doch das Geld ist uns schneller durch die Hände geflossen, als wir dachten. Also machte Malee den Vorschlag, dass sie mit zwei, drei Mädels eine eigene Agentur gründen könne.«
    »Und das habt ihr dann auch gemacht.«
    »Wir gründeten die Agentur Paradies. Malee regelt seither alles Geschäftliche. Ich stehe nur mit dem Namen auf dem Papier, da sie in dem Milieu nicht mehr in Erscheinung treten darf. Wenn das der Ex-Zuhälter mitbekommt, sind wir geliefert. Daher die Heimlichtuerei.«
    Der Kommissar strich sich über seinen rauen Bart. »Und wie kam es dazu, dass Karstensen Kunde von euch wurde?«
    »Ich schwöre es dir, Klaus. Ich habe keine Ahnung, dass Ferdi unsere Mädels gebucht hat. Das ist das Erste, was ich höre. Er hat mich auch nie darauf angesprochen.«
    »Jan, wenn du mich anlügst, dann …«
    »Warum sollte ich lügen? Jetzt ist es doch eh raus. Und unsere Freundschaft ist eh nicht mehr zu retten.«
    Seeberg wartete einen Moment und dachte nach. »Seine Frau meinte, dass er des Öfteren mit seinen Kumpels Sexpartys gefeiert hat. Warst du da auch dabei?«
    Pfeifer sah zu seiner Frau, die ihn kritisch ansah. »Nein, natürlich nicht. Ich wusste, dass er gerne wilde Partys feiert. Mit jungen Frauen und dass er Prostituierte einlud. Auch mich hat er immer wieder gefragt, ob ich nicht mal vorbeikommen

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