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Rhosmari - Retterin der Feen

Rhosmari - Retterin der Feen

Titel: Rhosmari - Retterin der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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waren, hatte er die Voraussetzungen dafür geschaffen.
    »Mein Mantel«, flüsterte sie. »Sie haben meinen Mantel.«
    Timothy nickte. »Also wissen sie, wo du bist. Und sie werden es immer wissen, egal wohin du gehst und wie du es tust.«
    »Aber sie können sich nicht schneller fortbewegen als ein Auto.« Rhosmari wusste, dass sie sich an einen Strohhalm klammerte, aber sie wollte noch nicht aufgeben. »Du könntest mich doch bringen …«
    »Ich kann nicht Auto fahren. Und selbst wenn ich es könnte, würde ich dich nicht hinbringen.«
    »Timothy …«
    »Wenn es nur für dich gefährlich wäre oder für dich und mich, wäre es anders. Aber es geht nicht nur um uns, Rhosmari. Die Freiheit der Grünen Inseln, der Eichenwelt und vielleicht aller Feen des Festlands steht auf dem Spiel. Die Kaiserin darf dich nicht kriegen.«
    »Aber genau das will ich doch verhindern, verstehst du nicht? Wenn ich erst auf den Grünen Inseln bin, kann sie mir nichts mehr tun. Hier dagegen …«
    »Ich weiß!«, rief Timothy und verzog das Gesicht. »Ich weiß, dass du dort sicherer wärst«, fuhr er leiser fort. »Ich würde dich ja auch gerne hinbringen, wenn ich glaubte, dass wir es schaffen könnten. Aber Garan und die anderen haben recht. Du musst hier bleiben.«
    »Ach so. Tja dann, tut mir leid, wenn ich dich gestört habe.« Rhosmari klang bitter und gab sich keine Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen. Sie stand abrupt auf, ging zur Tür und drehte sich noch einmal für eine letzte heftige Bemerkung um. »Ich dachte, du würdest mich verstehen.«
    »Rhosmari, warte!« Timothy stand hastig auf, aber schon nach zwei Schritten gaben seine Beine unter ihm nach und er fiel hin. Er fluchte leise und zog sich am Stuhl hoch – doch bevor er etwas sagen konnte, war Rhosmari schon gesprungen.
    »Rhosmari? Bist du da?«
    Die leise Stimme kam von der anderen Seite der Tür und drang in Rhosmaris unruhige Träume ein. Benommen hob sie den Kopf und musste feststellen, dass es bereits Morgen war. »Ja?«, murmelte sie.
    »Ich bin’s, Linde. Ich wollte nur fragen, ob alles in Ordnung ist, weil du nicht zum Frühstück heruntergekommen bist.«
    Rhosmaris Schläfen pochten und ihre Augen fühlten sich an, als hätte jemand Asche hineingestreut. Sie stieg aus dem Bett, strich ihre dicken Haare nach hinten, befestigte sie mit einer Spange und öffnete die Tür.
    »Oh«, sagte Linde, »ich wollte dich nicht wecken. Soll ich wieder gehen?«
    Doch Rhosmari war nicht mehr wütend und hatte sich in ihr Schicksal ergeben. »Ist schon gut«, sagte sie und trat zur Seite, um Linde hereinzulassen.
    Vorsichtig trat Linde ein – und blieb abrupt stehen. »Hasenglöckchen hat dir dieses Zimmer gegeben? Das tut mir leid. Ich werde fragen, ob du nicht ein besseres bekommen kannst.«
    »Es ist egal.« Rhosmari setzte sich auf die Bettkante. »Was kann ich für dich tun?«
    Linde zögerte, dann setzte sie sich neben sie. »Rob sagte mir, Garan hätte mit dir gesprochen. Dass du hierbleiben sollst. Äh … geht das?«
    »Ich komme schon damit zurecht.« Rhosmari stand wieder auf und öffnete das Fenster, um frische Luft hereinzulassen. Vom Fenster aus konnte sie die Rückseite des Hauses sehen. Auf der Terrasse übten Timothy und Peri sich im Kämpfen. Beide waren mit leichtem Hemd und leichter Hose bekleidet und sie kämpften ohne Waffen. Peri wich einem Schwinger von Timothy aus, rannte hinter ihn und schlug ihm mit der Handkante auf die Schulter. Die Schnelligkeit und Härte ihrer Bewegungen erschreckten Rhosmari. Kein Wunder, dass die anderen Feen Peri Klinge genannt hatten.
    Linde trat neben sie, weil sie wissen wollte, was draußen zu sehen war. Timothy machte ein paar stolpernde Schritte und sie atmete hörbar ein. »Wie er sich quält«, sagte sie leise. »Ich wünschte, er würde es nicht tun.«
    »Sich quält?«, fragte Rhosmari. Sie hatte mehr den Eindruck, dass Peri ihn quälte, und zwar erbarmungslos. Doch kaum hatte sie das gedacht, da duckte Timothy sich unter Peris Hand hindurch und versetzte ihr einen Rippenstoß. Peri musste lachen und ihr Lachen hallte durch den ganzen Garten. Die beiden brachen den Übungskampf ab und kehrten ins Haus zurück.
    »Die Kaiserin hätte ihn im Refugium fast getötet«, sagte Linde. »Sie hat einen Lichtstrahl auf ihn geschleudert – wenn er nicht ein Stück Eisen bei sich getragen hätte, hätte ihn das mit Sicherheit umgebracht. Er hatte danach noch tagelang Krämpfe und ließ Sachen fallen oder bekam

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