Rhys By Night 02 - 4 Farben platin
diesen Worten verschwinde ich in Richtung meines eigenen Büros.
***
»Sie hat uns also in der Hand!« Ja zʼ Bruder schaut ihn an, als könne er nicht fassen, was seine Schwester von ihm verlangt.
Rhys muss sich ein Lächeln verkneifen. Jaz steckt offensichtlich nicht nur für ihn, sondern auch für ihren großen Bruder immer noch voller Überraschungen.
»Ich kann nichts machen «, sagt er und zuckt resigniert die Schultern, »deine Schwester sitzt am längeren Hebel.«
» Das ist alles deine Schuld!« Alex bebt förmlich vor Wut.
Rhys runzelt die Stirn. Geht das jetzt von vorne los? Dass sich der kleine Alex schon vor vielen Jahren in die kleine Jaz verliebt hat, ist natürlich tragisch. Aber als Erwachsener Mann nicht akzeptieren zu können, dass diese Liebe nicht erwidert wird, das muss auszuhalten sein, oder?
In dem Moment, wo er sich diese Frage stellt, merkt Rhys, dass er es auch nicht aushalten könnte, wenn er Jaz verlieren würde. Er muss versuchen, sich hier und heute mit Alex zu versöhnen, wenn es das ist, was Jaz von ihm verlangt.
» Du solltest deine Finger von ihr lassen. Warum musste es ausgerechnet meine Schwester sein? Du kannst jede Frau haben, warum Jaz?«
Mit den Händen tief in den Taschen seiner Hose, läuft Rhys im Zimmer umher. »Ganz ehrlich, Alex? Ich weiß es nicht genau. Vielleicht, weil es genau so ist. Jede könnte ich haben, aber ich will nicht jede. Jaz war vom ersten Moment an jemand, den ich nicht sofort haben konnte, den mein Charme fast kalt ließ. Um niemanden habe ich je so gekämpft wie um sie.«
»Dann war es also nicht mehr als ein Sport für dich, sie zu erobern?« Ale xʼ Stimme ist schneidend.
»Nein, Alexander, nein, so war es nicht. Ich liebe sie, das musst du mir glauben.« Rhys ist selbst überrascht, wie sehr das, was er gerade von sich gibt, stimmt. Leise fährt er fort: »Nur war es mir nicht von Anfang an klar. Dies hat mit Sport oder Wettbewerb nicht das Geringste zu tun, es ist viel mehr. Sie berührt etwas in mir, das ich bisher nicht kannte. Ich fühle mich plötzlich wie befreit, mit ihr macht das Leben auf einmal viel mehr Spaß. Sie hat mich sogar dazu gebracht, dass ich meinem Sohn begegne. Deine Schwester macht einen besseren Menschen aus mir.«
Alex übergeht die Anspielung. »Du hast einen Sohn?«, fragt er stattdessen überrascht und setzt sich auf die Kante seines Schreibtisches.
»Ja.«
»Wer ist die Mutter?«
»Eine Schulfreundin, die vor einigen Jahren gestorben ist.«
»Wo lebt der Junge jetzt?«
»In einem Kinderheim. Ich habe immer daran gezweifelt, ob er wirklich mein Sohn ist. Doch Jaz hat mir die Augen geöffnet – Alexander, es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe. Aber wenn es um Jaz geht, brennen manchmal meine Sicherungen durch. Ich habe sie gefragt, ob sie meine Frau werden will.«
Alex schüttelte den Kopf. Die Neuigkeiten sch einen ihn zu verwirren. »Und was hat sie geantwortet?«
»Dass ich mich mit dir versöhnen muss, ansonsten wird es keine Hochzeit geben.« Er kann ihm wohl kaum sagen, dass der wahre Grund vermutlich ein ganz anderer ist, wenn Jaz ihn wirklich verlässt. Dass sie seine Kontrollsucht einfach nicht mehr erträgt.
»Du meinst also, euer Glück hängt davon ab, dass ich einlenke und die Streitigkeiten mit dir beilege?«
Seinem Partner auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein, ist ein Zustand, der Rhys überhaupt nicht gefällt.
»Wenn wir mal meine Beziehung zu Jaz außer Acht lassen und die Zukunft unseres Unternehmens ins Auge fassen, wäre es äußerst unklug, die Firma zu zerschlagen«, versucht er seine Position zu stärken.
»Möchtest du die Firma denn zerschlagen?«
»Nein, Alexander, das möchte ich nicht. Wir waren in der Vergangenheit ein unschlagbares Team, das sollten wir nicht aufgeben.«
Zustimmend nickt Alex. »Du wirst Jaz niemals freiwillig aufgeben, habe ich recht?«
»Nein, niemals. Was ist mit deiner Behauptung, dass du sie lieben würdest?«
Jetzt ist es Alex, der aufsteht und den Raum abschreitet. »Nenn es einen verzweifelten Versuch, sie vor dir zu schützen.«
»Dann hast du also nichts als brüderliche Gefühle für Jaz?«, hakt Rhys misstrauisch nach.
»So ist es. Sie ist meine Schwester, ich liebe sie und will nur ihr Bestes. Aber als die Frau an meiner Seite? Das habe ich mir zwar lange gewünscht, viel länger als sie ahnt, aber in dieser Hinsicht war Jaz sehr deutlich. Nein, ich denke, das kommt für sie nicht infrage.«
Alex Stimme hat
Weitere Kostenlose Bücher