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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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Autowaschanlage passte, schaute Rook jedoch durch die mit großen Fenstern versehenen Doppeltüren, durch die man die Essenszubereitungsanlage sehen konnte, und sagte: „Ich nehme alles zurück. Da drinnen könnte man vom Fußboden essen, auch wenn man kein Nagetier ist.“
    Sie tigerten zwanzig lange Minuten auf und ab, bevor die Empfangsdame einen Telefonanruf entgegennahm und sie daraufhin durch einen heruntergekommenen mit Holzfaserplatten vertäfelten Flur zum Büro des Besitzers führte. Algernon Barrett, ein gertenschlanker Jamaikaner mit einer beeindruckenden Dreadlocksfrisur unter seiner Strickmütze, stand nicht auf. Er blieb hinter seinem gewaltigen Schreibtisch sitzen, lugte um eine Ansammlung aus Gewürzbehältern, ungeöffneten UPS-Kartons und überall verteilten Zeitschriften über Pferderennen herum und machte keinerlei Anstalten, sie zu begrüßen. Aufgrund der Designersonnenbrille, die er trug, war es sogar schwer zu beurteilen, ob er überhaupt wach war. Doch seine Anwältin war zweifellos wach. Helen Miksit, eine ehemalige gefeierte Staatsanwältin, die gekündigt hatte, um eine private Kanzlei zu eröffnen, und sich auf der anderen Seite des Gerichtsaals einen ebenso beeindruckenden Ruf erarbeitet hatte, saß neben ihrem Mandanten auf einem Klappstuhl. Die Bulldogge, wie man sie nannte, hielt sich ebenfalls nicht mit Höflichkeiten auf.
    „Ich würde mir nicht die Mühe machen, Platz zu nehmen“, sagte sie.
    „Auch schön, Sie wiederzusehen, Helen.“ Nikki streckte ihre Hand aus, die die Anwältin schüttelte, ohne aufzustehen.
    „Ihre erste Lüge an diesem Morgen. Ich versuche mich zu erinnern, wann wir uns das letzte Mal begegnet sind, Heat. Ach ja, richtig, im Vernehmungsraum. Sie haben meine Mandantin Soleil Gray in die Mangel genommen. Kurz bevor Sie sie so sehr bedrängten, dass sie sich umbrachte.“ Das entsprach nicht der Wahrheit. Sie wussten beide, dass die berühmte Sängerin trotz Nikkis Worten unter die Räder dieses Zugs gesprungen war und nicht wegen ihnen. Doch die Bulldogge machte ihrem Spitznamen gern alle Ehre, und wenn Nikki sich deswegen auf eine Diskussion mit ihr einließ, würde sie das Biest damit nur füttern.
    Rook übte seine eigene Form des Trotzes aus, indem er sich zwei Klappstühle schnappte, die vor dem großen Bildschirm standen, auf dem ein Pokerturnier lief, und sie für sich und Nikki herumschwenkte. „Meinetwegen“, kommentierte Miksit.
    „Mr. Barrett, ich bin hier, um Ihnen ein paar Fragen über die Zeit zu stellen, während der meine Mutter, Cynthia Heat, Ihrer Tochter Musikunterricht erteilte.“
    Die Bulldogge schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück. „Fragen Sie ruhig, Detective. Ich habe meinem Mandanten geraten, keine Fragen zu beantworten.“
    „Warum nicht, Mr. Barrett? Haben Sie etwas zu verbergen?“ Heat beschloss, Druck auszuüben. Da diese Anwältin im Raum war, würden Freundlichkeiten entweder ignoriert oder abgeschmettert werden.
    Er setzte sich auf seinem Stuhl aufrecht hin. „Nein!“
    „Algernon“, sagte Miksit. Als er sich zu ihr umdrehte, schüttelte sie einfach nur den Kopf. Er ließ sich wieder zurücksinken. „Detective, wenn Sie etwas über Mr. Barretts qualitativ hochwertige, auf karibische Art zubereitete Fleischgerichte und Marinaden erfahren wollen, dann ist das toll. Wenn Sie sich für einen Franchisevertrag für einen seiner firmeneigenen Gourmetlieferwagen interessieren, kann ich dafür sorgen, dass Sie die Bewerbungsunterlagen erhalten.“
    „So ist es“, sagte er. „Hören Sie, ich leite hier ein profitables Unternehmen und kümmere mich um meinen eigenen Kram, klar?“
    „Warum brauchen Sie dann eine teure Anwältin?“, fragte Heat. „Benötigen Sie aus irgendeinem Grund rechtlichen Beistand?“
    „Ja, den braucht er. Mein Mandant ist ein neuer Bürger und er braucht den rechtlichen Beistand, der jedem Amerikaner zusteht, der unter den ungerechtfertigten Druck einer dienstbeflissenen Polizistin gerät. Sind wir hier fertig?“
    „Meine Fragen“, fuhr Nikki unbeirrt fort, „sind Teil einer Mordermittlung. Würde Ihr Mandant es vorziehen, diese Befragung auf dem Revier fortzusetzen?“
    „Ihre Entscheidung, Heat. Mein Zähler läuft weiter, egal wo ich bin.“
    Nikki spürte, dass Barrett sich hinter der Anwältin versteckte, weil er eine unberechenbare emotionale Seite hatte, und sie versuchte, ihn damit aus der Reserve zu locken. „Mr. Barrett. Ich weiß, dass Sie wegen häuslicher

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