Richard Castle
ihn und das Mordfallbrett schob. „Haben Sie eine Minute, Captain?“
„Ich bin ein wenig beschäftigt, wie Sie sehen können.“
„Oh, tut mir leid. Ich hatte gerade nur ein paar Ideen für den Artikel, an dem ich arbeite, aber kein Problem. Das können wir auch später besprechen.“ Er machte genau zwei Schritte, bevor Irons seine Schulter packte.
„Ich glaube, in meinem Büro wäre es bequemer.“ Er führte Rook in seinen Glaskasten.
Die Detectives Feller und Rhymer kehrten von ihrem Abstecher zu dem Restaurant zurück, zu dem sich Nicole Bernardin eine Wegbeschreibung bei HopStop besorgt hatte. „Wir haben einen Treffer“, verkündete Opie, als sie sich an Nikkis Schreibtisch versammelten.
„Harling and Walendy’s Steakhouse an der Ecke Vierundneunzigste und Broadway. Wir mussten warten, bis der stellvertretende Geschäftsführer für seine Schicht eintraf, aber er hat unser Opfer eindeutig identifiziert“, erklärte Feller. „Er sagte, Bernardin sei um neunzehn Uhr ins Restaurant gekommen. Sie fiel ihm auf, weil sie an ihrem Tisch eine halbe Stunde lang nur Sodawasser getrunken und auf jemanden gewartet hat. Sie hat nichts zu essen bestellt.“
„Hat er gesagt, warum nicht?“, hakte Heat nach. „Bekam sie einen Anruf oder so etwas und ist dann gegangen?“
„Nein, Sie traf sich dort mit einem Kerl“, erwiderte Rhymer. „Er kam rein, setzte sich an ihren Tisch, und sie unterhielten sich fünf Minuten lang. Dann ging sie, aber er blieb sitzen und bestellte ein Rib-Eye-Steak.“
Nikki runzelte die Stirn. „Sie erinnern sich noch genau daran, was er bestellte?“
„Es kommt sogar noch besser. Sie ließen sich mit ihm fotografieren, während er das Steak aß.“ Feller hielt ein Foto hoch, auf dem Kellner und ein Koch um einen Tisch herumstanden, an dem ein grinsender Mann, dessen Gesicht ihr bekannt vorkam, vor einem Teller mit einem Rib-Eye-Steak und einer riesigen Ofenkartoffel saß. „Das habe ich von der Wand hinter der Bar.“
„Ist das der Mann, von dem ich glaube, dass er es ist?“, fragte Nikki.
„Kein anderer“, bestätigte Rhymer. „Lloyd Lewis, Schatzjäger.“
„Kann ich mir das mal genauer ansehen?“, bat sie.
Er reichte ihr das Bild. „Okay, aber seien Sie vorsichtig. Der Mann ist eine Legende.“
„Das ist nur ein Foto“, erwiderte Nikki.
„Von einer Legende“, wiederholte Rhymer nachdrücklich.
„So benimmt er sich schon den ganzen Nachmittag“, sagte Feller.
Heat betrachtete das Bild kurz und gab es dann zurück, wobei sie so tat, als würde sie es fallen lassen, nur um Rhymer vor Schreck ausflippen zu sehen. Er enttäuschte sie nicht. „Holen Sie Lloyd Lewis her, damit ich mit ihm reden kann.“
„Damit werden wir warten müssen“, sagte Feller. „Sein Agent meinte, er sei auf einem geheimen Abenteuer irgendwo am Amazonas.“
„Ein geheimes Abenteuer. Wie cool ist das?“, entfuhr es Rhymer.
„Sag ein Mal ‚Donnerwetter!‘, Opie“, bat sein Partner stichelnd. „Lass es raus. Nur ein Mal für den alten Randy.“
Als Heat und Rook an diesem Abend in den Fahrstuhl zu seinem Loft stiegen, hielt sie ihr Handy hoch. „Carter Damon hat mir geantwortet. ‚Tut mir leid, dass ich nicht zurückgerufen habe … Habe eine alte Fallakte gefunden, die Sie sehr interessieren dürfte.‘ Er will sich mit mir auf einen Kaffee treffen.“ Als Nikki eine Antwort schrieb, fing der Fahrstuhl an zu wackeln.
„Es geht schon wieder los“, sagte Rook, und sie sprangen beide in die Lobby zurück. „Das geht mir langsam echt auf die Nerven. Wenn ich etwas für Nachbeben übrig hätte, würde ich nach L. A. ziehen. Dort könnte ich wenigstens sonnengebräunt sterben.“
Als sie ein paar Minuten später aus dem Schlafzimmer kam, reichte er ihr eins der Sierra Nevadas, die er aufgemacht hatte. Sie stießen an, und er sagte: „Was hast du da?“
Nikki hielt den Samtbeutel hoch. „Das Bettelarmband, das mein Dad meiner Mutter gestohlen hat.“
„Bei dir klingt das so hinterhältig.“
„Nur zu, verteidige ihn ruhig. Du klaust ja schließlich auch Gewürzmarinaden.“ Sie ließ das Armband aus dem Beutel auf ihre Handfläche fallen und betrachtete die beiden Anhänger. Sie drehte die vergoldeten Ziffern zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her und fragte sich, was die Eins und die Neun zu bedeuten hatten. Falls sie überhaupt etwas zu bedeuten hatten.
Rook nahm einen weiteren Schluck von seinem Bier. „Ich habe über unseren heutigen Besuch bei
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