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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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städtischer Schandfleck gewesen, bis jemand die absurde Idee hatte, sie in einen geradeaus verlaufenden, erhöht liegenden Park zu verwandeln. Man reinigte sie, integrierte die Bahnschienen in den Fußgängerweg, fügte an Aussichtspunkten Bänke hinzu und bepflanzte sie an den Rändern rundherum mit diverser Vegetation, darunter hohe Gräser, Gerbersträucher, Birken und Weidepflanzen. Sie hatte erst letzten Sommer eröffnet, sich jedoch bereits zu einem so beliebten Mekka für Fußgänger entwickelt, dass die Stadt daran arbeitete, bis zum nächsten Sommer eine Erweiterung zu errichten.
    Nikki schaute rechts und links am Bürgersteig entlang. Immer noch keine Spur von Carter Damon. Der Kellner brachte ihren Latte, und sie beobachtete, wie der Dampf von der dünnen Schaumkrone über dem Espresso aufstieg und sich in der Luft kräuselte. Sie hob die Tasse an, um daran zu nippen. Der Kaffee war noch zu heiß zum Trinken, also pustete sie vorsichtig darauf.
    Und als sie das tat, entdeckte sie den roten Laserpunkt, der auf der Tasse erschien.

SECHZEHN
    Die Porzellantasse explodierte in Nikkis Hand. Sie ging sofort hinter dem Pflanzkübel neben ihrem Stuhl in Deckung und griff nach ihrer Waffe. In diesem Moment bemerkte sie, dass sie den Henkel der Tasse noch zwischen den Fingern hielt und ließ ihn auf den Bürgersteig fallen. Die Vorderseite ihres Oberteils war warm und nass. Sie tastete nach einer Wunde, doch die Flüssigkeit war Latte, kein Blut. Sie fragte sich, wie der Schütze sie mit einem Laserzielsuchgerät hatte verfehlen können.
    Sie erhielt die Antwort, als sie sich umdrehte, um sicherzustellen, dass niemand hinter ihr die Kugel abbekommen hatte. Die Gäste im Inneren des Cafés beachteten sie gar nicht, sondern reagierten auf etwas anderes: ein Nachbeben, das heftig genug war, um dafür zu sorgen, dass die Lampen hin- und herschaukelten und die ineinander gestapelten Gläser hinter der Espressobar scheppernd auf die hintere Theke fielen. Außerdem war es so heftig gewesen, dass ein Scharfschütze sein Ziel verfehlt hatte.
    Heat hob kurz den Kopf, um schnell die Situation einzuschätzen. Sobald sie das tat, schoss der rote Punkt über den Pflanzkübel auf sie zu, und sie zog den Kopf gerade noch rechtzeitig wieder herunter, bevor der Schuss krachte und die Kugel die Blumenerde hochspritzen ließ. Aber sie hatte die Quelle des Lasers gesehen.
    „Mann, haben Sie das gespürt?“, fragte der Kellner, als er durch die Tür kam.
    „Gehen Sie wieder rein!“, rief sie. Sein Lächeln verschwand, als er die Sig Sauer in ihrer Hand entdeckte. „Sorgen Sie dafür, dass alle unten bleiben und sich von diesem Fenster fernhalten.“ Er wich langsam zurück. „Und informieren Sie den Notruf. Sagen Sie denen, dass sich auf der High Line ein Scharfschütze befindet und Schüsse abgefeuert wurden. Eine Polizistin braucht Hilfe.“ Er zögerte. „Sofort.“
    Sie riskierte einen weiteren Blick und sah, wie sich eine dunkle Gestalt von ihrer Position hinter dem hohen Gras wegbewegte und zu dem erhöhten Weg auf der nördlichen Seite lief. Heat sprang über den Pflanzkübel auf den Bürgersteig und wich dem Verkehr auf der Tenth Avenue aus, um ihn zu verfolgen.
    Während sie rannte, behielt Nikki die High Line im Auge, um sicherzugehen, dass er nicht noch einmal versuchte, einen Schuss auf sie abzufeuern. Sie sprintete am Bürgersteig entlang an einem kostenpflichtigen Parkplatz vorbei und erreichte die öffentliche Treppe an der Achtzehnten Straße, die zur High Line hinaufführte. Sie lief die vier im Zickzack angeordneten Treppenfluchten hinauf und tauchte am oberen Ende geduckt keuchend und mit gezogener Waffe auf der High Line auf.
    Dann entdeckte sie ihn in der Ferne.
    Ihr Scharfschütze hatte einen ordentlichen Vorsprung und überquerte bereits die Neunzehnte Straße West. Als Heat ihn verfolgte, überkam sie ein seltsames Gefühl der Vertrautheit – die nächtliche Verfolgungsjagd, das Gewehr, das er an sich gedrückt hielt – all das erinnerte sie an die Verfolgung von Dons Mörder. Sie beschleunigte ihr Tempo und griff auf sämtliche Reserven zurück, damit ihr dieser Kerl nicht entkommen würde.
    Nikki verlor eine Sekunde, weil sie einem Paar ausweichen musste, das auf dem Weg neben einer Parkbank stand. Als sie an ihnen vorbeistürmte, sagte die Frau zu ihrem Freund: „Was ist denn hier los? Sie hat auch eine Waffe.“ Heat rief ihnen zu, dass sie den Notruf alarmieren sollten, und hoffte, dass die

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