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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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die Bewohner einfach vor den wahnsinnigen Hypotheken geflohen waren. Die Einwohner des Blocks hatten wegen des Manns mehrere Beschwerden eingereicht, aber sie grummelten, dass das nichts gebracht hätte. Allerdings ergab Raleys Überprüfung des verschwundenen Hausbesitzers, dass er sich offenbar nicht wegen einer Hypothek aus dem Staub gemacht hatte. Er trieb einen alten Haftbefehl aus New Jersey gegen den Besitzer aus dem Jahr 1995 auf. Dieser hatte in seinem Keller eine hydroponische Haschischzucht betrieben, die nicht nur die Luke im Fußboden seines neuen Zuhauses in Bayside erklärte, sondern auch die Tatsache, dass er sein Haus verlassen hatte, um der Drogenbehörde einen Schritt voraus zu bleiben.
    „Okay“, sagte Rook auf der Suche nach irgendwelchen guten Neuigkeiten, „da wäre immer noch der Koffer. Er besaß den Koffer, der mit Heats Mutter in Verbindung steht. Wenn er nicht der Mörder ist, kennt er ihn vielleicht.“
    „Sie kommt schon noch zu diesem Punkt“, sagte Ochoa. „Sehen Sie zu. Das ist ihre Spezialität.“
    „Warum haben Sie sich vor uns in dem Keller versteckt?“, fragte Heat. Keine Antwort. „Wir haben uns als Polizisten identifiziert. Warum mussten Sie sich verstecken?“
    Er löste den Blick vom Spiegel und lächelte. „Ich muss mich nicht verstecken. Ich könnte sofort von hier verschwinden, wenn ich es wollte.“ Scott riss beide Handgelenke neben sich hoch, zog seine Fesseln stramm und ließ sie dann wieder locker. „Die hier bedeuten für mich gar nichts.“
    Nikki spielte mit und ließ sich auf den Drahtseilakt ein, bei dem es darum ging, zu versuchen, einem wahnhaften, vermutlich schizophrenen Mann eindeutige Antworten zu entlocken. Momentan war William Wade Scott ihre einzige Hoffnung. Wenn er schon kein guter Verdächtiger war, mochte er wenigstens ein toller Zeuge sein. Sie gab sich unbeeindruckt und bewegte eine geistige Schachfigur, einen Bauern. „Ging es um die Zigaretten, die Sie letztens gestohlen haben?“
    „Das ist alles scheißegal, sobald ich abgeholt werde. Das muss Ihnen doch klar sein.“
    „Vielleicht bin ich nicht so gut informiert wie Sie. ‚Abgeholt‘?“
    „Von meinem Schiff“, sagte er. „Ich habe eine spezielle Nachricht erhalten.“
    „Natürlich. Meinen Glückwunsch, William.“ Ihre Bestätigung überraschte ihn und sorgte dafür, dass er sie durchdringend beäugte und aufmerksam lauschte. „Brauchten Sie deswegen den Koffer? Für Ihre Reise?“
    „Nein, wegen der Schuhe! Ich fand ihn und dachte, es könnten noch mehr Schuhe darin sein.“ Er lehnte sich vor und zwinkerte. „Sie werden so erfreut sein, wenn ich ihnen Schuhe bringe.“
    Sie lehnte sich ebenfalls vor. „Aber waren in dem Koffer denn keine Schuhe? Haben Sie keine Schuhe gesehen?“
    „Doch … das habe ich.“ Er wurde langsam nervös, konzentrierte sich jedoch weiterhin auf sie. „Aber sie waren … Sie waren noch an ihr dran.“
    „An wem?“
    „Ihr!“, erwiderte er. Dann neigte er den Kopf, um sich mit den Handballen über die Augen zu reiben. „Ich konnte sie ihr nicht abnehmen.“ Er wurde immer aufgebrachter. „Ich konnte sie nicht behalten.“
    „Haben Sie sie getötet?“
    „Nein. Ich habe sie gefunden.“
    „Wo?“
    „In dem Koffer, passen Sie doch auf.“
    „Wo haben Sie den Koffer gefunden?“
    „Hinter dem Altenheim um die Ecke.“ Er beruhigte sich und ließ sie mit einem übertriebenen Zwinkern an seinem großen Geheimnis teilhaben. „Die werfen dort eine Menge Schuhe weg.“
    Heat vollführte eine Handgeste in Richtung Spiegel, doch Raley und Ochoa waren bereits auf dem Weg aus der Beobachtungskabine, um noch einmal nach Bayside zu fahren und sich bei dem Altenheim umzusehen.
    „Als Sie sie also im Koffer gesehen haben, warum haben Sie sie nicht wieder dorthin zurückgebracht, wo Sie sie gefunden haben?“
    „Zum Altenheim? Warum? Sie war tot“, sagte er, als ob die Logik dahinter offensichtlich war. „Aber ich wusste nicht, was ich mit ihr machen sollte. Eine Leiche ist, nun ja, eine Komplikation für den Plan.“ Nikki beschloss, keinen Druck auszuüben und ihm jede Menge Spielraum zu geben. Er rutschte noch ein wenig nervös herum und sagte: „Ich habe sie die ganze Nacht hinter mir hergezogen. Dann sah ich es. Ein Konservierungsbehältnis. Es war perfekt. Genügend Kälte im Inneren. Und es hatte sogar eine Rampe.“
    „Bist du sicher, dass du dich nicht einfach nur hinlegen willst?“, fragte Rook, als er und Nikki wieder in

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