Richard Castle
Anstrengungen auf einen Ellbogen auf. „Gehen Sie nicht, erzählen Sie es mir. Ich muss es wissen.“
„Also gut, aber legen Sie sich bitte wieder hin.“
Er kam ihrer Aufforderung nicht nach. Wynns Schock und Unglauben wurden von Wut überrollt. „Wer hat sie getötet? Wie? Wann?“
„Tyler, bitte“, sagte Nikki. Sie trat näher, um ihm eine Hand auf die Schulter zu legen, und Rook kam an die andere Seite des Betts und drückte ihn sanft aber bestimmt zurück auf sein Kissen. Er fügte sich und wirkte nach außen hin wesentlich ruhiger, obwohl seine Atmung angestrengt blieb.
„Erzählen Sie es mir einfach. Es geht mir gut. Sehen Sie?“ Er warf ihr ein distanziertes Lächeln zu und wurde sofort wieder ernst. „Ein fairer Handel. Ich war Ihnen gegenüber auch offen und ehrlich.“
„Nicole wurde letzte Woche in New York City erstochen“, sagte Heat. „Einen Tag nachdem Sie angegriffen wurden.“
Tyler Wynn presste beide Augen zu und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. „Nein …“, röchelte er und warf seinen Kopf gequält auf dem Kissen hin und her. Dann riss er die Augen auf und hustete. Zwischen den einzelnen Japsern keuchte er: „Nein … Sie sind … immer noch … hinter … der Sache … her.“
„Sie müssen sich jetzt beruhigen“, sagte Rook. Dann wandte er sich an Nikki. „Mit welchem Knopf ruft man die Schwester?“
„Nein, nicht auch noch Nicole!“, brüllte Wynn, richtete sich wieder auf seinen Ellbogen auf und keuchte erneut. Das Weiß seiner Augen trat um die wahnhaft umherzuckenden Pupillen hervor. Der Rhythmus des Herzfrequenzmonitors fing an zu beschleunigen.
„Ich hole den Wachmann“, sagte Nikki, doch als sie sich umdrehte, bewegte sich der Vorhang, da sich bereits die Tür öffnete und die Schwester hereinkam.
Als sie den Patienten erblickte, eilte sie sofort zu ihm. Heat und Rook traten zurück und ließen sie ihre Arbeit machen, doch selbst als sich die Schwester um ihn kümmerte, stöhnte Wynn immer noch heiser und hielt sich die Brust. Am Monitor kreischte der Audioalarm los, und die grüne elektronische Anzeige seiner Herzfrequenz schlug in unregelmäßigen Abständen heftig aus und fiel dann wieder, während sie nach wie vor an Geschwindigkeit zunahm. Die Schwester betätigte einen Notrufknopf.
„Code bleu, salle deux-zero-trois, rapidement. Code bleu, salle deux-zero-trois.“
Hektische Stimmen und das Geräusch von Gummirädern, die über Linoleum rollten, kamen näher. Ein Arm griff nach dem Vorhang und zog ihn zur Seite. Das Herzteam eilte herbei. Es handelte sich um einen Arzt und eine Schwester, die einen Reanimationswagen schoben. Die ankommende Schwester gestikulierte mit einem Arm in Heats und Rooks Richtung, um ihnen zu signalisieren, dass sie am Fenster stehen bleiben sollten, wo sie nicht im Weg waren.
„Reculez vous, s’éloignier.“
Die beiden rührten sich nicht vom Fleck und drückten sich an die Wand, während das medizinische Personal auf den Notfall reagierte. Der Arzt überprüfte die Lebensfunktionen.
„Vingt cent joules“
, sagte er. Die Herzschwester legte Schalter um und drehte an einer Einstellscheibe auf dem Wagen. Sie hörten einen ansteigenden kaum wahrnehmbaren Ton, der darauf hindeutete, dass der Defibrillator aufgeladen wurde. Mit ruhiger Stimme sagte der Arzt: „
Au loin
.“ Alle wichen von dem Patienten zurück, während die Entladung in seine Brust geschleudert wurde. Tylers gesamter Körper bäumte sich auf der Matratze auf.
Rooks Gesicht war eine starre Grimasse. Dieses Ereignis erinnerte ihn zweifellos an seine eigene Begegnung mit dem Tod. Neben ihm flüsterte Nikki: „Komm schon“, und dann, als der Monitor eine Nulllinie anzeigte und ein monotones Fiepen den Raum erfüllte, drängte sie ihn erneut. „Komm schon, Tyler, komm schon.“
Doch der Nulllinienton setzte sich beharrlich fort. Der Arzt verlangte nach mehr Joules. „
Au loin
.“ Das Team wich zurück. Tyler bäumte sich wieder auf der Matratze auf. Nikki beobachtete den winzigen Bildschirm in der Hoffnung, dass die flache grüne Linie ausschlagen würde. Nichts.
Ein weiterer Elektroschock wurde durchgeführt. Das medizinische Team sprach nicht, aber in ihren Augen spiegelte sich schwindende Hoffnung. Heat bemerkte, dass sich ihre Fingernägel in ihre Handflächen gruben und löste ihre geballten Fäuste. Der Arzt erhöhte noch einmal die Joulezahl, doch auch der nächste Schock bewirkte nichts. Ebenso wenig wie der übernächste.
Heat und Rook
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