Richtig Einkaufen bei Gicht
essen und trinken. Bei dieser Ernährungsweise haben auch purinreiche Lieblingsspeisen in kleinen Mengen ihren Platz. So dauert es vielleicht etwas länger, bis Ihre Werte im Lot sind, dafür halten Sie aber eher durch.
GUT ZU WISSEN
Harnsäurewert senken – so klappt’s
Purine einschränken
Übergewicht abbauen
Reichlich trinken
Alkohol meiden
Vorsicht: Purine
Bei Gicht oder erhöhten Harnsäurewerten gilt es zunächst, den Körper zu entlasten, indem möglichst keine oder nur sehr kleine Mengen an Purinen mit der Nahrung aufgenommen werden. Denn Purine sind der Ausgangsstoff für die Harnsäure. Es gibt nur sehr wenige purinfreie Lebensmittel, aber viele, die einen geringen oder sehr geringen Puringehalt haben. Purinfrei sind Milch, Quark oder Butter. Käse, Obst und viele Gemüsesorten enthalten wenige Purine. Sehr purinreich sind Innereien, bestimmte Fischsorten wie Sardellen, Ölsardinen oder Sprotten und Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Linsen. In Lebensmittel-Tabellen wird meist nicht der Puringehalt angegeben, sondern die Menge Harnsäure, die beim Abbau der darin enthaltenen Purine entsteht. In neueren Tabellen finden sich häufig höhere Werte als in alten. Grund dafür sind bessere Analyseverfahren.
Eine drastiche Reduzierung des Nahrungspurins wird heute nur in akuten Fällen und für kurze Zeit verordnet. Die sogenannte streng purinarme Diät enthält maximal 300 Milligramm Harnsäure am Tag beziehungsweise 2000 Milligramm pro Woche. Ein kleines Schweineschnitzel und zwei Scheiben Graubrot mit Schinken liefern zusammen schon über 300 Milligramm Harnsäure.
Für die meisten Gichtpatienten gilt jedoch eine weniger strenge Empfehlung: höchstens 3500 Milligramm Harnsäure in der Woche oder rund 500 Milligramm am Tag. Das können Sie leicht einhalten. Achten Sie bei Angaben über Puringehalte in Lebensmittel-Tabellen darauf, ob die Werte pro 100 Gramm (g) oder pro Portion gelten. Entscheidend ist der Puringehalt pro Portion.
Besonders purinreich
Lebensmittel
Harnsäuregehalt in mg je 100 g Lebensmittel
Kalbsbries
1260
Forelle blau
336
Rinderleber
255
Matjeshering, gesalzen
241
Erbsen grün, tiefgefroren
163
Schweineschnitzel
160
Suppenhuhn
159
Kalbsleberwurst
155
Krabben
147
Reis, ungeschält
134
Grünkern
125
Aprikosen, getrocknet
118
Rosinen
107
Vollkornbrötchen mit Weizenkeimen
106
Salzstangen
100
Eiweiß – kein Problem
Viele purinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch oder Hülsenfrüchte versorgen uns mit dem wichtigen Nährstoff Eiweiß. Doch einen Eiweißmangel muss selbst bei streng purinarmer Ernährung niemand befürchten. Denn Milchprodukte (am besten fettarme) sind eine gute Alternative. Milch, Joghurt, Käse und Quark enthalten reichlich Eiweiß, aber keine oder fast keine Purine.
Der bei uns übliche hohe Eiweißkonsum ist für Gichtpatienten ohnehin ungünstig, denn eine eiweißreiche Nahrung belastet die Nieren. Und diese müssen bei Gicht bereits Schwerstarbeit leisten. Ein hoher Eiweißkonsum führt darüber hinaus zu einem sauren Urin, der wiederum Harnsäuresteine begünstigt. Harnsäure löst sich besser, wenn der Urin basisch ist.
Schlanke haben selten Gicht
Laut Statistik erkranken schlanke Menschen selten an Gicht. Warum bei Übergewichtigen die Harnsäurewerte oft höher sind, ist noch nicht genau geklärt. Sicher ist jedoch, dass Abnehmen die Werte senkt und die Gefahr eines Gichtanfalls deutlich reduziert. Darüber hinaus schont ein normales Körpergewicht die Gelenke. Durch abgelagerte Harnsäurekristalle sind die Gelenke ohnehin schon strapaziert. Da bedeutet jedes Kilo zu viel eine zusätzliche Belastung.
GUT ZU WISSEN
Kalorien oder Joule
Die offizielle Einheit für den Energiegehalt eines Nahrungsmittels beziehungsweise Getränks ist zwar Kilojoule, im täglichen Sprachgebrauch werden jedoch meist die Begriffe Kilokalorien oder Kalorien verwendet. Die Joulewerte lassen sich aus den Kalorienwerten ganz einfach berechnen: 1 Kilokalorie entspricht 4184 Kilojoule. In diesem Buch wird der Einfachheit halber der Begriff Kalorie beziehungsweise die Abkürzung kcal für Kilokalorie benutzt.
Gewicht im Griff
Wenn die Pfunde purzeln, sinkt auch der Harnsäurewert. Doch aller Anfang ist schwer. Prüfen Sie zunächst kritisch Ihr Gewicht. Zur Beurteilung dient heute weniger das Idealgewicht, sondern der Body-Mass-Index (BMI).
Berechnet wird er so: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat. Zum Beispiel 82 (kg)/1,80 2 (m) =
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