Richtig einkaufen - Trennkost
die Probe aufs Exempel und beantworten Sie sich die Fragen auf → S. 13 .
WISSEN
Kleine Selbstanalyse
Wann esse ich? Gern mal eben zwischendurch ein Stück Schokolade oder ausschließlich zu den Mahlzeiten?
Wie esse ich? Nehme ich mir genug Zeit oder lasse ich mich durch akustische (Radio) oder optische (Fernsehen, Lektüre) Reize ablenken? Esse ich meinen Teller prinzipiell leer, weil es »sich so gehört«?
Warum esse ich? Weil es gerade Mittag ist, weil auch die anderen bei Tisch sitzen, weil eine Hamburgerwerbung gezeigt wird oder weil ich wirklich Hunger habe?
Was esse ich? Stehen Fast Food, Süßigkeiten und fette Imbisse ganz oben auf meinem Speisezettel oder lege ich Wert auf ausgewogene naturbelassene Kost?
Lassen Sie bei diesem kleinen Test keine Ihrer ungesunden Essgewohnheiten unter den Tisch fallen, sondern seien Sie ehrlich zu sich selbst. Denn Sie wissen ja: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Nur wenn Sie ein Bewusstsein für Ihre Ernährungsfehler entwickeln, können Sie diese auch ändern. Es liegt ganz allein bei Ihnen.
Die Entdeckung der Trennkost
Die Geburtsstunde der Trennkost schlug, als bei Dr. Hay im Alter von 41 Jahren eine unheilbare Nierenkrankheit festgestellt wurde: Obwohl keiner der Spezialisten, die er konsultierte, ihm Hoffnung auf Gesundung machen konnte, gab der todkranke Arzt sich nicht auf. Im Zuge intensiver Literaturrecherchen stieß er schließlich auf einen Bericht über die Hunza im Himalaja. Darin las er, dass bei diesem Bergvolk Zivilisationskrankheiten gänzlich unbekannt waren, da es sich seit Jahrhunderten ausschließlich von naturbelassenen Lebensmitteln ernährte sowie eiweißreiche und kohlenhydratreiche Kost niemals gleichzeitig zu sich nahm.
Hay zog seine eigenen Schlüsse daraus: er nahm nur noch Nahrung zu sich, von der er glaubte, dass sie von der Natur für den Menschen vorgesehen war. Er verzehrte sie in ihrer natürlichen Form, vorwiegend rohund jeweils nie mehr davon, als es ihm im Augenblick notwendig erschien. Und er trennte eiweißreiche von kohlenhydratreicher Kost.
Diese unkonventionelle Therapie schlug zur großen Verwunderung der Fachkollegen bald an: Dr. Hays Beschwerden verschwanden. Bald fühlte er sich wieder viel leistungsfähiger und vitaler – und eines Tages war er völlig genesen. Ein Schlüssel zur Heilung nicht nur seiner Erkrankung, sondern sicherlich auch vieler anderer Krankheiten (und darüber hinaus womöglich sogar zu ihrer Vorbeugung!) lag offenbar doch in einer naturgemäßen, maßvollen Ernährung.
Hay folgte diesem Weg und gab sein Wissen über diese Zusammenhänge, das im Laufe der Jahre stetig wuchs, an seine Patienten weiter. Viele von ihnen waren wie er selbst von der konventionellen Medizin aufgegeben worden und fanden dennoch dank der Ernährungsform, die Hay ihnen verordnete, wieder zu Gesundheit, Lebensqualität und Lebensfreude zurück. Er selbst erfreute sich bis ins hohe Alter bester Gesundheit und starb im Jahr 1940 infolge eines Unfalls. Er überlebte das »Todesurteil« seiner Kollegen somit um mehr als dreißig Jahre.
WISSEN
Dr. Hays Erbe
Dr. Ludwig Walb machte die Idee der Trennkost Mitte des 20. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum populär. Er gründete in Homberg/Ohm eine Klinik, wo Patienten mit den verschiedensten Erkrankungen und Symptomen mit Trennkost und ganzheitlich behandelt und in den Prinzipien der Trennkost unterwiesen wurden. Diese Klinik mit Vorbildcharakter war Ort verschiedener klinischer Studien zur Wirksamkeit der Trennkost.
Neu war die Idee, Ernährung als Therapie einzusetzen, auch damals nicht mehr. Schon Hippokrates (ca. 460 – ca. 370 v. Chr.) hatte gefordert: »Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.« Dr. Hay folgerte, dass nur naturbelassene Nahrung diesem Anspruch zu genügen vermag, da nur sie dem Körper alle notwendigen Nährstoffe zuführt.
Heute hingegen werden Lebensmittel häufig industriell denaturiert, also quasi ihrer Naturbelassenheit beraubt. Grund dafür ist die Haltbarmachung. Die so veredelten Lebensmittel müssen nämlich nicht sofort verbraucht werden, da sie nun lagerfähig sind. Doch nicht genug damit, dass ihnen während der Verarbeitung viele wichtige Nährstoffe entzogen werden: Im Austausch dafür mischt man ihnen Lebensmittelzusatzstoffe (etwa Konservierungsstoffe) bei, die der Gesundheit ebenfalls schaden können – von den Pestiziden, Düngemitteln, Hormonen, Schwermetallen
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