Riemenschneider
und Waisen werden, weil die frommen Tyrannen ihren Männern und Vätern das Gesicht zerschnitten haben und sie im Kerker verfaulen lassen. Und warum? Nur weil sie gejagt haben, weil sie einen Hasen oder ein Reh erlegt haben, um daheim die hungrigen Mäuler zu stopfen.«
Mit offenem Mund starrte Balthasar den Prediger an, auch Schnappenspengler und die Brüder staunten betroffen zu ihrem Kumpanen hoch. Katharina stand neben ihrem Liebsten, ohne es zu bemerken, hatte sie seine Hand gesucht und hielt sie fest.
Langsam drehte sich Bermeter einmal im Kreis, sein Ton wurde leiser, eindringlicher: »Der christliche Glaube mag so etwas nicht dulden, dieses gottlose Verhalten, solch schändliche Herrschaft. Verflucht seien die Tyrannen. Wie heißt es in der Schrift: Wer Böses tut, der wird gerichtet werden …« Bermeter brach ab. Einen Atemzug lang genoss er das Schweigen, dann wippte er mit dem rechten Fuß, vollführte kleine Tanzschritte, dabei setzte er dem Bauern die Kappe wieder auf und sprang vom Tisch.
Balthasar schüttelte langsam den Kopf. »Ich hab geglaubt … Du bist der da.« Er deutete auf das Flugblatt. »Ich mein, so ein Prediger …« Er sah den Spielmann durchdringend an. »Und was du da vorhin gesagt hast? Hat er das gesagt? Oder?«
Bermeter zog die Schultern hoch. »So genau hab ich die Predigt nicht behalten. Hab halt meine Meinung dazu gesagt.«
Der Bauer erhob sich und reichte ihm die Hand. »Danke. Muss drüber nachdenken. Aber richtig ist es schon.« Er nickte den Männern und Katharina zu. »Das war ein guter Abend, davon erzähl ich der Frau.« Langsam ging er zur Tür.
Bermeter rief ihm nach: »Und was ist mit dem Futter für unsere Pferde?«
Ohne sich umzudrehen, versprach Balthasar. »Dafür sorg ich schon. Wird auch nicht so teuer. Schließlich müssen wir zusammenhalten.«
Der Wind schlug herein, trieb einen Moment das Heulen von draußen durch die Stube, dann war der Bauer gegangen.
Spät am Abend verhedderte sich Florian in der Schlafkammer beim Abstreifen seines Kittelhemdes, er kicherte leicht trunken, zerrte, doch der Kopf blieb im Stoff. »Wo bist du?« Er tappte herum, doch ehe die Öllampe in Gefahr geriet, verstellte ihm seine Frau den Weg und zog das Hemd über die Locken. Florian schloss die Arme um ihre Schultern und drückte sie an sich. »Meine Kathi.« Die Zunge gehorchte nicht mehr. »Viele Weiber haben wir gesehen, aber so eine wie dich … nein.«
»Nur gesehen?«
»Aber, Kathi. Ich hab immer unten gewartet, mehr nicht. Gewartet, bis der Hans oben genug hatte.« Sie wollte es glauben und schmiegte die Wange an seine Brust, spürte die Haut. Florian griff nach dem Hintern, das Kleid störte, und umständlich begann seine Hand es hochzuraffen.
»Lass nur! Der Stoff verknittert sonst.«
Kaum stand sie nackt vor ihm, öffnete er den Gürtel und dann den Hosenlatz. »Siehst du. Der hier hat nur auf dich gewartet.« Beim Versuch, sich der Beinkleider ganz zu entledigen, fiel er aufs Bett, lachte und blieb auf dem Rücken liegen.
Als Katharina seine Beine und Füße vom Wulst aus Bundschuhen und Strümpfen befreit hatte, kniete sie neben ihm auf der Matratze und strich behutsam den hochgereckten Schaft. »Wie schön du bist«, sie lächelte und spürte, wie das zarte Spiel die Wärme in ihr weckte. Katharina beugte sich vor, streichelte mit den Zöpfen seine Mitte, den Bauch, ließ sie die Brustwarzen kosen.
Florian stöhnte wohlig, er räkelte sich und griff nach ihrem Nacken. »Das ist gut. Davon will ich jede Nacht mehr. Den ganzen Winter über.« Halb zog er sie auf sich. »Und wenn wir im nächsten Mai losziehen, dann bin ich satt und kann warten bis zum Herbst. Das verspreche ich dir.«
Katharina nahm ihre Hand zurück. »Was sagst du? Ihr wollt wieder fort.«
»Aber ja. Hier oben versauere ich nur. Der Hans sagt: Für den Acker bin ich nicht geschaffen.« Er hob das Becken an. »Aber für dich bin ich gut geschaffen. Das beweis ich dir.« Florian zögerte. »Wo hast du ihn?«
Stumm zog Katharina den Samenfänger unter dem Kopfkissen vor.
»Mach du es.«
Er warf sich zurück, und während sie den schmalen Sack aus der Schweineblase vorbereitete, lallte er vor sich hin: »Keine Kinder, sagt der Hans … die hängen dir am Bein wie die Kletten … dann ist es aus mit der Freiheit.«
Florian wälzte sich über sie, drang in ihren Leib und eroberte seinen Sieg mit harten Stößen. Ermattet fiel er zur Seite und schlief schon, als sie den Samenfänger wieder entfernte
. Lange lag
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