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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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von ihr abhängig gewesen. Er hatte sie gebraucht. Das hier war der Beweis.
    Dieser menschliche Abschaum hatte ihm sein Leben genommen. Ein Arschloch in einem Lieferwagen. Ein Arschloch in einem Lastwagen. Und die betrunkene Schlampe, die jetzt den Nerv hatte, mit ihrer jammernden Stimme in ihrem Haus aufzutauchen. Ich würde nur gern mit Ihnen und Mrs Revere sprechen und erklären, was passiert ist.
    Na schön, ich sage dir, was passiert ist, du Jammerschlampe. Du hast getrunken und meinen Sohn getötet, das ist passiert. Irgendetwas unklar?
    Die Tachonadel hing bei 180. Vielleicht auch 200, sie konnte sie kaum noch erkennen. Auf dem Beifahrersitz blinkte ein Licht. Ihr Handy klingelte. Sie griff danach und hielt es vor sich. Sie konnte so gerade den Namen ihres Bruders entziffern.
    Sie meldete sich, wobei sie an einem weiteren Wagen vorbeischoss und mit einer Hand in eine enge Linkskurve steuerte. Die Zigarette zwischen ihren Lippen war bis zum Filter heruntergebrannt, ihr liefen Tränen über die Wangen.
    »Ricky, ich dachte, du würdest das regeln! Wie konntest du diese dämliche Schlampe zu uns kommen lassen? Wie?«
    »Hör mal, es ist alles bestens!«
    »Bestens? Sie ist in mein Haus gekommen – und das soll bestens sein? Kannst du mir das vielleicht erklären?«
    »Wir haben einen Plan!«
    Sie steuerte den Wagen durch die Kurve, dann folgte eine noch schärfere Biegung nach rechts. Sie schoss zu schnell hinein, trat heftig auf die Bremse, und der Wagen schlingerte heftig in beide Richtungen.
    »Scheiße.«
    Sie ließ das Telefon fallen. Die Kippe landete zwischen ihren Beinen. Helle Lichter kamen ihr entgegen, sie wurden immer heller und greller. Eine Hupe ertönte. Sie riss das Steuer herum. Der Cayenne beschrieb eine Pirouette. Plötzlich drehte sich das Lenkrad mit solcher Gewalt, dass es ihr aus den Händen glitt und wie von selbst rotierte.
    Die Lichter wurden noch heller. Die Hupe plärrte ohrenbetäubend. Die Scheinwerfer waren genau auf ihrer Augenhöhe. Blendeten sie. Sie wurde auf ihrem Sitz umhergeschleudert. Zog die blendenden Lichter an wie ein Magnet.
    Näher.
    Die Hupe zerriss ihr fast das Trommelfell.
    Die Lichter brannten sich in ihre Netzhaut.
    Dann ein furchtbarer Aufprall. Ein gewaltiges metallisches Scheppern, als würden zwei riesige Ölfässer aneinandergeschlagen.
    Im nachfolgenden Schweigen drang Rickys Stimme aus dem Handy: »Hey, Baby. Fernanda? Schwesterchen? Baby? Alles klar? Baby? Baby? Hör mal, alles bestens. Hör doch, Baby!«
    Aber sie hörte ihn nicht mehr.

81
    »MEINE FRAU IST VÖLLIG DURCHEINANDER wegen Ihnen«, sagte Lou Revere. »Sie hat ohnehin schon so viel durchgemacht, genau wie ich. Ich weiß nicht, was Sie sich hierbei gedacht haben, aber wir wollen Sie nicht in unserem Haus haben. Sie sind hier nicht willkommen.« Er deutete mit der Zigarre auf sie. »Ich bringe Sie jetzt hinaus.«
    »Bitte geben Sie mir eine Chance«, flehte Carly, die den Tränen nahe war.
    »Sie hatten Ihre Chance, Lady, bevor Sie sich entschieden haben, betrunken ins Auto zu steigen. Das ist mehr, als mein Sohn hatte.«
    »So ist es nicht gewesen, Mr Revere. Bitte glauben Sie mir. So ist es nicht gewesen.«
    Er hielt inne, und sie dachte einen Moment lang, er werde nachgeben. Dann schwang er die Zigarre in noch größerem Zorn. »Natürlich ist es nicht so gewesen, Lady. Uns liegt der toxikologische Bericht über unseren Sohn vor. Sie haben nichts gefunden. Keinen Tropfen Alkohol, keine Spur von Drogen.« Er senkte den Kopf wie ein Stier, der zum Angriff übergeht. »Wie war denn Ihr toxikologischer Befund? Na? Verraten Sie mir das? Na los. Ich höre. Sie haben meine volle Aufmerksamkeit.«
    Sie schauten einander schweigend an. Carly wollte verzweifelt zu ihm durchdringen, doch er machte ihr Angst. Es war, als lauerte etwas Bösartiges und Wildes unter seiner Haut. Nach außen hin mochte er den trauernden Vater spielen, aber er verströmte echte Kälte. Sie hatte in ihrem Leben schon mit schwierigen Menschen zu tun gehabt, die ihr feindselig begegnet waren, aber Lou Revere war anders. Es war unmenschlich und einfach absolut böse.
    »Ich höre«, wiederholte er. »Ich höre nichts, aber ich höre.«
    »Vielleicht sollte ich morgen wiederkommen. Darf ich das?«
    Er machte einen Schritt auf sie zu, bebend vor Zorn. »Ja, machen Sie das ruhig. Aber wenn Sie sich meinem Haus auch nur auf hundert Kilometer nähern, zerreiße ich Sie hiermit.« Er hob seine zitternden Hände. »Haben Sie mich

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