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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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springen musste, war die Sache nicht allzu gefährlich. Außerdem teilte er der Empfangsdame mit, dass er ein Päckchen von FeDex erwartete.
    Er schloss die Zimmertür ab, stellte die Tasche aufs Bett und holte den braunen Umschlag heraus, den er von Ricky Giordino erhalten hatte. Dann schob er den Schreibtisch vors Fenster, stieg darauf und klebte den Rauchmelder an der Decke ab. Er setzte sich auf den violetten Stuhl und schaute durchs Fenster nach unten. Das Hotel hatte sich große Mühe mit dem Parkplatz gegeben. Gepflegte Büsche, niedrige Zierhecken, runde Holztische, ein überdachter Raucherbereich. Zweiundsiebzig Wagen parkten in ordentlichen Reihen, darunter sein kleiner dunkelgrauer Toyota. Er prägte sich Fabrikat, Farbe und Position aller Wagen ein, das hatte er beim Militär gelernt. Man merkte sich, was man sah. Und wenn sich ein noch so kleines Detail änderte, hieß es aufpassen.
    Am Ende des Parkplatzes stand ein hoher roter Kran, dahinter erhob sich ein gewaltiges dunkles Gebäude mit der Aufschrift GATWICK NORTH TERMINAL.
    Er machte sich einen Instantkaffee und betrachtete noch einmal den Inhalt des Umschlags.
    Drei Fotos. Drei Namen.
    Stuart Ferguson. Ein stämmiger Mann, fünfundvierzig, rasierter Kopf, Dreifachkinn. Er trug ein grünes Polohemd mit dem Aufdruck ABERDEEN OCEAN FISHERIES. Carly Chase, einundvierzig, eine halbwegs attraktive Frau, die eine schicke schwarze Jacke über einer weißen Bluse trug. Ewan Preece, einunddreißig, ein Schleimscheißer mit gegeltem Haar, dunkler Regenjacke, grauem T-Shirt.
    Bei den ersten beiden Personen hatte er auch die Adressen erhalten, bei Preece nur eine Telefonnummer.
    Er holte eines seiner Handys heraus und schob die SIM-Karte hinein, die er am Flughafen gekauft hatte. Dann wählte er die Handynummer.
    Ein gereizt klingender Mann meldete sich beim sechsten Klingeln. »Ja?«
    »Ricky sagt, ich soll anrufen.«
    »Ja, sicher. Moment.« Tooth hörte ein kratzendes Geräusch, dann meldete sich die Stimme leiser und verstohlener. »Jetzt geht es besser. Kann nicht so gut reden, wenn Sie verstehen.«
    Tooth verstand nicht. »Sie haben eine Adresse für mich.«
    »Das stimmt. Ricky denkt an die Abmachung, oder?«
    Der Mann gefiel ihm nicht. Er drückte das Gespräch weg.
    Er schaute zum Rauchdetektor hinauf. Er brauchte eine Zigarette. Da klingelte sein Handy. Es wurde keine Nummer angezeigt. Er nahm das Gespräch an, sagte aber nichts.
    Nach einer Weile fragte der Mann von vorhin: »Sind Sie das?«
    »Wollen Sie mir jetzt die Adresse geben oder sich ins Knie ficken?«
    Der Mann gab ihm die Adresse. Tooth notierte sie auf dem hoteleigenen Notizblock und legte auf, ohne sich zu bedanken. Dann entfernte er die SIM-Karte, hielt das Feuerzeug daran, bis sie geschmolzen war, und spülte sie in der Toilette hinunter.
    Danach suchte er auf dem Stadtplan von Brighton and Hove nach der Adresse. Es dauerte eine Weile, bis er sie gefunden hatte. Dann holte er ein weiteres Handy heraus, sein Google Android, das auf den Namen seines Partners Yossarian angemeldet war, und gab die Adresse ins Navi ein.
    Das Gerät zeigte ihm die Route und berechnete die Fahrzeit. Mit dem Wagen würde er einundvierzig Minuten brauchen.
    Als Nächstes startete er auf seinem Laptop Google Earth und gab die Adresse von Carly Chase ein. Kurz darauf zoomte er eine Aufnahme ihres Hauses heran. Es schien von einem großen, geschützten Garten umgeben. Das war gut.
    Er ging unter die Dusche, zog frische Unterwäsche an und machte sich noch einen Kaffee. Dann frischte er bei Google Earth seine Erinnerung an einen Teil der Stadt auf, den er bei seinem letzten Besuch gründlich kennengelernt hatte – Shoreham Harbour, den Hafen westlich von Brighton. Elf Kilometer Hafengebiet, ein Labyrinth mit vielen Winkeln, in die sich kein Mensch verirrte. Rund um die Uhr zugänglich. Er kannte es so gut wie manches feindliche Terrain in seiner Militärzeit.
    Um kurz nach elf klingelte das Hoteltelefon. Die Rezeption teilte ihm mit, dass ein Kurier mit seinem Päckchen warte. Er ging nach unten und nahm es in Empfang, kehrte in sein Zimmer zurück, packte es aus und verstaute den Inhalt in seiner Tasche. Dann verbrannte er Quittung, Lieferschein und Verpackung.
    Das Zimmer hatte er für eine Woche im Voraus bezahlt, wusste aber nicht, wann er zurückkehren würde. Falls überhaupt.

45
    FÜR CARLY FING DIE WOCHE nicht gut an. Der einzige Hoffnungsschimmer war, dass sie mit etwas Glück nicht ganz so beschissen

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