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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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jemand in der Nacht von Montag, dem 26. April, oder am frühen Dienstagmorgen etwas gesehen oder gehört hatte. Zudem fragte er sich, ob die Schwester des Toten so schockiert wäre, dass sie ihnen die Wahrheit über jene Nacht erzählen würde – vorausgesetzt, sie wusste etwas.
    Eine Stunde später beendete Grace seine sorgfältige Begehung der Umgebung. Er hatte vor allem nach Kameras Ausschau gehalten, die die Zufahrtswege zum Kai filmten, aber nichts gefunden. Ihm war eiskalt, und er nahm dankbar den Kaffee entgegen, den man ihm im Einsatzfahrzeug anbot, in dem man gemütlich um einen Tisch sitzen konnte.
    Er und Branson stiegen die Stufen hinauf und rieben sich die eiskalten Hände. Ein Polizeibeamter war in einen nahe gelegenen Supermarkt geschickt worden, um Sandwiches zu besorgen. Kurz darauf kamen Philip Keay und Tracy Stocker dazu und verkündeten, Nadiuska de Sancha werde in wenigen Minuten eintreffen. Zwei Mitglieder der Specialist Search Unit rückten zusammen, damit sich die anderen setzen konnten.
    Grace versuchte, Cleo anzurufen, doch bei ihrem Handy und dem Telefon im Leichenschauhaus meldete sich nur der Anrufbeantworter. Sorge überkam ihn. Wenn sie nun alleine gewesen und zusammengebrochen war? Wenn keine Autopsie anstand, waren meist nur drei Leute im Gebäude. Falls Darren und Walter eine Leiche abholten, wäre sie allein geblieben. Wenn ihr etwas zustieße, würde sie womöglich stundenlang unentdeckt dort liegen.
    Er hatte sich schon oft Sorgen gemacht, wenn sie ohne Begleitung bei der Arbeit war, und verspürte jetzt richtige Angst. Er rief bei ihr zu Hause an, doch sie meldete sich nicht. Er spielte schon ernsthaft mit dem Gedanken, ins Leichenschauhaus zu fahren, als er zu seiner großen Überraschung plötzlich ihre Stimme hörte.
    »Oh, das nennst du also arbeiten?«, fragte sie frech und schaute in den Einsatzwagen hinein.
    Grace stand auf. Es gab nur wenige Menschen, an denen ein blauer Papieranzug wie ein Designerstück ausgesehen hätte, aber Cleo gehörte eindeutig dazu. Mit den Hosenbeinen in den Stiefeln, den hochgesteckten Haaren und dem kugelförmigen Bauch sah sie aus wie jemand, der gerade mit seinem Raumschiff von einem Planeten gekommen war, dessen Einwohner viel schöner waren als die Menschen auf der Erde. Sie stammte aus einer anderen Welt, und er konnte noch gar nicht fassen, dass er wirklich dazugehörte. Sein Herz machte vor Freude einen Sprung, wie immer, wenn er sie sah.
    Die Kollegen von der Sucheinheit pfiffen schrill.
    Jetzt, wo ihr Gesicht wieder Farbe angenommen hatte, wirkte Cleo strahlender denn je. Er begrüßte sie mit einem Kuss auf die Wange.
    »Was machst du denn hier?« Am liebsten hätte er sie umarmt, wollte es aber nicht vor den zynischen Kollegen tun, die ihn bei der nächsten Gelegenheit damit aufziehen würden.
    »Nun, ich habe mir schon gedacht, dass das Musical ausfällt, und bin daher ans Meer gefahren. Ich habe gehört, dass du eine besonders interessante Unterwasserspezies entdeckt hast.«
    Er grinste. »Der Arzt hat dir streng verboten, etwas Schweres zu heben.«
    Sie deutete mit dem Finger auf den Gabelstapler. »Schon gut, ich nehme den da!« Dann lächelte sie. »Keine Sorge, Darren ist mitgekommen. Walter ist heute krank.«
    Dann meldete sich eine Stimme in Graces Funkgerät. Es war der Wachposten am Eingang. »Sir, hier ist jemand für Sie – er sagt, Sie erwarteten ihn schon. Kevin Spinella.«
    Grace erwartete ihn mit der gleichen Sicherheit wie Schmeißfliegen an einer verwesenden Leiche. Er bog um die Ecke und ging zur Absperrung. Dort stand Spinella, klein und dünn, den Kragen des beigefarbenen Regenmantels hochgeklappt, das Klischeebild eines Detektivs. Er kaute mit seinen spitzen Zähnen Kaugummi, und sein Haar war so mit Gel betoniert, dass kein Windstoß es zerzausen konnte.
    »Guten Morgen, Detective Superintendent!«
    Grace klopfte auf seine Uhr. »Eigentlich ist es schon Nachmittag.« Er schaute den Reporter vorwurfsvoll an. »Sie sind doch sonst immer auf der Höhe der Zeit.«
    »Haha.«
    Grace schaute ihn fragend an, sagte aber nichts.
    »Ich habe gehört, Sie haben eine Leiche in einem Lieferwagen.«
    »Ich staune, dass Sie so lange gebraucht haben. Wir sind schon seit Stunden hier.«
    Spinella wirkte verblüfft. »Verstehe. Und, was können Sie mir dazu sagen?«
    »Vermutlich weniger als Sie mir«, konterte er.
    »Sie gehen nicht zufällig davon aus, dass es sich um Ewan Preece handelt?«
    Gut geschätzt? Oder hatte

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