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Riley - Im Schein der Finsternis -

Riley - Im Schein der Finsternis -

Titel: Riley - Im Schein der Finsternis - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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verblüfft, dass du tatsächlich ein Prinz warst. Ich war mir sicher, dass du mir das vorgeschwindelt hattest.« Ich warf ihm einen verstohlenen Blick zu und war erleichtert, als ich sah, dass er eher amüsiert als beleidigt wirkte. Das nahm ich als Zeichen, weitersprechen zu können. »Ich fühlte mich schrecklich, als du alles verloren hast, und noch schlechter, als ich sah, wie man dich schlug. Und als die Revolte begann, na ja, da wollte ich in Jubel ausbrechen, aber dann …« Ich zögerte und bemerkte, dass er mich mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Nicken ermutigte fortzufahren. »Aber dann hatte ich den Eindruck, dass es sich um einen furchtbaren Teufelskreis der Gewalt handelte. Vor allem, als ich sah, dass die Sklaven rebellierten, um dann die Macht zu übernehmen und sich eine Reihe neuer Sklaven zu holen. Das erschien mir so sinnlos. Wie ein Kampf, den nie jemand wirklich gewinnen konnte. Eine endlose Wiederholung von Missbrauch. Und das machte mich sehr traurig.«
    Wieder huschte ein flüchtiges Lächeln über sein Gesicht. Es erinnerte mich an die Art, wie die Sonne auf der Erdebene an einem trüben Tag kurz hinter den Wolken hervorlugte, gerade lange genug, um einen Hauch von Wärme zu schenken, bevor sie verschwand und alles wieder grau wurde.
    Und das war genau der Moment, in dem ich mir ein zweites Ziel setzte.
    Nachdem ich für Bodhis und Buttercups Befreiung gesorgt hatte, wollte ich den Prinzen zu einem richtigen Lächeln verhelfen.
    Ich sah zu, wie er sich erhob. »Du hast Recht. Es ist tatsächlich ein Teufelskreis. Während meiner Herrschaft als Prinz hielt ich selbst Sklaven, bis mein Schloss überfallen wurde und ich als Sklave verkauft wurde. Als ich rebellierte und meinen Herrn bekämpfte, hoffte ich, diese Insel übernehmen zu können und dann andere so zu versklaven, wie ich versklavt worden war.« Er schüttelte den Kopf und musterte mich eine Weile von Kopf bis Fuß. »Ich habe beide Seiten dieses Wahnsinns erlebt, und jetzt, nachdem ich dir das alles gezeigt habe und dein tiefes Verständnis dafür sehe, halte ich dich für bereit für die Reise in Rebeccas Welt.«

 

ZWÖLF
     
    M it dieser Methode wirst du nie Erfolg haben. Du gehst das vollkommen falsch an.«
    Wir standen direkt vor der Seifenblase …
    Nein, stimmt nicht ganz.
    In Wahrheit stand Prinz Kanta vor der Seifenblase, während ich mich dagegenpresste und mit all meiner – unbestreitbar armseligen – Kraft gegen die glatte, glänzende Außenhaut boxte und trat.
    Ich warf ihm einen Blick über die Schulter zu, ohne mir die Mühe zu machen, meinen Zorn zu verbergen. »Ach, ja? Warum kommst du nicht her und hilfst mir, anstatt mir nur dabei zuzusehen, wie ich kläglich versage? Warum zeigst du mir nicht, wie es geht, wenn du doch so schlau bist?«
    Aber der Prinz machte keine Anstalten, mir zu helfen. Er blieb einfach stehen, wo er war. Ohne sich zu bewegen oder auch nur mit der Wimper zu zucken. Tatsächlich stand er so bewegungslos und ernst da, dass ich mich fragte, ob er mich überhaupt gehört hatte, obwohl ich laut gebrüllt hatte.
    Ich wollte gerade erneut auf die Kugel einschlagen, als er sagte: »Mit Widerstand wirst du niemals siegen, Riley. In diesem Fall erzeugt Widerstand nur weiteren Widerstand, wie meistens. Oder, in anderen Worten, das, wogegen du Widerstand leistest, wird Bestand haben. Akzeptanz ist der einzige Weg.«
    Ach du meine Güte.
    Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Jetzt war ich so wütend, dass es mir gleichgültig war, ob er das sah.
    Was mich betraf, war das alles nur Psychogeschwätz, auf das noch mehr verrücktes Geschwafel folgen würde. Und das brachte mich kein Stück weiter. Aus welchem Grund auch immer hatte er beschlossen, mich abzulenken, mich wütend zu machen und in erster Linie meine Zeit zu verschwenden. Und noch einmal – ich war der Meinung, dass jetzt eine gewisse Grenze erreicht war.
    Ich warf ihm einen Blick zu, bei dem es mich nicht im Geringsten gewundert hätte, wenn große Rauchwolken aus meiner Nase und meinen Ohren geschossen wären. Meine Stimme klang unwirsch und gereizt, und ich gab mir keine Mühe, gute Manieren zu zeigen oder Höflichkeiten auszutauschen. »Hör zu, du meinst es wahrscheinlich gut, vielleicht auch nicht, das weißt nur du. Wie auch immer, ich glaube, du solltest wissen, dass ich genug von diesen verrückten philosophischen Rätseln habe, von denen ich bezweifele, dass du selbst sie verstehst. Also entweder hilfst du mir, in

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