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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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nicht.
    Ich tippte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch. »Sagst du mir nun, wem Konane gehört?«
    Sein Blick glitt meinen Körper hinunter, und das Feuer, das in mir schlummerte, loderte von Neuem auf. Er sah mich mit seinen silberfarbenen Augen direkt an und spiegelte meine Lust. Ich wollte ihn nicht begehren, doch ich hatte keine andere Wahl. Ich brauchte noch die eine Antwort von ihm.
    »Erst will ich noch zwei Stunden dort drüben mit dir haben«, erklärte er und nickte zu der tanzenden Menge. »Warum?« Er lächelte süßlich, wirkte dabei aber kühl und berechnend. In dem Augenblick bemerkte ich die Ähnlichkeit zwischen ihm und Talon. »Das ist egal.« Am Ende war es wohl tatsächlich egal. Er bekam seine zwei Stunden. Dann bekam ich den Namen.
     
    Talon.

14
    Ich ging zu den Waschräumen und duschte heiß und ausgiebig. Es half zwar nicht viel gegen das Brennen in meinem Körper, doch ich fühlte mich anschließend zumindest sauberer, und die Mondhitze tobte nicht länger durch meine Adern. Wenigstens dafür hatte Misha gesorgt, wenn auch für nichts anderes. Vielleicht wollte er sichergehen, dass ich ihn wiedersehen wollte.
    Doch wenn er das dachte, kannte er mich schlecht. Aber eigentlich wusste ich ja auch nichts von ihm. Oder von Talon. Zumindest hatte er meine Fragen beantwortet – ob ehrlich oder nicht, würde sich zeigen.
    Doch die Nacht hatte noch etwas anders bewirkt. Sie hatte mich in meinem Entschluss bestärkt, niemals ein Wächter zu werden. Wächter, egal ob Männer oder Frauen, versuchten häufig mittels Sex an Informationen zu kommen, und das Zusammensein mit Misha war ein kleiner Vorgeschmack darauf gewesen. Ich hatte kein Problem, mit jemandem zu schlafen, den ich nicht kannte. Das hatte ich die meiste Zeit getan und mich dabei prächtig amüsiert. Aber mit jemandem zu schlafen, nur um an Informationen zu kommen, hatte den Geschmack von Prostitution, und das war unangenehm.
    Aber hatte ich nicht genau das soeben getan? Klar, ich kannte Misha, aber machte das wirklich einen Unterschied? Dass ich mich auf die Situation eingelassen hatte, zeigte, dass ich meinem Bruder ähnlicher war und mehr zum verdeckten Ermittler taugte, als ich gedacht hatte.
    Das war der unangenehmste Gedanke überhaupt.
    Ich fuhr mir mit der Hand über meine brennenden Augen und spähte auf die Wanduhr. Es war kurz nach zwei, und ich musste dringend los. Ich stand noch ein paar Minuten unter dem heißen Wasser, trocknete mich ab und zog mich an. Stan und Jimmy verabschiedeten sich fröhlich von mir, als ich zurück in die dunkle Straße trat.
    Quinn lehnte mit verschränkten Armen gelassen an der Kühlerhaube. »Bist du okay?« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich habe die Antworten.« »Das hat Zeit. Du siehst furchtbar aus.« »Komisch. Genauso fühle ich mich auch.« Ich blieb ein paar Schritte von ihm entfernt stehen und wünschte, er würde mich in die Arme nehmen und festhalten. Mich einfach nur halten. Nicht mehr – nicht jetzt jedenfalls. Ich sehnte mich nach einer Berührung, die nicht hart oder grob oder berechnend war, sondern mich einfach nur tröstete.
    Doch er machte keine Anstalten, und ich bat ihn nicht darum.
    »Misha wusste, dass Jack und Rhoan in sein Büro eingebrochen sind.« »Das erklärt die unglücklichen Wellen, die ich von dir empfangen habe.«
    War es etwa ein Wunder, dass er unglückliche Wellen empfangen hatte? Meine beiden Partner benutzten mich offenbar für ihre eigenen Belange, und ich hatte nicht ein einziges Mal Verdacht geschöpft. So viel zum Thema, ich kann mich auf meinen Instinkt verlassen.
    »Talon ist heute Nacht im Club aufgetaucht«, fuhr er fort. Ich war geschockt. »Was?« Er nickte. »Er ist vor ungefähr einer Dreiviertelstunde hineingegangen und zehn Minuten später wieder herausgekommen.« »Warum denn das?« Es ergab keinen Sinn, insbesondere weil er mich umbringen wollte, nachdem er von meinem gemischten Erbgut erfahren hatte.
    »Eventuell hat er es sich anders überlegt.« »Nein.« Talon änderte selten seine Meinung. Er war aus einem anderen Grund zum Club gekommen, nicht weil er ein Kind von mir haben wollte. »Hast du versucht, ihn aufzuhalten?« »Nein, aber ich bin ihm hineingefolgt.« Ich hatte keinen von beiden gespürt. »Was hat er gemacht?« »Er hat dich und Misha beobachtet.«
    »Misha hat angedeutet, dass die beiden früher einmal Geschäftspartner gewesen sind. Vielleicht sind sie es immer noch. Vielleicht ist Talon deshalb im Club gewesen.«

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