Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin
intensiv, dass sie mir den Atem nahm und auf meiner Haut brannte. Das überraschte mich. Misha hatte nie etwas anbrennen lassen, und die drei, mit denen er tanzte, wirkten mehr als bereit.
Er nahm meine Hand und zog mich an sich heran, während er uns von den Silberwölfen wegdrehte. Ihre Wut schwappte hinter uns her, verlor sich aber schnell in dem Meer der Lust. Er sagte nichts, zog mich nur mitten in das Zentrum der tanzenden Menge. Hier war der Druck der anderen Körper am stärksten und der Geruch nach Sex so intensiv, dass er beinahe in der Luft kondensierte. Ich konnte vor Verlangen kaum noch atmen, spürte allerdings trotzdem seine Wut.
Er legte eine Hand um meinen Nacken, zog mich zu sich und küsste mich heftig, grob und ausdauernd. »Du hättest mich fragen sollen, Riley«, sagte er schließlich. »Ich hätte dir all deine Fragen beantwortet.« Ich legte meinen Arm um seinen Hals und spielte noch ein bisschen Theater, obwohl ich wusste, dass es vorbei war. »Ich bin hergekommen, um dir ein paar Fragen zu stellen.« »Kann sein. Vielleicht solltest du mich aber auch nur ablenken.«
Ich konnte mich nicht rühren, konnte nicht zurück. Ehrlich gesagt, wollte ich weder das eine noch das andere. Er fühlte sich zu gut an. »Wie kommst du darauf?« »Weil man mich drei Minuten, bevor du hereingekommen bist, informiert hat, dass jemand in mein Büro eingebrochen ist.« Er lächelte gezwungen. »Sie können dort suchen, so viel sie wollen. Sie werden nichts finden.« »Willst du sie wirklich einfach alles durchwühlen lassen?« »Oh, ja.«
Ich spürte, wie die Hitze, die von Misha sowie den anderen Wölfen abstrahlte, um mich herumwaberte und auf mich überging. Mit jedem Atemzug sog ich Lust ein, und in dem blauen Licht glitzerten die Schweißtropfen wie Diamanten auf meiner Haut. Das Fieber war so heftig, dass ich kaum noch denken konnte, aber ich musste bei klarem Verstand bleiben. Ich dürfte nicht vergessen, dass Misha womöglich mein Feind war.
»Woher wusstest du es?« Mein Atmen war kaum mehr als ein Keuchen. »Ich verlasse mich seit jeher auf mehr als nur die neueste technische Zauberei.«
Er führte das nicht weiter aus, und ich hatte nicht genug Luft, weiterzufragen. Er umfasste fester meine Taille, grub seine heißen Finger in mein Fleisch und hob mich auf sich. Ich schlang meine Beine um seine Hüften und begann, mich zu bewegen. »Glaub mir, der Lockvogel bekommt seine Antworten heute schon noch«, knurrte er.
Ich antwortete nicht. Ich konnte nicht antworten. Mein Blut brannte, mein Herz hämmerte wie eine Dampflok, und ich wollte nur noch diesen schlanken, wütenden Mann reiten, bis sich die leichten Lustwellen auf meiner Haut zu einer Kraft verdichteten, der ich mich nicht entziehen konnte.
Und genau das tat ich. Wir kamen gemeinsam zum Höhepunkt. Er nahm mich wild und heftig und stieß mich gegen die Rücken der anderen. Ich gab einen erstickten Laut von mir.
Die Erschütterungen ließen nach, doch ich spürte ihn immer noch fest in mir, was nicht weiter überraschend war, schließlich entfaltete der Mond seine ganze Kraft. Wölfe konnten bei Mondfieber eine Woche lang immer wieder feiern, heute und morgen waren jedoch die Höhepunkte, an denen sie überhaupt keine Erholung mehr brauchten. Vielleicht bereitete uns die Natur so auf die Verwandlung vor, zu der sie uns bei Vollmond zwang. In der Vollmondnacht hatten wir keine Macht mehr über unsere Gestalt und liefen alle als Wölfe umher.
Er bewegte sich erneut in mir. Er wirkte angespannt und entschlossen, und ich wusste, dass er erst etwas verraten würde, wenn er ausreichend Befriedigung gefunden hatte. Wenn er wusste, dass gerade sein Büro durchsucht wurde und trotzdem hier mit mir vögelte, würden sie dort garantiert nichts Interessantes entdecken. Ob anderswo Beweise zu finden waren oder ob es schlichtweg keine gab, sei dahingestellt.
Wir blieben eine Stunde in der schwitzenden, wogenden Menge, bevor wir hinausgingen. Wir machten am Tisch weiter, unter der Dusche, an der Wand, auf der Treppe. Immer war es heftig und wild, und die meiste Zeit nahm er, ohne zu geben. Der Wolf in mir hatte eine verdammt gute Zeit, aber die Frau war ein bisschen frustriert.
Schließlich brachte er mich zum Tisch zurück, und ich seufzte erleichtert auf. Ich war wundgescheuert und nur zum Teil befriedigt, was ganz offenkundig seine Absicht gewesen war. Er fühlte sich betrogen und ließ mich dafür bezahlen. Ich glitt auf eine der Bänke und nahm
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