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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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Verlobte an, konnte jedoch nicht viel mehr herausfinden, als dass sie für ein bekanntes Pharmaunternehmen tätig war, das Quinn offenbar gekauft und einige Monate nach ihrem Verschwinden geschlossen hatte. Das war mäßig interessant. Doch Gott allein wusste, was das mit Rhoans aktuellen Schwierigkeiten zu tun hatte.
    Jack kam von der Mittagspause zurück, und ich setzte mich wieder an die Arbeit. Der Nachmittag schlich quälend langsam dahin. Ich starrte ununterbrochen auf die Uhr, doch Rhoan ließ nichts von sich hören. Jack tat, als würde er absolut nichts bemerken, doch was auch immer er da an seinem Computer tat, ich wusste, dass er mich beobachtete. Er lauerte darauf, dass ich etwas sagte. Dass ich nach Rhoan fragte, ihn bat, nach ihm zu suchen und ihn auf diesen nervtötenden Test ansprach.
    Ich würde diesen Test nicht noch einmal machen, bevor ich nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft hatte, und damit würde ich sofort anfangen, wenn ich erst zu Hause war und mich umgezogen hatte. Es sei denn, mein ungutes Gefühl wurde deutlich stärker.
    Um sechs Uhr stempelte ich aus und machte, dass ich nach Hause kam. Da es bereits Samstagabend war, waren kaum noch Passanten unterwegs. Selbst im Zug war ausreichend Platz und genug Luft zum Atmen. Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, war es dunkel. Ich stieg aus und lief über den Bahnsteig in Richtung Ausgang. Plötzlich beschlich mich das Gefühl, dass ich beobachtet wurde. Ich spähte über meine Schulter zurück. Wie üblich war die Hälfte der Neonlampen ausgefallen. Der Zaun warf lange Schatten, die sich wie Finger über den Bahnsteig erstreckten. Mit mir war niemand aus dem Zug gestiegen und nichts und niemand hielt sich im Schatten versteckt. Zumindest konnte ich weder etwas sehen noch fühlen. Ich blickte über die Gleise hinweg zum gegenüberliegenden Bahnsteig. Auch dort war nichts.
    Aber wieso kribbelte meine Haut dann so? Es war das untrügliche Zeichen, dass sich ein Vampir in der Nähe aufhielt und sich irgendwo im Dunkeln versteckte. Wieso konnte ich nicht ausmachen, wo? Und wieso kam mir die Nacht auf einmal so feindselig vor?
    Ich runzelte die Stirn, schlang meine Tasche über die Schulter und ging weiter über den Bahnsteig. Als ich auf die Treppe zur Sunshine Avenue zuging, stieg mir der intensive Geruch von Moschus, Minze und Mann in die Nase. Es war kein Vampir, sondern ein Wolf. Die Männer unserer Rasse verströmten einen etwas intensiveren Geruch als die Männer anderer Rassen. Möglicherweise kam es uns Frauen auch nur so vor, weil wir uns von Natur aus mehr zu ihnen hingezogen fühlten.
    Ich blieb abrupt stehen. Er hatte sich links von der Treppe zwischen Wand und Behindertenrampe versteckt und war ganz ruhig, was für uns Wölfe extrem ungewöhnlich ist. Normalerweise zappeln wir herum, wenn wir zu lange auf einem Fleck stehen müssen, es sei denn wir schlafen. Rhoan vertrat die Theorie, dass unsere animalische Energie kaum zu beherrschen war.
    »Ich weiß, dass du da bist«, sagte ich leise. »Was zum Teufel willst du?« Der Wolf trat aus der Dunkelheit heraus ins Licht. Er war hochgewachsen, sah böse aus und ähnelte so sehr Henri Gautier, dass er glatt sein Bruder sein konnte. Nur dass Gautier, so viel ich wusste, keinen Bruder hatte. »Riley Jenson?« Seine Stimme war kehlig, schmierig und so kühl, dass sie mir einen Schauder den Rücken hinunterjagte. »Wer will das wissen?« »Ich habe eine Nachricht für dich.«
    Mein Herz machte einen Sprung. Obwohl dieser Widerling wohl kaum ein Freund meines Bruders war, traute ich Rhoan durchaus zu, dass er ihn als Boten geschickt hatte. »Was für eine?« »Stirb, Missgeburt.«
    Er bewegte sich so schnell, dass seine Hand nur ein schattenhafter Fleck zu sein schien. Dann sah ich die Waffe, die er hielt. Ich rannte, so schnell ich konnte. Ich hörte einen dröhnenden Knall. Und spürte Schmerz. Nur noch Schmerz.

3
    „Riley?« Die Stimme klang warm und kam mir vertraut vor, aber sie war weit weg. Ganz weit weg. »Riley, was ist los?«
    Obwohl ich nur unerträgliche Schmerzen empfand, löste der zärtliche Ton seiner Stimme kleine Hitzewellen in mir aus. Das musste Quinn sein. Nur er hatte eine solche Wirkung auf mich. Aber was zum Teufel machte er hier? Wieso geisterte er nicht im Flur vor meiner Wohnung herum? Und was meinte er mit, was ist los? Ich war erschossen worden, verdammt! Das musste doch selbst für das simpelste Vampirgemüt zu begreifen sein.
    »Ist die Kugel aus

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