Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin
duschte kurz, um Lianders Schminke abzuwaschen, trocknete mich ab und tapste nackt zum Bett. Quinn rührte sich nicht, als ich neben ihn kletterte. Ich wünschte, ich hätte mir die Zeit genommen, ihn ganz auszuziehen, weil es deutlich angenehmer war, sich an seine Haut als an seine Kleidung zu kuscheln. Aber ich hatte einfach nicht die Energie, noch einmal aufzustehen. Außerdem hatte ich ja genug Fantasie. Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich die Augen und schlief ein.
Stunden später erwachte ich davon, dass ich nackte Haut neben mir spürte und Lust in meinen Adern pochte. Jemand streichelte mit seinem Atem meine Schulter und küsste mich zärtlich, was mir Schauer der Lust durch den ganzen Körper jagte.
Als ich mich aufrichtete, strich Quinn mit den Fingern von meiner Hüfte hoch zu meinem Bauch und weiter hinauf. Ich hielt erwartungsvoll die Luft an. Alle meine Muskeln waren angespannt, so dass ich beinahe explodiert wäre, als Quinn mit seinem Daumen über meinen erregten Nippel rieb. Mein Begehren war so stark, dass ich kaum noch atmen konnte.
»Weißt du, wie frustrierend es ist, neben einer schönen Frau aufzuwachen und festzustellen, dass du selbst komplett angezogen bist?« Der verführerische Singsang war in seine Stimme zurückgekehrt.
Oh, mit Frust kannte ich mich aus. Seit er nackt in mein Leben getreten war, hatte ich mehrere frustrierende Erlebnisse gehabt.
»Wenn jemand entschlossen ist, kann ihn auch Kleidung nicht abhalten.« Ich drehte mich herum und sah ihn an. Seine dunklen Haare waren feucht, und er hatte sich glücklicherweise die Schminke abgewaschen, die sein hübsches Gesicht so schrecklich verunstaltet hatte. Ich fuhr mit dem Finger über seine feuchte Wange und um seine Lippen herum. »Wie fühlst du dich?«
»Unendlich heiß.« Er öffnete die Lippen, nahm meine Fingerspitze in den Mund und saugte behutsam an ihr. Ich war total erregt und konnte es kaum abwarten, dass er das auch mit anderen Körperteilen tat. »Und wie fühlst du dich?«, fragte er nach einer Weile.
»Nun, wo du wach und erregt bist, deutlich besser.«
Seine Hand ruhte erneut auf meiner Hüfte. Die Hitze seiner Berührung strömte in mich und breitete sich wie eine prickelnde Welle in meinem gesamten Körper aus. Er wollte mich bei unserem ersten »echten« Sex offenbar langsam verführen, aber da konnte ich ihm keine großen Hoffnungen machen, denn die Lust zwischen uns wuchs rasend schnell.
»Weißt du noch, was letzte Nacht passiert ist?«
Er runzelte die Stirn, wirkte jedoch abgelenkt, weil er gerade wieder mit seinen Fingern meinen Körper hinauffuhr und mich quälte. »Nachdem der Cop neben meiner Fahrertür aufgetaucht ist, habe ich einen Blackout.« »Er hat einen Elektroschocker benutzt. Gautier hat offenbar etwas bemerkt.« »Zum Glück konnte die Frau an meiner Seite im entscheidenden Moment eingreifen.« Ich grinste. »Großes Glück. Ich musste allerdings den Porsche zurückgeben. Du musst dich mit einem Ford begnügen.« »Autos sind das Letzte, woran ich jetzt denke.«
Ich hob eine Braue und lächelte. »Woran denkst du denn?« »Das.« Er fuhr mit der Hand zu meinem Nacken, spielte mit meinen Haaren und dirigierte meinen Mund zu sich heran. Dann küssten wir uns, als würde unser Leben davon abhängen. Vielleicht tat es das ja auch, denn ich würde mit Sicherheit explodieren, wenn sich die Spannung, die von Anfang an zwischen uns geherrscht hatte, nicht bald auflöste.
Nach einer Ewigkeit schnappten wir nach Luft. In der Stille registrierte ich das heftige Schlagen meines Herzens, das von dem heißen Rauschen meines Blutes in meinen Ohren untermalt wurde.
Ich öffnete die Augen und sah ihn durchdringend an. Seine Augen glühten vor Verlangen – Verlangen nach Sex, aber auch Verlangen nach Blut. Er konnte beide Sehnsüchte unter Kontrolle halten, die erste jedoch nur noch so gerade. Er küsste mich, und die letzten Reste meiner Kontrolle wurden von der Leidenschaft endgültig und unwiederbringlich hinweggespült.
So hatte mich noch niemand geküsst.
Doch in dem Moment wollte ich nicht mehr nur seine Küsse. Ich wollte alles, was er mir geben konnte.
Ich warf ihn auf den Rücken und stieg auf ihn, eroberte ihn auf die simpelste Art. Er stöhnte, ließ die Hände zu meinen Hüften gleiten und drückte mich noch fester auf sich. Ich bog mich nach oben und stimmte in sein Stöhnen ein. Er füllte mich auf eine Art aus, wie es noch nicht einmal Talon getan hatte. Es war, als hätte
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