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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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zu mir herüber. Offensichtlich sollte ich schon für den Rest bezahlen. »Ich habe sogar über ein Jahr dir gegenüber gewohnt. Es hat mir gefallen, dass du keine Vorhänge vor den Fenstern hast.« Ich war überrascht. »Du hast Peeping Tom gespielt? Und ich dachte, so etwas würdest du nicht tun.« »Es liegt in der Natur des Mannes zu betrachten.« Er lächelte noch breiter. »So wie es in der Natur der Frau liegt, sich zu zeigen.«
    »Sich zeigen und betrachten ist ganz wunderbar. Spionieren ist allerdings etwas anderes.« Ich zögerte. »Wieso du? Talon wurde doch dann als mein Partner eingesetzt?« Er zuckte mit den Schultern. »Gautier kanntest du schon und schienst seine Anwesenheit zu spüren. Talon war sich für eine Observation zu schade, und unser anderer Klonbruder hatte bereits versagt.«
    Dann war der Mann mit den blauen Augen also auch ein Klon, wie die Frau, die Mrs. Hunt ersetzt hatte? Wieso bezeichnete er sie dann aber als Helkis? Vielleicht stammte ihre DNS von einem Helki? »Wieso hast du das nicht einen deiner Angestellten übernehmen lassen?« »Der Mann, für den ich arbeite, vertraut keinem Personal. Ich erhielt Anweisung, die Sache zu übernehmen, also habe ich es getan.« Ich runzelte die Stirn. »Du wirkst nicht, als würdest du schnell klein beigeben und dich Befehlen unterordnen.«
    »Das stimmt, aber bei diesem Mann bleibt mir nichts anderes übrig. Ich kann ihm nicht entkommen. Wir fünf sind telepathisch miteinander verbunden. Er ist deutlich stärker als wir anderen und würde auf der Stelle jeden umbringen, der ihn verrät. Ich will nicht sterben, bevor meine Zeit abgelaufen ist.« »Deshalb hältst du dich zurück und lässt andere die Drecksarbeit für dich erledigen.« Wie beispielsweise mich.
    Misha nickte. »Wieso bist du noch nicht tot? Du betreibst doch über die Abteilung seinen Untergang, oder nicht?« Sein Lächeln jagte mir einen Schauer über den Rücken. »Ja. Aber er kann nicht jeden Gedanken überwachen, und so lange ich gewisse Reizworte vermeide, kann ich sozusagen unter seinem Radar hindurchschlüpfen.«
    Deshalb konnte er mir gewisse Dinge nicht sagen, nicht weil er nicht dazu in der Lage war, sondern weil diese Worte ungewollt Aufmerksamkeit erregten.
    »Wieso habt ihr versucht, mir einen Partner unterzuschieben? Wieso habt ihr mich nicht einfach entführt?« »Wegen der Abteilung und deiner Freundschaft zu Rhoan. Wir wollten nicht riskieren, durch deine Entführung aufzufliegen. Nicht, bis wir sicher waren, dass du die Mühe wert bist.« Das erstaunte mich. »Durch Rhoans Entführung habt ihr die Abteilung doch auch auf euch aufmerksam gemacht.« Er schnaubte. »Daran war Talons Arroganz schuld. Er dachte, bei der Abteilung arbeiten nur Idioten, die ihm sowieso nicht auf die Schliche kommen, egal wie unvorsichtig er ist. Natürlich hat er erst gemerkt, dass das Labor Rhoan entführt hatte, als du versucht hast, ihn zurückzuholen.« Er wirkte amüsiert. »Das hast du übrigens ziemlich gut gemacht.«
    »Danke.« Er nickte. Ich nahm noch ein Bier und fragte: »Wieso habt ihr Talon nicht umgebracht, nachdem wir ihn festgenommen haben?« »Wozu? Talon konnte euch nichts erzählen.« Weil sein Gedächtnis ausgelöscht worden war. »Dann sollte Talon ursprünglich einfach nur ein Auge auf mich haben?« Er nickte wieder. »Wir konnten allerdings keine der Fähigkeiten entdecken, von denen Gautier gesprochen hat. Bis auf neulich.« »Meinst du den Werwolf, der mit einer Silberkugel auf mich geschossen und die ganze Sache gefilmt hat?«
    »Ja. Als du dich in Schatten gehüllt hast, war das der Beweis, dass Gautier recht hatte.« »Wieso erst da? Warum habt ihr so etwas nicht schon früher versucht?« »Weil Gautier am Tag davor beobachtet hatte, wie du zwei Vampire getötet hast. Dazu ist ein Werwolf normalerweise nicht in der Lage. Da kann er noch so schnell sein und die Vampire noch so jung. Er hat uns um einen Test gebeten. Dieses Mal hat man auf ihn gehört.«
    Dann hatte ich es also Gautier zu verdanken, dass mein Leben in letzter Zeit den Bach hinunterging. Zumindest traf ihn eine Teilschuld. Wenn ich an jenem Abend einen Bogen um den Nachtclub gemacht, meine Neugierde unterdrückt und den Geruch von Blut ignoriert hätte, würde mein Leben vielleicht noch normal verlaufen. So normal wie es eben sein konnte, nachdem Talon entschieden hatte, mich zum Brutkasten seines perfekten Kindes zu machen.
    Aber wäre ich nicht dorthin gegangen, wären jetzt alle Leute aus

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