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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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ändern.« Ich musterte ihn erstaunt. »Wieso macht die falsche Mrs. Hunt ihre Verkleidung dann nicht perfekt und nimmt die ursprüngliche Augenfarbe an?« »Weil die Verwandlung unglaublich viel Energie und Kraft erfordert. Je weniger sie sich verändern müssen, desto länger können sie die Gestalt aufrechterhalten. Und ob du es glaubst oder nicht, die Augen sind am schwersten zu verändern.« »Weil sie die Fenster zur Seele sind.« »Ja.« Er zögerte. »Hat dir jemals jemand gesagt, dass du außergewöhnlich ausdrucksvolle Augen hast?«
    »Nein, und von dir möchte ich es nicht hören.« Er lächelte und erinnerte mich an eine Katze, die eine Maus beobachtete, bevor sie sie verspeiste.
    »Also ist mir dieser Mann vor ungefähr drei Jahren nicht in seiner wahren Gestalt begegnet?« Dann nutzte es ja sowieso nichts, wenn ich mich an ihn erinnerte. »Nein.« Ich trank noch einen Schluck Bier und fragte: »Was hat er damals gesagt, was er beruflich macht?« »Ich glaube, er sagte, er wäre beim Militär.«
    Militär? Ich hatte nur ein einziges Mal mit einem Mann vom Militär getanzt und am Ende mein Herz an ihn verloren. Aber Jaskin konnte es nicht sein. Die Abteilung hatte ihn heimlich überprüft und genehmigt. An seiner Vergangenheit konnte nichts Anstößiges gewesen sein. Hatte ich denn wirklich keine anderen Liebhaber vom Militär gehabt? Ich dachte nach und erinnerte mich an meine erste Begegnung mit Jaskin. Dann dachte ich an seinen Vorgänger, der uns einander vorgestellt hatte.
    Er stammte von demselben Frachter, hatte irgendwie seine Schiffskameraden verloren und war dann allein im Blue Moon gelandet. Zumindest hatte er mir das erzählt. Es war zwei Tage vor Vollmond gewesen, und das Mondfieber hatte mich fest im Griff gehabt. Obwohl ich damals ein paar regelmäßige Partner gehabt hatte, fühlte ich mich irgendwie von ihm angezogen. Er strahlte etwas Gefährliches aus, das meine wilde Seite angesprochen hatte. Wir tanzten den Rest der Nacht miteinander und verabredeten uns für den nächsten Abend.
    Er brachte dann Jaskin und einige andere Kameraden mit. Alle hatten diese Ausstrahlung gehabt, aber zwischen Jaskin und mir war noch mehr, und ich hatte mit ihm und nicht mit dem ersten Mann die ganze Nacht verbracht.
    Gott, wie hieß der erste Mann denn noch? Ben. Nein, ausgefallener. Benito. Benito Verdi. Endlich hatte ich eine Fährte. Vielleicht entpuppte sie sich als Sackgasse, aber es war immerhin etwas.
    »War dieser blauäugige Mann der erste Spion?« »Der erste Versuch eines Spions, ja.« »Warum?« Er hob eine Braue. »Was meinst du?« »Was habe ich damals gesagt oder getan, was dich und deine Laborgenossen auf die Idee gebracht hat, dass ich kein normaler Werwolf bin?« »Gautier hat etwas bemerkt. Er sagte, dass du für einen Wolf unglaublich schnell wärst und dass du dich gut als Spender für das Labor und andere Experimente eignest. Außerdem hat er gesagt, dass du offensichtlich gespürt hast, wenn er da war, auch wenn er sich in Schatten gehüllt hat.«
    Dazu war kein Werwolf in der Lage. Aber wieso hatte er dieselben Fähigkeiten nicht auch bei Rhoan bemerkt? Wieso hatte er nur von mir gesprochen? Dann wurde es mir schlagartig klar. Rhoan trank Blut. Deshalb hatten seine Schnelligkeit und seine Reflexe sie nie misstrauisch gestimmt. Sie dachten, er wäre ein Werwolf, der das übliche Prozedere mitgemacht und Blut geteilt hatte, um zum Vampir zu werden.
    Schließlich arbeitete er nachts und kam im Morgengrauen nach Hause. Nun, wenn er überhaupt nach Hause kam, versteht sich. In Australien hatte das rote Wolfsrudel der Jensons zwar nur wenige Mitglieder, doch unser Rudel hatte alte Wurzeln in England und Irland, so dass sein Name noch keinen Hinweis auf sein Alter gab. Außer Jack und der Direktorin wusste in der Abteilung niemand, dass wir Geschwister waren, und es stand bestimmt nicht in unserer Akte. Zum Teufel, selbst das Geburtsdatum in seiner Akte war gefälscht. Das machten allerdings viele Vampire. Ältere Vampire fälschten alle ihre Papiere, und kamen so unerkannt durch die Jahrhunderte.
    Es war leicht, ihn für einen älteren Vampir zu halten, der schon ein bisschen Sonnenlicht vertrug. Das war gut für ihn. Für mich weniger. Schließlich waren diese Mistkerle unverändert hinter mir her.
    »Also habt ihr angefangen, mich zu beobachten?«
    Er nickte und trank von seinem Bier. Er ließ den Blick lasziv über meinen Körper gleiten, seine Lust schwappte in immer wärmeren Wellen

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