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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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reite ich dich«, knurrte er, und aus seinen Augen blitzte Lust und Wut. Ich hatte einen Nerv getroffen. Misha hasste es, der Zweite zu sein. Hasste es, nicht das Sagen zu haben. Interessant. Vielleicht konnte mir das später noch von Nutzen sein, falls es irgendwo gefährlich wurde und der Sicherheitsdienst nicht eingreifen würde.
    Er drehte mich herum, drückte mich gegen die Lehne des Sofas, schob meine Beine auseinander und drang so heftig und schnell in mich ein, dass ich nicht wusste, ob ich vor Lust oder vor Schmerz aufstöhnte. Dann begann er zu stoßen, und ich hörte auf zu denken, gab mich ganz meinen Gefühlen hin und genoss es. So ging es die nächsten zwei Stunden weiter. Wir paarten uns auf dem Sofa, dem Bett und dem Sitzsack. Die erste Stunde war wie erwartet heftig und wild, doch danach nahm er sich mehr Zeit, mich zu verführen. Ich wusste das zu schätzen, und am Ende hatte ich richtig Spaß. Ich hatte Misha gern gehabt, und auch wenn ich ihm nicht mehr traute, mochte ich ihn wahrscheinlich noch immer. Außerdem war er, abgesehen von seinen sonstigen Schwächen, ein guter Liebhaber.
    Es war kurz vor drei, als wir uns ein Bier bestellten und uns in eine abgeschiedene Ecke verzogen. Während ich mich auf den Sitzsack warf, schaltete Misha die Abhörsicherung ein. »Gib mir deine Füße«, sagte er.
    Ich legte sie auf seinen Schoß. Er untersuchte gründlich beide Fußsohlen, dann brummte er und ließ den rechten Fuß zurück auf den Boden fallen. Er drehte mein linkes Bein so, dass ich meine Fußsohle sehen konnte und deutete auf einen leicht andersfarbigen Punkt direkt in der Mitte. »Siehst du das?« Ich runzelte die Stirn. »Sieht aus wie eine Sommersprosse.« »Ja. Aber wenn du mit dem Finger darüber fährst, spürst du, dass sich die Stelle an den Rändern ein bisschen härter anfühlt.« Ich fühlte es. »Ist das der Sender?« »Ja.« »In Landsend fertigen sie so kleine Sender?« »Sie sind nicht nur klein, sondern für die heutige Technik nicht zu orten.«
    »Weißt du das, weil du auch einen hast?« Das war eine vage Vermutung. Er lächelte. »Ja. Aber sie trauen dem nicht ganz, deshalb lassen sie mich zusätzlich überwachen.« »Wieso trauen sie dem bei dir nicht? Es scheint doch zu funktionieren.« »Weil ich weiß, wie man es entfernt. Wenn ich nicht gefunden werden will, nehme ich die Wanze heraus. Er denkt, das läge am Signal, deshalb die Aufpasser.« »Du spielst ein gefährliches Spiel, Misha.«
    »Äußerst gefährlich.« Er griff nach dem Stapel mit unserer Kleidung und zog ein Messer aus der Tasche seiner Jeans. »Halt still«, sagte er. Er schnitt mir in den Fuß. Nicht tief, so dass es nicht sehr wehtat. Kurz darauf hielt er mir auf seiner Fingerspitze die winzige Wanze unter die Nase. Jetzt sah sie wie eine Sommersprosse mit vier feinen Drahtbeinen aus. Er ließ sie auf den Boden fallen und zertrat sie mit der Ferse.
    »Er wird sich denken, dass du die Wanze entdeckt hast.« »Solange er mich nicht mehr findet, ist mir das ziemlich egal.« Ich betrachtete Misha einen Augenblick. »Er kann mich doch jetzt nicht mehr finden, oder?« »Soweit ich weiß, war das die einzige Wanze. Man kann bei einer Person immer nur eine einsetzen. Ansonsten wird das Signal irgendwie gestört.« »Ich nehme an, Kade hat ebenfalls eine?«
    »Jeder, der für das Projekt irgendwie von Bedeutung ist, hat eine. Für alle Fälle.« »Dann entschuldige mich bitte. Ich will nur kurz telefonieren.«
    Er zuckte mit den Schultern. Ich zog mein Telefon aus der Tasche meiner Jeans und wählte rasch Jacks Nummer. Es war besetzt, also hinterließ ich eine Nachricht, in der ich die Wanze beschrieb und ihm erklärte, wie man sie entfernte. Anschließend schob ich das Telefon zurück in die Hosentasche und sagte: »Erklär mir, wieso Hunt getötet wurde.« Misha lehnte sich auf dem gegenüberliegenden Sitzsack entspannt zurück. »Er wird nicht mehr gebraucht.« »Wenn du mit mir über ihn sprechen kannst, gehört er offenbar nicht zu den Akteuren oder hat zumindest keine wichtige Rolle gespielt.« »Ja.« »Wieso hast du mir seinen Namen dann nicht gleich genannt?« »Er ist tot. Deshalb kann ich seinen Namen jetzt aussprechen.« Er lächelte kühl. »Außerdem haben wir nicht vereinbart, dass ich es dir leicht mache.«
    Das stimmte. Aber es war zur Abwechslung mal ganz nett zu glauben, die Dinge wären einfach. Albern, ich weiß. »Dann hat man Hunt lediglich benutzt, um an Informationen heranzukommen?«

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