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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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weil er eingegriffen hatte. »Gute Nacht, Jack.« »Gute Nacht, Poppy.«
    Ich schnaubte verächtlich und drückte auf den Knopf hinter meinem Ohr. Das leichte elektrische Summen, das meine Ohren gereizt hatte, erstarb, doch der Schmerz in meinem Kopf blieb. Ich warf ein paar Tabletten ein und spülte sie mit dem bitteren Kaffee herunter, dann aß ich noch mehr Schokolade, um den Geschmack loszuwerden.
    Nachdem ich einige Blocks gelaufen war, entdeckte ich ein schäbiges Hotel, das günstige Zimmer anbot. Es war genau die Art von Nobelherberge, in der Poppy absteigen würde. Hätte ich nicht ihre Rolle gespielt, hätte ich mich nicht einmal in die Nähe gewagt. Das Hotel befand sich neben einer Bar, aus der mir der Geruch von Schnaps und schwitzenden Menschenleibern entgegenschlug. Das laute Gelächter, das aus dem Inneren der Bar drang, ließ auf reichlich Kundschaft schließen. Das wiederum verhieß wenig Schlaf. Ich holte einmal tief Luft, sagte mir, dass es nur für eine Nacht wäre, und ging hinein.
    In dem Gebäude war der Gestank noch schlimmer, und die Zimmer waren noch heruntergekommener, als von außen zu ahnen war. Das Bett schien uralt zu sein und war offenbar Zeuge zahlreicher Paarungen gewesen. Ich rümpfte die Nase und blickte nach unten. Der Teppich sah auch nicht besser aus, aber zumindest hing dort der Boden nicht durch.
    Mit einem Seufzer nahm ich die Decke, die zumindest sauber aussah und roch, und schlug mein Lager auf dem Boden auf. Dann zog ich mich aus, wandelte meine Gestalt, damit die Wunden an meinem Arm schneller verheilten, und legte mich anschließend schlafen. Überraschenderweise konnte ich trotz des Lärms und des Gestanks schlafen und erwachte erst, als ein Hotelangestellter am nächsten Morgen an die Tür klopfte.
    Mit einem Stöhnen rollte ich mich auf die Seite und starrte leicht benebelt auf die Uhr auf dem Nachttisch über mir. Acht Uhr. Zeit, etwas zu frühstücken und sich auf den Weg zu Dia zu machen. Nachdem ich mich ausgiebig geräkelt und mir etwas kaltes Wasser auf Gesicht und Arme gespritzt hatte, zog ich mich an und verließ das Hotel. Leider fuhren die Straßenbahnen sonntags nur unregelmäßig. Deshalb besorgte ich mir bei McDonald’s ein paar Muffins und aß, während ich an der Haltestellte wartete. Es war deutlich nach neun, als ich Toorak erreichte. Ich stieg an der Kooyong Road aus und drückte auf die Scheibe hinter meinem Ohr.
    »Ich bin jetzt auf dem Weg zu Dia.« »Lass die Verbindung eingeschaltet.« »M
    Ich schlenderte die Kooyong Road hinauf, bewunderte die Häuser, alles Millionenobjekte, und stellte mir vor, wie es wäre, hier zu wohnen. Ich hätte vermutlich Angst, mich überhaupt zu bewegen und dabei etwas kaputt zu machen.
    Als ich die Huntingfield Road erreichte, bog ich nach links ein. Hier wiesen die Häuser noch aufwendigere Verzierungen auf, und ich kam mir entsprechend deplatziert vor. Das Gefühl verstärkte sich, als ich vor dem riesigen, schmiedeeisernen Tor von Dias Anwesen stand und die Gegensprechanlage betätigte.
    Obwohl es nicht einmal so reich ausgestattet war wie einige der Gebäude in der Nachbarschaft, wäre es eine ziemliche Untertreibung gewesen, hätte man das Haus lediglich als beeindruckend bezeichnet. Es war ein altes Haus im Stil des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, das mich an die großen altenglischen Herrenhäuser erinnerte, die man häufig im Fernsehen zeigte. An den goldgelben Mauern rankte sich Efeu Fernsehen zeigte. An den goldgelben Mauern rankte sich Efeu bis hinauf auf das Dach. Das Gebäude wirkte, als hätte es schon immer hier gestanden. Vom Tor bis zum Portal erstreckte sich eine Rasenfläche, die wie ein dichter grüner Teppich aussah, und am liebsten wäre ich barfuß darübergelaufen. Die Pinien, die das Anwesen umgaben, verliehen ihm etwas Verwunschenes. Ich hatte noch nie jemand um seine Lebensumstände beneidet, aber ich stellte mir unwillkürlich vor, wie herrlich es sein musste, hier zu leben.
    Es war ein kleines Paradies, und trotzdem gab es in unmittelbarer Nähe Alles, was das Herz begehrte.
    Die Gegensprechanlage knackte, dann sagte Dia: »Ja?« »Poppy Burns. Ich nehme die Einladung an.« »Wie schön.« Das Tor summte, dann schwang es auf. »Komm herein.«
    Ich ging hinein und widerstand dem Impuls, meine Schuhe auszuziehen und über das Gras zu laufen. Stattdessen benutzte ich den Weg, der in einem Fischgrätmuster gepflastert war.
    Als ich näher kam, öffnete Dia Jones die Tür. Das

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