Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
kleine Soldaten standen wir eine nach der anderen auf und stiegen in den Bus. Ich blieb auf der obersten Stufe stehen und ließ den Blick durch den dämmerigen Innenraum gleiten. Es gab jede Menge leere Sitze, aber die meisten Frauen, die bereits eingestiegen waren, hatten einen Platz im hinteren Bereich eingestiegen waren, hatten einen Platz im hinteren Bereich gewählt. Die Bärenwandlerin saß ungefähr in der Mitte; ihre massige Gestalt passte nur so gerade in den Sitz. Sie blickte mich herausfordernd an, als wollte sie mich einladen, mich zu ihr zu setzen. Ich ging den Gang hinunter und ließ mich auf den Sitz ihr gegenüber fallen.
»Der kleine Werwolf ist mutig«, sagte sie mit tiefer Brummstimme. »Die anderen scheinen sich ein bisschen vor mir zu fürchten.« »Die können sich nicht mit mir messen.« Ich musterte sie demonstrativ von oben bis unten. Sie war in jeder Hinsicht eine große Frau, doch die Lachfältchen um ihre braunen Augen verliehen ihr, zusammen mit den Grübchen in ihren Augen verliehen ihr, zusammen mit den Grübchen in ihren Pausbacken, eine freundliche Ausstrahlung, was im Gegensatz zu ihrer provokanten Haltung und dem üblichen Ruf der Bärenwandler stand. »Bei diesen Fäusten kannst du ihnen das kaum übelnehmen. Mit denen bist du eigentlich ganz schön im Vorteil.«
Sie lachte dröhnend und fröhlich, und ich musste grinsen. »Da könntest du recht haben, Werwolf.« Sie beugte sich nach vorn und streckte mir ihre überdimensionierte Pranke entgegen. »Bernardine. Meine Freunde nennen mich Berna.« »Poppy.« Ich grinste, als sie meine Hand packte. Ihr Griff war fest, aber weder bedrohlich noch übervorsichtig. Es war der Händedruck einer Frau, die sich ihrer Kraft bewusst war und es nicht nötig hatte, sich damit anderen gegenüber zu brüsten. »Zähl mich zu deinen Freunden, Berna. Ich habe das Gefühl, alles andere könnte gefährlich werden.« »Das gilt auch für dich, Werwolf.« Sie grinste. »Tut mir leid, aber Poppy passt irgendwie nicht zu dir.« »Ich hätte mir den Namen nicht ausgesucht, aber meine Eltern haben mir keine Wahl gelassen.« Und mein verdammter Chef ebenso wenig.
Zwei dürre Frauen stiegen in den Bus, zögerten wie ich, als sie auf der obersten Stufe standen, und ließen ihre Blicke über die Sitzreihen gleiten. Beide lächelten mich höhnisch an, dann drehten sie sich gleichzeitig um und setzten sich in die zweite Reihe. Berna warf mir einen amüsierten Blick zu. »Wetten, dass das Zwillinge sind?« »Zwillinge imitieren doch nicht gegenseitig ihr Verhalten.« Mein Bruder würde mich umbringen, wenn ich ihn nachahmen würde. »Es ist beinahe gruselig, wie synchron sich die beiden bewegen.« »Deshalb wette ich, dass es Zwillinge sind, die bei der Geburt getrennt wurden.«
»Oder sie sind einfach nur eigenartig.« Sie kicherte. »Ich glaube, wir sind alle etwas merkwürdig. Schließlich sitzen wir hier zusammen in einem Bus und warten darauf, Gott weiß wohin gebracht zu werden.« »Mich hat das Geld überzeugt.« »Mich auch. Bei einigen von den anderen wundere ich mich allerdings.«
In diesem Augenblick stieg der zackige Kerl ein, und so kam ich nicht mehr dazu, sie zu fragen, was sie damit meinte.
»Okay, aufgepasst die Damen.« Er wartete, bis sich das leise Murmeln gelegt hatte, dann fuhr er fort: »Wie ihr den Verträgen entnehmen konntet, wünscht der Besitzer des Anwesens, zu dem ich euch nun bringe, dass der Ort, wo es sich befindet, geheim bleibt. Deshalb werden gleich die Fenster verdunkelt und im vorderen Teil des Busses ein Vorhang zugezogen. Das Innere des Busses wird überwacht; jede, die versucht, einen Blick aus dem Fenster zu werfen, ist ihren Job sofort los.«
»Ich kann mich nicht erinnern, dass in dem Vertrag etwas von Paranoia gestanden hätte«, murmelte ich. Berna schnaubte leise. Der zackige Kerl glotzte mich an. »Du hast den Vertrag doch gelesen und unterschrieben, oder?« »Habe ich.« »Dann weißt du ja, dass Widerworte nicht erlaubt sind.« »Und wenn du meine Akte gelesen hast, weißt du, dass Widerworte zu geben noch eine meiner liebenswerteren Eigenschaften ist.« »Riley, halt verdammt noch mal die Klappe«, zischte Jack in mein Ohr. »Ich will nicht, dass sie dich gleich aus dem Bus werfen.«
Ich biss mir auf die Unterlippe, um ein Grinsen zu unterdrücken, und wünschte, ich könnte ihn daran erinnern, dass er sich Poppy mit der großen Klappe ausgedacht hatte, nicht ich.
Der zackige Kerl war anscheinend nicht
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