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Ring aus Feuer

Ring aus Feuer

Titel: Ring aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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Energie, seinen Einfallsreichtum und seine grenzenlose Umsicht. Er besaß die Fähigkeit, einer Frau das Gefühl zu geben, der Mittelpunkt der Welt zu sein.
    Danach war er nur einige Male für kurze Zeit nach Athen geflogen, um wichtige geschäftliche Termine wahrzunehmen. Tessa konnte sich zwischenzeitlich in der Luxusvilla ausruhen, besonders von den langen, leidenschaftlichen Nächten, die sie mit Stavros verbrachte. Es war der Himmel auf Erden. Besser als alles, was Tessa sich je erträumt hatte.
    Aber es ist nicht von Dauer, erinnerte sie sich traurig und betrachtete ihr Spiegelbild.
    Es war eben nicht mehr als ein Traum, was sie zurzeit erlebte. Tessa gab ihren Gefühlen für Stavros nach und erlag seiner Verführungskunst, Nacht für Nacht. Und seiner anrührenden Behutsamkeit, mit der er sie behandelte. Da fiel es leicht, sich mädchenhaft romantischen Vorstellungen hinzugeben – der Illusion, dass ihre Fantasie Realität geworden war.
    Allerdings war dies kein Leben für sie. Tessa wollte nicht bloße Bettgefährtin eines Multimillionärs sein. Zumal, wenn der es nicht auf eine feste Beziehung abgesehen hatte.
    Und von Stavros wusste sie, dass er sich nicht emotional an sie binden wollte. Wenn er weit weg in Athen war und Tessa zum Nachdenken kam, quälte sie diese Gewissheit. Dennoch wollte sie die Gelegenheit nicht verstreichen lassen und dieses Leben in vollen Zügen genießen. Keine Sorgen über die Vergangenheit, keine Sorgen über die Zukunft.
    Nach den schweren letzten Jahren stand es ihr zu, sich wenigstens für eine Weile ihrem Lieblingsbild hinzugeben: sie und Stavros, unzertrennlich, verliebt bis ans Ende ihrer Tage.
    Dass sie ihn liebte, stand für sie inzwischen felsenfest. Und das Gehen würde ihr jetzt genauso schwerfallen wie in ein paar Tagen oder Wochen. Warum dann nicht wertvolle Erinnerungen sammeln, die sie mit in ihr neues Leben nehmen konnte?
    Leider war es eine unausweichliche Tatsache, dass Tessa eines Tages wieder allein sein würde. Sie gehörte nirgendwo richtig hin und war schon immer eine Außenseiterin gewesen. Eigentlich sollte sie daran gewöhnt sein. Wenn es wieder so weit war, sollte sie es verkraften können.
    Bis dahin hatte es keinen Zweck, in Selbstmitleid zu versinken. Hoch erhobenen Hauptes öffnete sie die Tür und betrat das Schlafzimmer.
    Wie üblich fesselte Stavros sofort ihre Aufmerksamkeit. Er trug eine lässige Cargohose und ein schwarzes T-Shirt, das seine Muskeln hervorragend zur Geltung brachte. Sein aufreizendes Lächeln ging ihr ebenfalls wie sonst auch direkt unter die Haut.
    Wie könnte ich ihn jemals verlassen?, fragte sie sich.
    Erst beim Näherkommen sah sie den riesigen Kleiderständer, der in einer Ecke des Zimmers stand.
    „Für dich, Tessa“, verkündete er und winkte sie zu sich heran.
    „Für mich?“ Stirnrunzelnd durchquerte sie den Raum und blieb vor dem Ständer stehen.
    „Selbstverständlich für dich“, wiederholte er lachend.
    „Aber wieso?“ Mit offenem Mund bestaunte sie die überwältigende Auswahl an exquisiten Farben, Stoffen und Schnitten. Die Sachen mussten unglaublich teuer sein.
    „Du braucht doch etwas anzuziehen.“ Sein Bariton erklang hinter ihr, und Tessa sank in seine Umarmung.
    Eines Tages würde sie die Kraft aufbringen müssen, ihm zu widerstehen und ihn zu verlassen, um wieder in der echten Welt zu leben. Sie schloss die Augen, als er seine Wange gegen ihre Haare drückte. Es war eine Geste, die sie in den letzten Tagen lieben gelernt hatte. Fast hatte es den Anschein für Tessa, als würde er ihre Gefühle erwidern.
    „Aber so viel brauche ich nicht“, wehrte sie ab. Mit dieser Menge an Kleidern hätte man ein ganzes Dorf ausstatten können.
    Mit beiden Händen fuhr er hinauf zu ihren Brüsten und hauchte Tessa dabei einen Kuss in den Nacken. „Wenn es nach mir geht, brauchst du überhaupt keine.“ Er bedeckte ihren Hals mit zarten Liebkosungen.
    Es war so leicht, bei Stavros schwach zu werden – viel zu leicht!
    Ohne weiter darüber nachzudenken, löste sie sich aus seiner Umarmung und begutachtete die Auswahl an Kleidungsstücken. Dort, wo Stavros sie gerade noch berührt hatte, waren ihre Arme kalt. Unbewusst versuchte sie, sich mit ihren eigenen Händen zu wärmen.
    Dann streckte sie zögernd eine Hand aus und befühlte einen Stoff, der so hauchzart war wie Spinnweben. Danach einen anderen, der wie eine Flüssigkeit durch ihre Finger glitt. Dies waren nicht die Kleider, die sie trug. Tessa war ein

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