Ring frei fuer die Liebe
erwiderte ein paar Worte in einer unbekannten Sprache und wandte sich dann wieder zum Bildschirm.
»Schätzchen, ich muss Schluss machen. Alles, was ich dir jetzt sage, kannst du natürlich ignorieren, kein Problem. Du bist eine gute Menschenkennerin, also vertrau auf deinen Instinkt. Kümmere dich nicht um das, was andere denken. Das hast du dein Leben lang getan, und schau, wohin es dich gebracht hat. Überleg dir das mit Dom noch einmal. Ich habe dir das noch nie gesagt, aber er ist ein Langweiler, der dich nicht verdient hat. Vergiss die Sache mit dem heißen Typen, wenn sie zu kompliziert ist, so einen Stress brauchst du nicht. Ach, und wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, was mit den Finanzen deiner Familie ist.« Fliss holte tief Luft. »Denk daran, wo ich bin, Talli. Du hast diese Art Arbeit auch schon gemacht, du weißt, wie es ist. Wenn alles andere den Bach runtergeht, komm her zu mir. Wir könnten jemanden wie dich hier gut gebrauchen.«
Wieder rief ein Mann ihren Namen.
»Ich muss Schluss machen. Mach’s gut.«
»Mach’s auch gut, Fliss«, erwiderte Talli und sah zu, wie der Bildschirm schwarz wurde.
Der Typ an der Rezeption verstand nicht, wieso die Nymphomanin beim Auschecken so verweinte Augen hatte.
36. Kapitel
»Soll ich lieber gehen und euch zwei allein lassen?«, fragte Lena.
»Spinnst du?«, erwiderte Zac. »Wer weiß, was sie anschließend wieder alles behauptet. Nein, bleib besser hier, Schwesterchen. Ich weiß, das ist blöd für dich, aber ich wäre dir trotzdem sehr dankbar.«
»Kein Problem. Hoffentlich rutscht mit nicht die Hand aus.« Die Verachtung war Lena deutlich anzuhören. »Das würde ihr nur Stoff für eine weitere Schlagzeile und eine neue unechte Zahnreihe liefern.«
Das Klopfen an der Tür war etwas zaghaft und trotzdem das Lauteste, was Zac je gehört hatte. Lena machte auf und schaute in Kikis rot verquollenes Gesicht.
Zac spürte, wie schwer es seiner Schwester fiel, Kiki hereinzulassen. Sie hatten sich ihr Leben lang gegenseitig beschützt – es kostete sie große Selbstbeherrschung, sich jetzt zurückzuhalten. Lena warf Kiki lediglich einen vernichtenden Blick zu, ehe sie den Raum durchschritt, sich auf eines der grauen Ledersofas fallen ließ und so tat, als blätterte sie in einer Ausgabe von Men’s Health .
Zac saß mit nacktem Oberkörper auf dem Küchentresen und suchte nach Worten. Schließlich brachte er ein leises verzweifeltes »Warum?« heraus.
Kiki hatte ihr Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, das Gesicht war ungeschminkt. Sie trug Jeans und Uggs und ein altes unförmiges Sweatshirt, das Zac als eins seiner abgelegten identifizierte, die er nur noch zum Sport trug. Ihre Fans würden sie so nicht erkennen, dabei sah sie aus wie das Mädchen, in das er sich damals verliebt hatte. Nur dass dieses Mädchen schluchzte. Zac blieb regungslos. Er tröstete Kiki nicht, sondern wartete still, bis sie nach einer kleinen Ewigkeit endlich aufhörte.
»Es tut mir leid, Zac, ich wollte das nicht.«
Er ignorierte Lenas verächtliches Schnauben. Wut stieg in ihm hoch, aber er zwang sich zur Ruhe. Zac wusste genau, dass auch dies wieder nur eines ihrer Spielchen war. Wahrscheinlich tauchte gleich irgendwo eine Kamera auf. Bei Kiki überraschte ihn gar nichts mehr.
»Wie meinst du das, du wolltest das nicht? Verdammt, Kiki, das ist eine ernste Angelegenheit.« Er bereitete sich innerlich auf die wichtigste Frage seines Lebens vor. »Bist du tatsächlich schwanger?«
Sie schwieg unendlich lange, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein.« Und fügte hastig hinzu: »Aber ich hab es erst vermutet, ehrlich.«
Er war so unglaublich erleichtert, dass er Mühe hatte, die Tränen zurückzuhalten. Kiki wischte sich mit dem Ärmel des Sweatshirts über die Wangen, dann setzte sie sich auf einen Barhocker.
»Ich war am Freitag bei meiner Managerin und bin dort ohnmächtig geworden. Richtig ohnmächtig, das war keine Schauspielerei oder so. Als ich wieder zu mir kam, sagte sie, ich sähe schrecklich aus, und sie sei nur ein einziges Mal in ihrem Leben ohnmächtig geworden, und da sei sie schwanger gewesen. Also habe ich überlegt und gemerkt, dass ich über die Zeit war, und als ich ihr das sagte, meinte sie, ich sei meinen Fans eine Erklärung schuldig, und dann kam ein Reporter, und die ganze Geschichte kam raus und … Oh, Mist, was hab ich nur getan? Aber irgendwie war alles wie ein böser Traum, und ich war so durcheinander, und meine Managerin sagte mir
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