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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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besser für uns.«
    Kobold glühte gelb-weiß und schmolz. Er wurde immer kleiner.
    »In wenigen Minuten wird alles auf die Oberfläche der kleinen Neutroniumkugel stürzen«, erklärte Brennan. »Wenn erst alles abgekühlt ist, wird Kobold praktisch unauffindbar.«
    Inzwischen war der Planetoid nur noch ein blendend weißer Punkt.
    »Was geschieht als nächstes?«
    »Ein Jahr, zwei Monate und sechs Tage lang gar nichts. Willst du das Schiff inspizieren?«
    »Nichts?«
    »Damit meine ich, daß wir so lange nicht beschleunigen. Sieh her.« Brennans Finger huschten über die Kontrollen. Der Sichtschirm gehorchte und zeigte nun eine 3-D-Karte von Sol und der Umgebung in einem Radius von fünfundzwanzig Lichtjahren.
    »Wir befinden uns hier, bei Sol. Wir sind auf dem Weg nach dort. Dieser Punkt liegt genau zwischen Alpha Centauri und Van Maanens Stern. Wenn wir die Antriebe des Pak-Schiffes zünden, nehmen wir direkten Kurs auf ihre Flotte. Sie werden nicht imstande sein, unsere Geschwindigkeit abzuschätzen, weil sie die Ausströmgeschwindigkeit unserer Abgase nicht kennen, und unsere Transversalkomponente bleibt ihnen völlig verborgen. Sie werden annehmen, daß wir von Van Maanens Stern auf dem Weg nach Alpha Centauri sind. Ich will auf jeden Fall vermeiden, daß sie unsere Spur nach Sol zurückverfolgen.«
    »Das erscheint mir sinnvoll«, gestand Roy zögernd.
    »Komm, ich zeige dir erst mal das Schiff«, sagte Brennan. »Später können wir immer noch ins Detail gehen. Ich möchte, daß du imstande bist, dieses Schiff zu steuern, falls mir etwas zustößt.«
     
    Flying Dutchman hatte Brennan es getauft. Obwohl es Schiffe in sich trug, konnte man es kaum selbst so bezeichnen. »Eigentlich fahren wir wie die alten Segelschiffe auf dem Meer. Es gibt Gezeiten, Photonenwinde und Staubansammlungen, die uns alle zum Verhängnis werden könnten.«
    »Aber wir steuern nicht. Das hast du alles bereits beim Start erledigt.«
    »Sicher. Ich könnte uns jedoch ein Lichtsegel weben, falls es sein muß. Ich wollte es nicht tun, weil wir dadurch zu auffällig geworden wären.«
    Die Flying Dutchman bestand größtenteils aus hohler Felsenmatrix. Drei große Hohlräume enthielten die Sektionen eines Pak-artigen Schiffes mit Bussard-Ramjets. Brennan hatte es auf den Namen Protektor getauft. Ein weiterer Hohlraum war vergrößert worden, um Platz für Roy Truesdales Frachter zu schaffen. Die restlichen Hohlräume dienten als Räumlichkeiten.
    Es gab eine Hydroponikanlage. »Zutritt strengstens verboten«, erklärte Brennan. »Da drin wächst Lebensbaum. Geh auf keinen Fall hinein!«
    Dann gab es einen Fitneßraum. Brennan zeigte Roy, wie man die Maschinen auf die geringere Muskelkraft eines Brüters umstellte. Die Gravitation an Bord der Flying Dutchman war gleich Null. Sie würden beide häufig trainieren müssen.
    Dann gab es eine Werkstatt.
    Ein Teleskop: groß, aber konventionell gebaut. »Von jetzt an werden wir keine Gravitationsgeneratoren mehr einsetzen«, erklärte Brennan. »Ich möchte, daß wir aussehen wie ein Felsbrocken. Später sehen wir aus wie ein Pak-Schiff.«
    Roy hielt Brennans Vorsicht für übertrieben. »Es dauert mindestens fünfundachtzig Jahre, bis die Pak etwas von dem zu sehen bekommen, was wir gegenwärtig tun«, gab er zu bedenken.
    Sie beschäftigten sich mit der Protektor.
    Die ersten Wochen im Verlauf ihrer Reise taten sie nur wenig mehr, als Roy Truesdale im Gebrauch des Schiffes zu unterweisen. Systematisch lernte Roy die Unterschiede zwischen dem Schiff Phssthpoks und dem von Brennan. »Ich weiß noch nicht, wie lange wir unsere Tarnung beibehalten«, sagte Brennan. »Vielleicht auf Dauer, vielleicht überhaupt nicht. Es kommt ganz darauf an.«
    Brennan verwandelte die Steuersektion in ein Trainingszentrum, indem er Kontrollsysteme und Sensoren verband und so die Daten von draußen überwachte. Roy lernte, wie man eine konstante Beschleunigung von 0,92g aufrecht erhielt, und er lernte, wie man die Felder einstellen mußte, damit die Abgasströme ein wenig streuten. Phssthpoks Antrieb hatte am Ende der einunddreißigtausend Jahre währenden Reise nicht mehr so präzise gearbeitet wie der Brennans.
    Die Steuersektion war viel größer, als Roy erwartet hatte. »Phssthpok hatte nicht so viel Platz, oder?«
    »Nein. Phssthpok mußte Nahrung und Luft und Regenerationsausrüstung für mehr als tausend Jahre mitschleppen. Wir nicht. Trotzdem ist es eng … wenigstens haben wir Unterhaltung. Phssthpok

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