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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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zerzausen und zu beobachten, wie sie sich wie von Geisterhand wieder in ein Federbüschel ordnete. Wir setzten die Kinder ab und schalteten das Spielkameradenprogramm ein.
    Die Transferkabine in der Lobby brachte uns drei Zeitzonen weit nach Osten. Wir traten in ein Vestibül hinaus und standen vor einem geschwungenen Panoramafenster. Draußen wurde ein Schwarm regenbogenfarbener Fische bei unserem schrecklichen Anblick von Panik erfaßt und schoß davon. Ein gewaltiger Fisch glitt träumend vorüber.
    Einen Augenblick lang spürte ich das Gewicht all der Tonnen von Wasser über uns. Ich blickte zu Sharrol, um zu sehen, wie sie es aufnahm. Sie lächelte bewundernd.
    Ich sagte: »Carlos lebt in der Nähe des Great Barrier Reef, hast du erzählt. Du hast nicht erwähnt, daß er mittendrin wohnt!«
    »Es ist ein großes Privileg«, verriet sie mir. »Ich verbrachte die ersten dreißig Jahre meines Lebens unter Wasser, jedoch nicht hier beim Reef. Das Reef ist zu empfindlich. Es wird von den Vereinten Nationen geschützt.«
    »Das hast du mir nie erzählt!«
    Sie grinste, als sie meine Überraschung bemerkte. »Mein Dad hatte eine Hummerranch in der Nähe von Boston. Später arbeitete ich für die Epcot-Atlantic-Polizei. Die Ökologie ist dort nicht ganz so empfindlich, aber … Beo, ich sollte dich wirklich einmal dorthin mitnehmen.«
    »Vielleicht ist das der Grund, aus dem wir so ähnlich denken«, sagte ich. »Ich bin unter der Oberfläche aufgewachsen. Auf We Made It kann man nicht oberirdisch bauen.«
    »Das hast du mir erzählt. Wegen der Stürme.«
    »Sharrol, das hier sieht überhaupt nicht nach Carlos aus!«
    Sie kannte Carlos Wu viele Jahre länger als ich. »Carlos ist ein Mann, der eine Idee hat und sie bis zum Ende verfolgt. Ich weiß nicht, mit wem er im Augenblick zusammen ist. Vielleicht wollte er mich immer schon mit dir teilen. Er hat eine, äh … Bekannte eingeladen …«
    »Kennst du sie?«
    »… wegen der Ausgewogenheit. Nein, Carlos redet nie über Feather Filip. Er grinst geheimnisvoll, das ist alles. Vielleicht ist es Liebe.«
     
    Die Kinder! Schützt die Kinder! Wo sind die Kinder? Der Autodoc scheint meine Adrenalindrüsen zu stimulieren. Ich bin nicht wach, aber ich bin hektisch und verspüre ein wenig sexuelle Erregung. Dann legen sich die Gefühle wieder. Das Spielkameradenprogramm. Es hütet und lehrt die Kinder und spielt mit ihnen. Es geht ihnen gut. Wir können sie nicht mit in Carlos’ Wohnung nehmen … nicht heute Nacht.
    Sharrol ist die Mutter der Kinder und Carlos Wu der leibliche Vater. Die Fortpflanzungskontrollbehörde der Erde gestattet einem Albino nicht, Kinder zu zeugen. Carlos’ genetisches Muster ist nach ihrem Urteil vollkommen; er ist einer von etwas mehr als sechzig Flatlandern, die ein unbeschränktes Recht auf Fortpflanzung besitzen.
    Ein Mann ist imstande, jedes Kind zu lieben. Das ist fest im Gehirn verdrahtet. Ein Mann kann das Kind eines anderen Mannes aufziehen. Und er kann den Vater des Kindes als Freund annehmen … doch es gibt eine Barriere. Auch das ist fest im Gehirn verankert.
    Sharrol weiß es. Sie befürchtet, daß ich mich empfindlich und unzivilisiert aufführen könnte. Und Carlos weiß es auch. Warum also …?
    Der Abend ist als Vierer angelegt: Sex und Tapas. Ein Brauch, der immer mehr in Mode kommt. Ein ausgedehntes Abendessen aus einer ganzen Reihe kleinerer Gänge, dazwischen entspannender Sex. Vielleicht ein Vermächtnis der alten Griechen oder Italiener, wer weiß? Liebende können, scheint’s, etwas dabei gewinnen, wenn sie sich gegenseitig füttern.
    Feather …
    Die Erinnerungen verschwimmen. Damals hatte ich keine Furcht vor ihr, im Gegensatz zu heute. Wann immer ich mich an Feather erinnere, versetzt mich der Autodoc in den Schlaf.
    Aber die Kinder! Ich darf es nicht vergessen. Wir waren gelandet. Sharrol war bereits wieder aus dem Doc, doch wir hatten Tanya und Louis im Kälteschlaf gelassen. Wir ließen ihren Schlaftank ins Boot gleiten. Feather und ich lösten die Liftplatte und schoben sie unter den Doc. Unter ihrer weiten Jacke bewegte sie sich wie eine Tigerin. Sie sprach meinen Namen, ich drehte mich um …
    Feather.
     
    Carlos’ Schlaffeld nahm den größten Teil des Zimmers ein. Er hatte größere Partys hier drin gefeiert als diese. Heute Nacht waren wir nur zu viert, zusammen mit einem schwebenden Chaos von Gerichten, von denen Carlos behauptete, sie seien mexikanisch.
    »Sie ist eine ARM«, berichtete Carlos.
    Feather

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