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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Insel war ein schwarz aufragender Zahn, der in die nächtliche Sternenlandschaft schnitt. Ich glitt vorsichtig nach draußen in eine Schwärze, die der in meinem leeren Magen ähnlich war, und ich stieß einen erschrockenen Ruf aus, als ich im Wasser landete.
    Das Wasser war hüfthoch, ohne eine nennenswerte Strömung. Ich würde weder ertrinken noch davongeschwemmt werden, und ich würde auch nicht die Orientierung verlieren. Fafnirs Mond war klein und nah. Die Gezeitenunterschiede waren gering.
    Trotzdem hatte ich Glück gehabt. Ich hätte genauso gut unter Wasser aufwachen können.
    Wie dachten die Einwohner dieser Welt über Nacktheit? Doch mein Kleiderbündel war nicht davongespült worden. Die Stiefel saßen an meinen Füßen wie alte Freunde. Die Ärmel der Jacke des Toten waren ein ganzes Stück zu lang, und ich krempelte sie hoch. Die Jacke hing in Fetzen an mir herab, jedenfalls Brust- und Rückenteil. Die Hosen saßen schon besser; zwar waren auch sie zu groß, doch sie besaßen elastische Knöchelbündchen, die ich bis über die Waden hinaufschob. Ich schluckte eine Dosis Tannin-Pillen. Zu einem früheren Zeitpunkt hätte dies wenig Sinn gemacht: Der Autodoc hätte das Albinogen in meiner DNS gelesen und mich von einer »erworbenen Neigung zur Bräunung« geheilt. Auf ganz Fafnir gab es nichts, das mit Carlos’ Doc vergleichbar gewesen wäre. Ich würde ihn verstecken müssen, bevor ich mir überhaupt den Kopf über einen Weg zerbrechen konnte, der mich von der Insel wegbrachte.
     
    »Unsere medizinische Ausrüstung«, hatte Carlos ihn genannt, und Feather hatte geantwortet: »Wohl kaum die unsrige.«
    Carlos blieb gelassen. »Das ist alles, was wir haben, Feather. Komm, ich zeige dir, wie man ihn benutzt. Zuerst die Diagnostik …«
    Das Ding war ebenso massiv wie das Schlauchboot, das uns nach Shasht bringen würde. Carlos besaß einen Gravlift, den er darunter schieben konnte. Der Intensivkasten war selbstverständlich genau auf Carlos Wu zugeschneidert, doch jeder von uns anderen konnte außerhalb des Apparats mit Hilfe von Tastern und Sensoren diagnostiziert und von Spritzen und Druckpistolen mit Medikamenten oder Stimulanzien versorgt werden.
    »Diese Tentakel hier sind für Diagnostik und Medikamentierung zuständig«, erklärte Carlos. »Feather, die Maschine balanciert die Körperchemie aus, für den unwahrscheinlichen Fall, daß ich zum Schitz werde oder mich mit irgendetwas vergifte. Ich habe sie umprogrammiert, damit sie euch ebenfalls versorgt.« Ich glaube nicht, daß Carlos den Blick bemerkte, mit dem Feather seine Maschine bedachte – und ihn.
    »Und jetzt zum Intensivkasten. Er heilt die meisten ernsthaften Wunden, doch ich habe ihn für dich programmiert, Sharrol, Liebes …«
    »Aber er besitzt exakt Carlos’ Größe!« sagte Feather mit spitzer Zunge. »Die Vereinten Nationen machen sich eine Menge Gedanken über Carlos. Wir können den Kasten nicht benutzen.«
    »Die Maschine sieht so klein aus«, sagte Sharrol. »Ich meine nicht den Intensivkasten, da passe ich sicher hinein. Aber es scheint nicht viel Platz für Transplantate im Speichertank zu sein.«
    »O nein, braucht es auch nicht. Das ist eine fortgeschrittene Technologie. Ich habe bei der Konstruktion und Entwicklung mitgearbeitet. Eines Tages werden wir imstande sein, diese Technik bei jedem zu benutzen.« Carlos tätschelte das Monstrum. »Hier drin befinden sich keinerlei geklonte Organe oder Ähnliches. Nichts außer dem Chirurgieprogramm, einem Tank mit organischen Verbindungen und einem Googol [1] selbstreproduzierender Maschinen von wenigen hundert Atomen Größe. Wenn ich ein Auge oder ein Bein verliere, deaktivieren sie mein Bewußtsein und bauen die verletzten oder fehlenden Organe und Gliedmaßen nach. Es gibt sogar … hier, paßt auf. Hier füttert ihr organisches Material nach, damit die ›Baustoffe‹ nicht ausgehen. Ihr könnt selbst Fafnirfische einfüllen, falls es euch gelingt, welche zu fangen, doch sie besitzen zu wenig mineralische Substanz …«
    Nachdem er uns gründlich in die Benutzung des Ungetüms eingewiesen hatte, half er Sharrol in den Intensivkasten, wartete, bis er sicher war, daß sie sich richtig angeschlossen hatte, und schob den Deckel zu. Es machte mich höllisch nervös. Einen Tag später kletterte sie aus der Maschine und behauptete, überhaupt nichts gespürt zu haben, nicht hungrig zu sein und nicht einmal auf die Toilette zu müssen.
    Der Autodoc war ein massiver Apparat. Ich

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