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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Matchi sah genau aus wie die Sorte Mensch, die sich Gedanken über die sexuellen Arrangements anderer Leute machte. Ich wollte, daß sie neugierig wurde, deshalb die nächste Frage … »Können Sie mir bitte zeigen, welche Nachricht John Adelaide hinterlassen hat?«
    Sie schüttelte entschieden den Kopf. »Ich wüßte nicht, was Sie das …«
    »Nein, John hätte sicher nichts mitgeteilt, das nicht für die Ohren eines Fremden bestimmt ist. Sie können die Botschaft selbstverständlich gerne mit ansehen …« Sie schüttelte noch immer den Kopf: rechts, links; rechts, links. »Genau genommen ist es vielleicht sogar besser, wenn Sie sich die Nachricht ansehen. Dann können Sie mir hinterher sagen, ob es … ob es … nun, Sie wissen schon. Ich muß es einfach wissen, verstehen Sie? Ich muß wissen, ob Milcenta tot ist!«
    Ihr Kopf hielt inne. Sie nickte unmerklich und tippte den Code ein, um Carlos’ Nachricht für Feather auf den Schirm zu rufen.
    Sie las den gesamten Text. Ihre Lippen verzogen sich ein klein wenig mißbilligend, doch als sie den Monitor schließlich in meine Richtung drehte, stand auf ihrem Gesicht feierlicher Ernst.
     
    Es war eine gestellte Szene. Carlos sah aus wie ein Mann, der eine Krankheit zu verbergen trachtete. Der Hintergrund hätte ein englischer Garten sein können, eine gezähmte Wildnis. Tanya und Louis spielten in einiger Entfernung Verstecken rings um einen irdischen Baum, dessen Laubwerk bis zum Boden herabhing. Sie lebten also. Seit ich sie das erste Mal nach dem Einfrieren gesehen hatte, war ich die Befürchtung nicht losgeworden, sie könnten tot sein.
    Carlos blickte ernst aus dem Bildschirm. »Hallo, Adelaide. Wie du siehst, sind die Kinder und ich sicher auf Home eingetroffen. Ich verfüge über Geldmittel. Die Pläne, die wir zusammen geschmiedet haben … nur eine Hälfte von uns hat sie ausgeführt. Eure eigenen Eislinertickets sind noch immer gültig.
    Ich weiß nicht, was aus Mart geworden ist. Ich hoffe, ihr habt etwas von ihm gehört. Er hätte niemals allein zum Segeln gehen dürfen. Ich befürchte das Schlimmste.
    Addie, ich kann nicht so tun, als würde ich verstehen, wie du dich verändert hast. Wie Mil sich verändert hat. Oder warum. Ich kann nur hoffen, daß ihr beide es euch anders überlegt und zu mir zurückkehrt. Aber versteh mich richtig, Addie: ohne Milcenta bist du nicht willkommen. Dein Anspruch auf das Geld der Familie ist ohne Milcenta hinfällig. Und welche Beziehung wir auch immer aus diesen Trümmern schmieden, ich würde es vorziehen, wenn wir die Kinder aus der Sache heraushalten.«
    Er hatte das Geld!
    Carlos erhob sich und ging vor der Optik ein paar Schritte, während er sprach. Die Kamera folgte ihm automatisch, und nun zeigte der Hintergrund ein großes, weitläufiges Haus in Korallenarchitektur, rosafarben und ohne jegliche scharfe Kante. Carlos deutete in die Runde. »Ich warte auf euch. Das Haus ist noch nicht fertig, weil du und Milcenta sicherlich eigene Vorstellungen verwirklichen wollt. Kommt bald.
    Ich habe ein Konto bei Outbound angelegt. Ihr könnt auf meine Kosten Hyperwellenbotschaften nach Home schicken. Die Säumnisgebühren gehen ebenfalls auf mich, wenn ihr an Bord geht. Ruft mich zuerst an. Wir können uns bestimmt irgendwie einigen.«
     
    Die Aufzeichnung wiederholte sich. Ich hörte sie noch einmal an, dann drehte ich den Monitor wieder um.
    »Sie sind allein zum Segeln gegangen?« erkundigte sich Miss Matchi.
    Sie dachte wahrscheinlich, ich hätte versucht, mich umzubringen, nachdem unsere beiden Frauen die Seiten gewechselt und die Männer ausgeschlossen hatten; eine Implikation, die Carlos geschickt hatte anklingen lassen. Ich machte eine wegwerfende Geste und sagte: »Ich muß sie irgendwie unterrichten, daß ich noch am Leben bin.«
    »Das Konto, das Mister Graynor hier eröffnet hat, erstreckt sich nicht auf …«
    »Ich möchte eine Hyperwellennachricht senden, auf meine eigenen Kosten. Warten Sie … gibt es in diesem Büro irgendwo eine Kamera?«
    »Nein.«
    »Dann schicke ich Ihnen die Datei aus meinem Hotel. Wann geht der nächste Flug nach Home?«
    »Frühestens in zwei Wochen. Wir können Sie jederzeit in Kälteschlaf versetzen.«
     
    Ich benutzte die hoteleigene Kamera. Die erste Disk war für Outbound Enterprises bestimmt. »John, mir geht es gut. Ich war für eine Weile auf einer toten Insel und habe Fisch gegessen.« Dann, in einem leicht streitlustigen Tonfall: »Ich habe weder von Adelaide noch von

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