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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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würde schwimmen wie ein Fisch.
    Irgendwann war sie von einem Boot an Bord genommen worden. Oder sie war auf einer Insel angekommen. Ohne einen Penny in der Tasche. Sie brauchte Arbeit, und zwar augenblicklich. Was für eine Art von Arbeit konnte sie? Der Job mußte geeignet sein für eine Flatlanderphobikerin. Sie wurde von einer Mörderin gejagt, und der fremde Planet ringsum erforderte sicher jeden einzelnen Augenblick ihre volle Aufmerksamkeit. Stewardeß an Bord eines Luftschiffs kam wohl weniger in Frage. Ein Job in einem Hotel vielleicht. Das war schon besser.
    Feather, ein paar Tage hinter Sharrol zurück, mußte sich ebenfalls um Arbeit kümmern. Aus ihren Nachforschungen wußte sie, welche Jobs Sharrol bevorzugen würde.
    Ich erreichte mein Zimmer und ging sofort zum Holofon, um die Stellenausschreibungen durchzusehen.
    Qualifikationen … Ich konnte mich beim besten Willen nicht erinnern, welche Ausbildung Milcenta Graynor genossen hatte. Sharrols Fähigkeiten würden sowieso nicht dazu passen, genauso wenig wie meine zu denen von Mart Graynor. Also ungelernte Jobs.
    Das bedeutete selbstverständlich ein niedriges Einkommen. Mit einer Ausnahme: Diener, Botschaft von Kzin. Sollte das etwa ein Witz sein? Nein, hier stand: Museumsdiener, muß mit Kzinti zusammenarbeiten können. Einige von ihnen waren mit der Botschaft auf Fafnir zurückgeblieben, oder sie hatten sich sogar einbürgern lassen. Konnte Sharrol damit umgehen? Sie kam gut mit Fremden zurecht … sogar mit halben Aliens, wie ich einer war.
    Arbeit an Bord von Fischerbooten, Anlernzeit erforderlich. Hotelarbeit. Unterwasserportier, Hilfsarbeiter in Pacifica.
    Pacifica. Natürlich.
    Ich überlegte kurz, ob ich mich nicht selbst für den Job als Portier bewerben sollte. Sharrol und/oder Feather hatten es bestimmt getan – sie hatten genommen, was auch immer zu kriegen gewesen war … doch dann rief ich mir in Erinnerung, daß Feather mich für mittellos halten mußte. Sie würde mich nie im zweitbesten … äh, im besten Hotel von Pacifica vermuten, jedenfalls nicht als Gast.
    Die Wahrheit ist: Ich ziehe es vor, den Touristen zu spielen.
    Ich überflog die Preislisten der Hotels in Pacifica; dann rief ich an und buchte ein Zimmer im Pequod. Anschließend verließ ich Shasht ganz untraditionell in einer der überdimensionierten Transferkabinen. Es war noch immer früher Morgen.
    In Pacifica herrschte Nacht. Ich checkte ein, kroch zwischen die Schlafplatten und war auf der Stelle weg. Mein von Zeitverschiebungen gestreßter Körper war wieder in die gewohnten Gleise gesprungen.
     
    Ich erwachte spät am Morgen, zum ersten Mal seit fünf Tagen vollkommen ausgeschlafen. Direkt neben meiner Nase befand sich ein kleines rundes Bullauge. Ich starrte fasziniert nach draußen, übermannt von Erinnerungen an das Great Barrier Reef vor Carlos’ Wohnung.
    Damals hatte mich die Vielfalt und Fremdartigkeit des irdischen Meereslebens überwältigt. Die Meere Fafnirs waren älter. Die Evolution hatte Nischen gefüllt, von denen das Leben auf der Erde nicht einmal zu träumen wagte.
    Vor meinem Fenster herrschte Halbschatten unter einer wundervollen Vielzahl der unterschiedlichsten Tanggewächse. Es war wie ein Wald im Nebel. Überall war Leben. Hier ein Schwarm transparenter, nahezu unsichtbarer Glockenquallen, die ihre Schirme pulsierend öffneten und schlossen und sich durch Rückstoß voranbewegten, dort quasi-terrestrische Fische, die in Farben leuchteten, als hätten sie sich mit fluoreszierender Graffiti übersprüht, damit potentielle Geschlechtspartner sie auch ja nicht übersahen. Raubtiere versteckten sich in den weitläufigen Spitzen der Tangwedel: Torpedoförmige Schatten, die aus ihrer Deckung hervorschossen und mit zappelnder Beute in den breiten Mäulern wieder verschwunden waren, noch ehe ich mich’s versah.
    Ein knochenloser Arm tauchte von einer schwimmenden Insel aus Tang herab und angelte nach einem orangefarbenen Neonfisch, der unmittelbar über dem sandigen Boden dahinglitt. Die stachelbewehrte Fanghand spannte sich und fiel wie ein Netz über ihr zappelndes Opfer … und ein gewaltiges Maul öffnete sich und verschluckte die Fanghand. Der Räuber war dunkel und riesig und besaß die Gestalt eines irdischen Rochens. Der kleine orangefarbene Fisch war ein farbiges Muster auf dem Rücken des Räubers; es bewegte sich synchron zu dem gewaltigen Rochen. Der Rochen kaute auf seiner Beute, zog den Arm immer tiefer ins Maul – bis in dem Baum aus

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