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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Milcenta gehört. Ich kenne Milcenta besser als du, und offen gestanden glaube ich, die beiden haben sich inzwischen getrennt. Home sieht aus wie ein neues Leben, doch ich habe mein altes noch nicht ganz aufgegeben. Ich lasse es dich wissen, sobald ich es selbst weiß.«
    Soviel für die Ohren von Miss Matchi.
    Die Zeitverschiebung hatte mich schlagartig todmüde werden lassen. Ich schwebte zwischen den Schlafplatten … erschöpft, doch immer noch wach. Was sollte ich in die echte Nachricht packen?
    Carlos’ Botschaft war eine wunderbare Lehrstunde in Kommunikation. Er wollte mit Feather reden. Die Kinder sollten aus jeder Gefahr herausgehalten werden. Beowulf war höchstwahrscheinlich tot. C’est la vie: Carlos trachtete nicht nach Rache, doch er wollte Sharrol lebend. Feather sollte nicht wagen, ohne sie nach Home zu kommen. Carlos war in der Lage, eine Übereinkunft zu erzwingen, falls nötig. Er hatte es nicht ausgesprochen, weil es zu offensichtlich war. Eine gefrorene Feather, die ohne Begleiterin auf Home eintraf, würde nie wieder aufgetaut werden.
    Und er war im Besitz des Geldes! Nicht nur seiner eigenen Mittel, sondern auch derer, die Feather umdirigiert hatte, die »Gelder der Familie«: Er mußte irgendwie vor ihr die Zivilisation erreicht und irgendwie beschlagnahmt haben oder haben lassen, was Feather durch die ARM kanalisiert hatte. Falls sich Feather auf Fafnir aufhielt, dann war sie mittellos. Sie besaß nichts außer dem Zugriff auf ein Konto, das ihr einen Hyperwellenruf nach Home gestattete oder sie selbst und Sharrol im Kälteschlaf dorthin bringen würde. Und obwohl Carlos es nicht wissen konnte, war ihr sogar Sharrol entkommen.
    Nahezu fünf Monate. Wie Feather wohl lebte? Ging sie einer Arbeit nach? Irgendetwas, das ich zurückverfolgen konnte? Mit ihrer Ausbildung würde sie sich wahrscheinlich mit Diebstahl besser über Wasser halten können.
    Ja. Ich stolperte aus meinem Schlaffeld und tippte meine Fragen hastig in das Holofon. Sie war zwar nicht bei einem Kapitalverbrechen überrascht worden, doch jedes Gefängnis auf ganz Shasht würde Adelaide Graynors Retinamuster aufzeichnen und speichern. Das Datenbanksystem begann seine Suche …
    Nichts.
    Also schön, dann eben eine bezahlte Arbeit. Feather würde eine Arbeit angenommen haben, die ihr genug Zeit ließ, sich um ihre Gefangene zu kümmern. Es ging nicht anders, für den Fall, daß sie Sharrol noch bei sich hatte oder sie wieder einfangen wollte – oder Beowulf.
    Irgendwann im Verlauf der Nacht wurde mir bewußt, daß ich Carlos nichts mehr zu sagen hatte.
    Selbst Sharrols Flucht war keine wirkliche Information, falls es ihr nicht gelang, frei zu bleiben. Feather war eine ausgebildete ARM-Schitz. Ich war nichts weiter als ein amateurhafter Tourist; ich durfte nicht darauf hoffen, sie ausfindig zu machen. Für mich gab es nur einen Weg, Feather zu jagen.
    Draußen war es noch immer dunkel, und ich lag hellwach. Das Holofon versorgte mich mit einem Ausdruck sämtlicher Nachtrestaurants.
    Ich bestellte mir ein ausgiebiges Frühstück: sechs verschiedene Sorten Fischeier, Schinken vom Riesenschlucker, Cappuccino. Fünf Leute an einem Tisch fragten mich, ob ich mich nicht zu ihnen setzen wollte, und so gab ich ihrer Bitte nach. Sie waren gerade erst mit einem Luftschiff von den Koralleninseln eingetroffen und auf der Suche nach neuer Unterhaltung. Ich bemühte mich, ihren Bedürfnissen zu entsprechen, und irgendwann im Verlauf der restlichen Nacht vergaß ich die beiden vermißten Frauen.
    Bei Einbruch der Morgendämmerung trennten wir uns. Ich kehrte allein in mein Hotel zurück. Die ganze Nacht hatte ich meinen Verstand abgelenkt, in der Hoffnung, daß mein Unterbewußtsein vielleicht etwas zutage förderte, wenn ich es in Ruhe ließ – doch die Antworten waren noch immer die gleichen.
    Es gab nur einen einzigen Weg, um Feather Filip zu finden, und der bestand darin, so zu tun, als sei ich Feather und würde Sharrol suchen.
    Stet. Ich war also jetzt Feather Filip. Was wußte ich über Sharrol Janss? Feather mußte Nachforschungen über Sharrol angestellt haben, und sie hatte so sicher wie Tanj Nachforschungen über mich angestellt!
    Halt. Einen Schritt zurück. Wie war es Sharrol gelungen, ihr zu entkommen?
    Die einfachste mögliche Antwort lautete, daß Sharrol ins Wasser gesprungen und davongeschwommen war.
    Feather konnte sie in den meisten Disziplinen schlagen, doch eine Frau, die nahezu dreißig Jahre im Meer gelebt hatte,

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