Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Luftschleuse und entledigten uns unserer Druckanzüge.
    »Nochmals danke«, sagte Elephant.
    »Nochmals: Vergiß es«, erwiderte ich großzügig. »Ich bin dir einiges schuldig. Du hast mich auf der teuersten Welt im gesamten Bekannten Weltraum als Hausgast willkommen geheißen und mir die Erde gezeigt, und das, obwohl die Kosten für Dienstleistung und Arbeit immens …«
    »Okay, okay, okay. Aber du hast mir eine Million Kredits gespart, und das werde ich nicht vergessen.« Er schlug mir auf die Schulter und eilte in den Kontrollraum. Dort bereitete er einen Wechsel über eine Million Kredits vor, den das nächste Outsiderschiff einlösen würde, das vorbeikam.
    »Meinetwegen«, rief ich ihm hinterher und fragte mich, was zur Hölle er damit wohl meinte.
    Viel später kam mir noch eine andere Frage in den Sinn. Hatte Elephant vielleicht von Anfang an geplant, mich zu »seiner« Welt mitzunehmen? Oder hatte er vorgehabt, sie alleine zu besuchen, um wirklich der erste zu sein, der sie sah, und nicht einer von Zweien. Doch nach der Geschichte mit den Outsidern war es zu spät gewesen. Er konnte mich nicht mehr von seinem Schiff werfen. Ich wünschte, ich hätte rechtzeitiger darüber nachgedacht. Schließlich wollte ich niemals irgendjemandes Laufbursche sein. Ich sah meine Aufgabe bei dieser Sache darin, Elephant möglichst taktvoll daran zu hindern, daß er sich selbst umbrachte, falls es nötig werden sollte, weiter nichts. Denn trotz all seines gut entwickelten Selbstbewußtseins, seiner ausgesprochenen Großzügigkeit und seiner Kraft war er im Grunde genommen nur ein Flatlander und schon allein deshalb ein wenig hilflos.
     
    Wir befanden uns in der Expansionsblase, als es geschah. Die Blase war mit aufblasbaren Sitzen und einem aufblasbaren Tisch ausgerüstet und wie dazu geschaffen, die Zeit totzuschlagen, doch sie bot zugleich einen fantastischen Ausblick: das Material war vollkommen transparent.
    Sonst wäre es uns überhaupt nicht aufgefallen.
    Es gab kein Gefühl von Beschleunigung. Kein Druck auf unsere Hosenböden in den Sitzen, kein merkwürdiges Gefühl im Magen. Doch Elephant, der mir gerade von einer jinxianischen Greisin erzählte, die er in einer Chicagoer Bar aufgelesen hatte, unterbrach sich so unvermittelt, als wollte die Jinx im nächsten Augenblick die Blase zerreißen, weil irgendein lebensmüder Idiot sie beleidigt hatte.
    Irgendetwas Schweres legte sich auf das gesamte Universum.
    Es senkte sich langsam herab, wie ein fetter Mann am Strand, der sein Gewicht vorsichtig auf einen aufgeblasenen Wasserball senkt. Aus dem Innern unserer Blase heraus sah es aus, als würden sämtliche Sterne und Staubwolken und Nebel zusammengequetscht. Die Outsider auf den Bändern draußen bewegten sich nicht einmal, doch Elephant sagte etwas Lästerliches, und ich stählte mich innerlich, bevor ich den Blick hob.
    Die Sterne über uns leuchteten in einem grellen Blauweiß. Rings um uns schienen sie zusammengequetscht, und unter uns schimmerten sie in dumpfem Dunkelrot und verloschen einer nach dem anderen.
    Wir hatten eine ganze Woche gebraucht, um aus dem Sonnensystem zu kommen. Das Outsiderschiff hätte es in fünf Stunden schaffen können.
    Der Empfänger knackte. »Sir, unsere Besatzung wird Ihr Schiff nun von dem unsrigen abkoppeln. Anschließend sind Sie auf sich allein gestellt. Es war uns ein Vergnügen, Geschäfte mit Ihnen zu machen.«
    Ein ganzer Schwarm von Outsidern schob und zog uns durch das Gewirr von riesigen Rampen und ließ uns dann treiben. Schließlich verschwand das Outsiderschiff wie eine geplatzte Seifenblase, von einem Augenblick zum andern, um seinen eigenen Zielen nachzugehen.
    Im verzerrten Licht der Sterne blickte ich Elephant an.
    Er stieß einen tiefen, zittrigen Seufzer aus. Manche Menschen kommen mit Aliens einfach nicht zurecht. Sie empfinden die Puppenspieler nicht als graziös oder putzig – für sie sind die seltsamen Wesen nur Furcht erregend, irgendwie falsch. Für sie sind die Kzinti Sklavenhalter und Fleischfresser, deren einzige Liebe dem Kampf gilt – was auch der Wahrheit entspricht –, doch sie sehen nicht den rigiden Ehrenkodex dahinter oder das Maß an Selbstbeherrschung, das einem Kzin-Diplomaten erlaubt, einen menschlichen Rollsteig zu benutzen, und nicht als Reaktion auf das ständige Gedränge und Ellbogenstoßen mit den Klauen zuzuschlagen. Elephant war einer von diesen Menschen.
    »In Ordnung«, sagte er mit unüberhörbarer Erleichterung. Die Outsider

Weitere Kostenlose Bücher