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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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sein. Dieser Schwerelosigkeitseffekt ist der komplizierteste und teuerste Trick, den ein Friseur zustande bringen kann. Keine Maschine wäre in der Lage, ihn zu imitieren.
    Ein erlesener Geschmack … Ich fragte mich, warum sie die Erde verlassen hatte. Nach den Standards der Flatlander war sie schön genug, um im 3D-Fernsehen schnelles Geld zu verdienen.
    Vielleicht lag es einfach daran, daß sie den Weltraum mochte. Das geht vielen so. In den Augen dieser Leute findet man jenen verträumten, entrückten Blick – einen Blick, den ich auch in Margos grünen Augen einmal gesehen hatte.
    So früh am Morgen waren erst sechs der achtundzwanzig Passagiere in der Lounge. Einer von ihnen war ein großer, zweibeiniger Alien, ein Berührungsskulpteur der Kdatlyno namens Llobee. Die Stühle waren zu klein für ihn. Er saß auf einem Tisch, und seine großen, platten Füße reichten noch immer bis zum Boden. Seine mächtigen Arme ruhten auf den horngepanzerten Knien.
    Die übrigen Nichtmenschen würden während der gesamten Reise in ihren Kabinen bleiben müssen. Die Räume 14, 16 und 18 waren untereinander verbunden und zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Dort hatte sich ein Delphin einquartiert. Sein Name lautete Pszzzz oder auch Bra-a-ack, jedenfalls irgendein unhöfliches Geräusch in dieser Art. Menschliche Ohren waren nicht geeignet, die Obertöne im Ultraschallbereich aufzufangen, die zu diesem Namenslaut gehörten, ebenso wenig, wie eine menschliche Kehle auf eine korrekte Aussprache hoffen konnte. Also hörte er auf den Namen Moby Dick. Moby war auf dem Weg nach Wunderland, dem nächsten Halt der Argos.
    Dann waren da noch die beiden Grogs, die in Kabine 22 festsaßen, und eine Herde von Springjeepern in 24. Die Verbindungstür zwischen beiden Kabinen stand offen, so daß die Grogs an die Jeeper herankamen, die ihre Nahrungsquelle darstellten. Llobee, der Berührungsskulpteur von Kdat, wohnte in Kabine 20. Ich ging in die Bar und fand Emil. Er begrüßte mich mit einem erhobenen Daumen und tippte mir eine Bloody Marriage ein. Dann wartete er schweigend, bis ich den ersten Schluck hinter mir hatte. Der Drink schmeckte gut, obwohl mir eher Thunfisch und Ei vorgeschwebt hatten.
    Die restlichen vier Passagiere saßen an einem Tisch in der Nähe und frühstückten. Sie alle zeigten die (falsche) strahlende Gesundheit, die man nur in einem Autodoc-Tank erhält. Wahrscheinlich hatten sie ihre Kater in den Maschinen auskuriert. Emil sah im Gegensatz zu ihnen immer gesund aus, und er wurde niemals betrunken, ganz gleich, wie sehr er sich bemühte. Er stammte von Jinx, war kurz, stämmig und stark wie ein Bulle und ein absoluter Top-Programmierer mit einem intuitiven Talent, genau dann die richtigen Fragen zu stellen, wenn alle anderen die falschen formulierten und kostspielige Schaltkreise in wertlosen Siliziumschrott verwandelten.
    »So«, sagte er.
    »So«, antwortete ich. »Wissen Sie was? Ich tue Ihnen einen Gefallen. Kommen Sie, wir setzen uns an eins der Fenster.«
    Er blickte mich verwirrt an und folgte mir.
    Die Lounge der Argos besaß ein großes Panoramafenster, das im Hyperraum natürlich abgeschaltet war, so daß es aussah wie ein Stück Wand, doch wir wußten, wo es sich normalerweise befand, und setzten uns. »Und worin soll jetzt der Gefallen bestehen?« erkundigte sich Emil.
    »Das ist der Gefallen«, entgegnete ich. »Jetzt haben wir die besten Plätze bei dieser Veranstaltung. In wenigen Minuten werden sich die anderen um die restlichen Plätze streiten, weil Margo aus dem Hyperraum geht und wir beobachten können, wie ein Sternsamen Segel setzt.«
    »Oh? Schön, jetzt bin ich Ihnen was schuldig.«
    »Wir sind quitt. Sie haben mir einen Drink ausgegeben.«
    Emil blickte schon wieder verwirrt drein, und mir wurde bewußt, daß ich meiner Stimme zu viel Schärfe verliehen hatte. Als wollte ich nicht, daß mir jemand etwas schuldig bliebe. Was ich wirklich nicht wollte – doch das war keine Entschuldigung für rüpelhaftes Benehmen.
    Ich bestellte ein Frühstück, das zu meinem Drink paßte: Thunfischfilet, florentinische Eier und einen starken schwarzen Tee. Die Küche war gerade fertig mit Servieren, als Margos Stimme über den Interkom ertönte.
    »Verehrte Damen und Herren und andere Gäste, wir werden gleich in einiger Distanz von CY Aquarii aus dem Hyperraum gehen, so daß Sie einen Sternsamen beobachten können, der letzten Monat im Gummidgy-System Segel gesetzt hat. In zehn Minuten werde ich den

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