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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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auch dort spürte er den schrecklichen Schmerz, und er wandte sich zur Flucht. Dann erfaßte der Schmerz auch seinen Rücken, und er rannte, bis er gegen die Wand prallte.

 
KAPITEL FÜNF
     
     
    Einen Augenblick zuvor hatte sie noch tief und fest geschlafen. Nun war sie hellwach, saß kerzengerade im Bett und ließ ihren Blick durch die Dunkelheit schweifen. Sie suchte nach … Sie wußte nicht nach was. Vorsichtig tastete sie nach dem Lichtschalter, doch er war nicht am üblichen Ort; ihre hin und her gleitende Hand fand noch nicht einmal die Kontrolltafel des Bettes. Dann erkannte sie, daß sie auf Larrys Seite lag. Sie ertastete seine Kontrolltafel zu ihrer Rechten und schaltete die Lampe an.
    Wo war er? Sie war gegen siebzehn Uhr vollkommen erschöpft ins Bett gegangen. Larry mußte noch immer in der UCLA sein. Irgendetwas war schief gelaufen; das spürte sie!
    War das alles nur ein Albtraum gewesen?
    Falls ja, dann konnte sie sich zumindest an keine Einzelheiten mehr erinnern; doch das bedrückende Gefühl blieb. Sie versuchte, wieder einzuschlafen, mußte aber feststellen, daß ihr das nicht gelingen wollte. Der Raum wirkte fremd und Furcht einflößend. Die Schatten waren voller unsichtbarer, kriechender Monster.
     
    Kzanol wimmerte und riß beide Arme hoch, um seinen Fall abzubremsen …
    … und wurde wahnsinnig. Eine Flut von Eindrücken brach über seine verschreckten Sinne herein und überwältigte ihn. Mit der Verzweiflung eines Ertrinkenden, der versucht, Wasser zu atmen, kämpfte Kzanol darum, die vielen Wahrnehmungen voneinander zu trennen, bevor sie ihn töteten.
    Zuerst waren da die monströsen Erinnerungen einer unvertrauten Sklavenart mit Namen Larry Greenberg. Die Art war mächtiger als alles, was er je mit dem Willen berührt hatte. Hätte Kzanol nicht Jahre damit verbracht, fremde Lebensformen zu kontrollieren, und wäre er nicht daran gewöhnt, fremde Gedanken in seinem Kopf zu fühlen, dann wäre nun seine gesamte Persönlichkeit in der Flut ertrunken.
    Unter unglaublichen Anstrengungen gelang es ihm schließlich, einen Großteil der Greenberg-Gedanken aus seinem Geist auszusperren. Das Schwindelgefühl blieb jedoch. Jetzt fühlte sich sein Körper seltsam an, heiß und mißgestaltet. Er versuchte, sein Auge zu öffnen, doch die Muskeln versagten ihm den Dienst. Dann mußte er irgendwie die richtige Kombination getroffen haben, und das Auge öffnete sich doch noch. Es öffnete sich zweimal! Er stöhnte, schloß es wieder und versuchte es erneut. Wieder öffnete sich das Auge zweimal, zwei deutlich voneinander getrennte Bewegungen; aber er hielt es offen, denn er blickte an seinem eigenen Körper hinab. Dieser Körper war Larry Greenberg.
    Das war Warnung genug. Der Schock tötete ihn nicht.
    Behutsam drang Kzanol in den Greenberg-Geist ein. Er mußte vorsichtig sein und sorgfältig darauf achten, sich nur eine Information nach der anderen anzueignen, um nicht unterzugehen. Es war vollkommen anders als der normale Gebrauch des Willens; in etwa glich es den Übungen mit einem Verstärkerhelm. Kzanol hatte genug Informationen, um zu wissen, daß er wirklich im Körper eines fremden Sklaven steckte; ob er nun durch Teleportation, durch telepathische Übertragung oder durch sonst etwas Ptavv-Geborenes dort hineingeraten war, zählte zunächst einmal nicht.
    Langsam und vorsichtig setzte er sich auf; er wagte den Greenberg-Körper kaum zu benutzen, denn er war die fremden Muskeln nicht gewöhnt. Auch mit zwei Augen zu sehen, irritierte ihn; trotzdem erkannte er, daß er sich in einer Art Metallkäfig befand. Davor … Das war der schlimmste Schock für Kzanol, und erneut wurde er wahnsinnig.
    Davor standen Sklaven von der gleichen seltsamen Art wie der Sklave, in dem Kzanol gegenwärtig gefangen war. Zwei von ihnen traten auf ihn zu. Er hatte sie nicht näher kommen gefühlt … und er fühlte es noch immer nicht.
    Willenlos!
    Ein Thrint wird nicht mit dem Willen geboren. Normalerweise dauert es zwei Thrintun-Jahre, bis der Wille sich entwickelt hat, und noch ein weiteres Jahr, bis der junge Thrint einem Sklaven zusammenhängende Befehle erteilen kann. In einigen wenigen Fällen manifestiert sich der Wille niemals. Wenn ein Thrint das Erwachsenenstadium ohne den Willen erreicht, nennt man ihn einen Ptavv. Er wird unauslöschlich pinkfarben tätowiert und als Sklave verkauft, es sei denn, seine Familie bringt ihn vorher im Geheimen um – im Streng Geheimen. Es gibt keine bessere Möglichkeit,

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