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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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erschienen, obwohl Greenberg sie aus Gewohnheit ignoriert hätte. Seine Finger waren verkrampft und wund; sie wirkten auf Kzanol zerbrechlicher denn je, und dieser Eindruck war auch nicht ganz falsch. Die Greenberg-Erinnerungen verrieten ihm den Grund, warum der kleine Finger seiner linken Hand ständig schmerzte: eine Baseballverletzung, die nie richtig verheilt war. Und Greenberg hatte diese Verkrüppelung einfach so akzeptiert! Kzanol fürchtete sich beinahe, seine Hände überhaupt zu gebrauchen. Und da waren noch andere Schmerzen. Seine Muskeln waren schmerzhaft verkrampft, weil er fünf Stunden lang in ein und derselben Position gesessen hatte. Am schlimmsten war jedoch der Schmerz im rechten Bein, mit dem er während der Ausweichmanöver das Gaspedal betätigt hatte. Außerdem juckte und zwickte es ihn überall, wo die fremde Kleidung seinen Körper berührte.
    Er landete inmitten eines verkümmerten Waldes in Arizona. Eilig stieg er aus und zog die Kleider aus. So, das war schon viel besser! Er warf sie auf den rechten Sitz – vielleicht würde er sie irgendwann ja noch einmal brauchen –, stieg wieder ein und stellte die Heizung an. Nun juckte und zwickte es ihn dort, wo seine Haut den Sitz berührte, doch das konnte er aushalten.
    Kzanol hatte die Steuerung des Gleiters Greenbergs Instinkten überlassen, und als Folge davon war er inzwischen an die fremden Gedanken in seinem Geist gewöhnt. Ohne Angst und ohne sich dabei allzu unbehaglich zu fühlen, konnte er nun auf Greenbergs Erinnerungen zurückgreifen. Doch an den fremden Körper hatte er sich noch immer nicht gewöhnt, und er hatte auch nicht die geringste Absicht, seinen Willens verlust zu kompensieren, indem er einfach die neuen Umstände akzeptierte. Kzanol wollte seinen Körper zurück.
    Er wußte, wo sein Körper war; er hatte ihn gesehen, als er den Desintegrator genommen hatte. Die Greenberg-Erinnerungen ergänzten sein Wissen mit Details. Offenbar hatte er den Desintegrator losgelassen, als er die Arme ausgestreckt hatte, um sich zu schützen; das Werkzeug war das einzige, was das Stasisfeld verlassen hatte. Sein Körper verharrte noch immer in Stasis; deshalb würde ihm auch nichts geschehen, bis Kzanol irgendeine Möglichkeit gefunden hatte, zu ihm zurückzukehren.
    Um das zu erreichen, würde er einen Weg finden müssen, die Sklaven zu kontrollieren, die die Kontaktmaschine bedienten. Er würde jede Menge technischer Hilfe benötigen, um den Kzanol-Körper aus der Stasis zu befreien; wie Greenberg, so hatte auch er den verrosteten Fleck auf dem Rücken gesehen. Doch um diese Hilfe der Sklaven zu bekommen, brauchte er den Willen. Aber wie? Sein menschliches Gehirn war ungeeignet dafür.
    Doch es gab eine Chance. Die Menschen, wie sich die Sklaven nennen, beherrschen die Raumfahrt, erinnerte sich Kzanol/Greenberg – allerdings eine armselige Raumfahrt. Ihre Schiffe benötigen Jahrzehnte, um von einem unbewohnten System zum nächsten zu reisen, und selbst Tage, um innerhalb ihres eigenen Sonnensystems, ›Sol‹, von einem Planeten zum anderen zu gelangen.
    Doch nichtsdestotrotz handelte es sich um Raumfahrt. Wenn er das System F124 finden würde und es nicht allzu weit entfernt war, könnte er seinen Verstärkerhelm bergen. Außerdem besaß Greenberg bis zu einem gewissen Grad telepathische Fähigkeiten.
    Der Helm würde dieses mickrige Talent in etwas verwandeln, das dem Willen eines Thrint zumindest nahe kam.
    Wo war er jetzt? F124 mußte er verfehlt haben, entschied Kzanol, und irgendwie mit diesem seltsamen Planeten namens ›Erde‹ kollidiert sein. Wo und wann war er gelandet? Konnte er den verlorenen Planeten noch zu Greenbergs Lebzeiten erreichen?
    Greenbergs Körper wollte zu Abend essen (es war ein Uhr zwanzig); er wollte Wasser und eine Zigarette. Es bereitete Kzanol keinerlei Schwierigkeiten, Hunger und Durst zu ignorieren, denn es hätte einen Thrint das Leben gekostet, hätte er versucht, sich satt zu essen; und was den Durst betraf, so hätte ein Thrint seinen Vorratssack angeschnitten und getrunken, bis der Durst gestillt war. Die dummen Vorfahren der Thrint hatten immer hart um Nahrung gekämpft … Aber er hatte Zigaretten. Kzanol rauchte und stellte fest, daß ihm das gefiel, obwohl er den Drang unterdrücken mußte, auf dem Filter zu kauen.
    Wo war er? Er ließ Larry Greenbergs Erinnerungen an die Oberfläche kommen. High School. Lausige Noten in Geschichte. Das Weltraumrennen; Mondbasen; Marsbasen. Der Belt. Die

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