Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
gefunden hatten. Davor war auch der Wille bedeutungslos gewesen; es gab nichts, wozu man ihn hätte einsetzen können. Doch schließlich hatten sie ein Heer von Dienern gehabt, die ihnen das Denken abgenommen hatten. War es da verwunderlich, daß ihr Volk degenerierte?
    »Erhöhe um fünfzig«, sagte Kzanol/Greenberg. Der Thrint lächelte.

 
KAPITEL NEUNZEHN
     
     
    »Ich habe nie geglaubt, die ARM sei eine großartige Idee«, sagte Luke. »Ich halte sie für notwendig. Für absolut notwendig. Ich habe mich ihr angeschlossen, weil ich glaubte, von Nutzen sein zu können.«
    »Luke, wenn die Flatlander eine Gedankenpolizei brauchen, um am Leben zu bleiben, haben sie es nicht verdient zu leben. Ihr versucht, die Evolution aufzuhalten.«
    »Wir sind keine Gedankenpolizei! Wir überwachen die Entwicklung und Verbreitung von Technologie. Wenn irgendjemand etwas baut, womit man die gesamte menschliche Zivilisation ausrotten könnte, dann – und nur dann – unterdrücken wir es. Du wärst überrascht, wie oft das vorkommt.«
    Smokys Stimme war voller Spott. »Wäre ich das? Warum unterdrückt ihr nicht auch noch das Wissen um die Fusionsröhre, wenn ihr schon einmal dabei seid? Nein, Luke, unterbrich mich jetzt nicht. Das ist wichtig. Fusionsreaktoren finden nicht nur in Schiffen Verwendung. Die Hälfte des Trinkwassers auf der Erde stammt aus Meerwasserdestillerien, und die benutzen allesamt Fusionswärme. Ein Großteil des irdischen Stroms wird in Fusionskraftwerken erzeugt, und der Belt bezieht seinen Strom sogar ausschließlich aus solchen Anlagen. Fusionsflammen brennen in Krematorien und Müllverbrennungsanlagen. Sieh dir doch nur einmal an, wie viel Uran ihr importieren müßt, um all diese Anlagen in Betrieb zu halten! Und es gibt Hunderttausende von Fusionsschiffen, die sich alle …!«
    »… die sich alle per Knopfdruck in eine Wasserstoffbombe verwandeln lassen.«
    »Genau. Warum also unterdrückt die ARM nicht die Kernfusion?«
    »Zum einen, weil die ARM dazu zu spät gegründet wurde. Die Fusionstechnologie war bereits da. Zweitens, weil wir die Kernfusion brauchen. Die Fusionsröhre ist die menschliche Zivilisation, so wie es früher der Stromgenerator gewesen ist. Und drittens, weil wir uns in nichts einmischen, was die Raumfahrt fördert. Aber ich bin froh, daß …«
    »Ihr …«
    »Jetzt bin ICH dran, Smoky. Ich bin froh, daß du von der Kernfusion angefangen hast, denn an diesem Beispiel läßt sich alles hervorragend erklären. Der Zweck der ARM ist es, die Waage der Zivilisation im Gleichgewicht zu halten. Bring diese Waage aus dem Gleichgewicht, und du hast Krieg. Das war schon immer so; nur daß es diesmal der letzte sein würde. Kannst du dir einen Krieg vorstellen, in dem so viele Wasserstoffbomben nur darauf warten, gezündet zu werden? Es ist, wie du gesagt hast: Man muß nur auf den Knopf drücken.«
    »Müßt ihr wirklich die menschliche Erfindungsgabe und Fantasie unterdrücken, nur um die Waage im Gleichgewicht zu halten? Wenn das stimmt, ist die Erde verdammt.«
    »Smoky, wäre es nicht streng geheim, würde ich dir ein Gerät zeigen, das einen Fusionsschild auf zehn Meilen Entfernung ausschalten kann. Chick Watson ist mein Boß geworden, weil er eine Erfindung aufgespürt hat, die uns gezwungen hätte, Mord legal zu machen. Es gab …«
    »Erzähl mir nichts von Beweisen, die du mir nicht vorlegen kannst.«
    »Also gut, verdammt noch mal. Was ist mit dem Verstärker, hinter dem wir her sind? Nehmen wir einmal an, irgendein kluges Köpfchen würde einen Verstärker für telepathische Hypnose erfinden. Würdest du ihn unterdrücken?«
    »Zeig ihn mir; dann beantworte ich auch deine Frage.«
    »O Gott! Jetzt habe ich schon zwei von der Sorte!«
    »Verdammt richtig«, meldete sich Anderson. »Gönnen Sie uns unschuldigen Zuschauern eine Stunde Ruhe.«
     
    Der Mann im Führungsschiff öffnete wieder die Augen. Farbflecken tanzten vor seinen Augen, doch der Schirm war dunkel. »An alle Schiffe«, sagte er. »Wir können noch nicht feuern. Wir müssen warten, bis sie wenden.«
    Niemand stellte diese Entscheidung in Frage. Sie alle hatten die Kamerabilder gesehen, als Mabe Doolins Testrakete sich der Golden Circle genähert hatte. Sie hatten den gleißendhellen Abgasstrahl des Flitterwöchlers gesehen, auch wenn die Kamera nicht direkt darauf ausgerichtet gewesen war. Dann waren die Schirme schwarz geworden. Das Fusionsfeuer des Triebwerks würde jede Rakete zu einem Klumpen schmelzen, bevor

Weitere Kostenlose Bücher