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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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ihr. Wenn alle acht, mich eingeschlossen, am Boden liegen« – er hielt kurz inne, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen – »dann zerstreut euch! Macht so viel Ärger, wie ihr könnt! Manchmal ist Panik das einzig Sinnvolle! Und jetzt … Wer hat uns rausgeholt? Wer hat uns geweckt? Wer?«
    »Ich«, meldete sich Matt.
    Nun legte sich auch der letzte Rest Lärm. Alle Augen waren auf Matt gerichtet. »Wie?«
    »Ich bin nicht sicher, wie ich hier reingekommen bin. Ich würde gerne mit Hood darüber reden.«
    »Okay, bleib bei Jay. Keller, stimmt’s? Wir sind dir wirklich sehr dankbar, Keller. Wofür sind die Knöpfe da gut? Ich habe gesehen, wie du daran rumgefummelt hast.«
    »Damit schaltet man diese Dinger an und aus, die euch haben schlafen lassen.«
    »Liegt noch jemand irgendwo herum? Falls ja, dann steh auf. Jetzt! Jetzt muß nur noch jemand die Knöpfe reindrücken, damit es so aussieht, als wäre der Strom ausgefallen. War das bei dir so, Keller? Bist du nur zufällig aufgewacht?«
    »Nein.«
    Harry Kane wirkte verwirrt, doch da Matt nicht weiter darauf eingehen wollte, zuckte der Rebellenführer nur mit den Schultern. »Watson, Chek, kümmert euch um die Knöpfe. Jay, sorg dafür, daß du immer in Kellers Nähe bleibst. Und der Rest von euch … Seid ihr bereit?«
    Zustimmende Rufe.
    Als der Lärm wieder verklungen war, fragte eine Stimme: »Und wohin gehen wir?«
    »Gute Frage. Wenn ihr rauskommt, lauft zu den Korallenhäusern am südlichen Rand entlang der Alpha-Beta-Klippe. Sonst noch etwas?«
    Niemand meldete sich, Matt eingeschlossen. Warum sollte man auch Fragen stellen, wenn niemand die Antworten kannte? Matt war erleichtert, daß nun für eine Weile jemand anders die Entscheidungen traf. Vielleicht würden diese Entscheidungen genauso falsch sein wie seine, doch 98 Rebellen auf der Flucht stellten eine gewaltige Streitmacht dar, auch wenn sie in die falsche Richtung liefen. Außerdem war Harry Kane der geborene Führer.
    Laney löste sich aus Matts Umarmung, hielt jedoch weiter seine Hand. Matt wurde sich wieder der Handschellen bewußt, die noch immer von seinen Handgelenken baumelten. Sie könnten ihn behindern. Jay Hood trat neben ihn; er wirkte mitgenommen. Die beiden alten Schulkameraden schüttelten sich die Hände. Das Grinsen in Hoods Gesicht paßte nicht ganz zu der Furcht in seinen Augen; er ließ Matt nur widerwillig los. Gab es eine Person in diesem Raum, die keine Angst verspürte? Falls ja, dann war es gewiß nicht Matt. Er zog den Stunner aus der Tasche.
    »Alle raus«, befahl Harry Kane und schob die Tür mit seiner breiten Schulter auf. Die Rebellen strömten in den Gang.
     
    »Ich werde nur eine Minute Ihrer Zeit beanspruchen, Watts.« Jesus Pietro entspannte sich träge auf seinem Stuhl. Er liebte Geheimnisse und war entschlossen, auch dieses zu genießen. »Ich möchte, daß Sie mir in allen Einzelheiten beschreiben, was vergangene Nacht geschehen ist, angefangen mit Hobarts Anruf.«
    »Aber es gibt keine Einzelheiten zu berichten, Sir.« Master Sergeant Watts war es leid, sich ständig zu wiederholen. Seine Stimme klang gereizt. »Fünf Minuten nach Ihrem Anruf hat Hobart angerufen und gesagt, er hätte einen Gefangenen. Ich habe ihm befohlen, ihn in mein Büro zu bringen. Er ist nicht gekommen. Schließlich habe ich am Tor angerufen. Er war dort, gut, aber ohne seinen Gefangenen, und er konnte mir nicht erklären, was geschehen war. Ich mußte ihn unter Arrest stellen.«
    »Sein Verhalten war auch in anderer Hinsicht ausgesprochen verwirrend. Deshalb will ich von Ihnen ja auch wissen, warum Sie nicht früher am Tor angerufen haben.«
    »Sir?«
    »Ihr Verhalten ist genauso verwirrend wie Hobarts, Watts. Warum sind Sie davon ausgegangen, Hobart brauchte eine halbe Stunde bis zu Ihrem Büro?«
    »Oh.« Watts wurde unruhig. »Nun, Hobart sagte, der Vogel sei einfach vors Tor gelaufen und hätte begonnen, mit einem Stein darauf einzuhämmern. Als Hobart nicht sofort auftauchte, habe ich vermutet, er wolle den Gefangenen zuerst verhören und herausfinden, warum er das getan hatte. Immerhin«, fügte er eilig hinzu, »wäre es durchaus möglich gewesen, daß er nie erfahren hätte, was der Vogel wollte, wenn er ihn mir sofort übergeben hätte.«
    »Logisch. Ist Ihnen zu irgendeinem Zeitpunkt vielleicht auch mal der Gedanke gekommen, daß der ›Vogel‹ Hobart überwältigt haben könnte.«
    »Aber Hobart hatte einen Stunner!«
    »Watts, haben Sie schon jemals eine Razzia

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