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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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»Die Schlüssel waren im Schlafzimmer«, sagte er.
    »Gut. Wirf sie weg.«
    »Soll das ein Scherz sein?«
    »Ich hab’ die hier gefunden.« Auch Laney hatte einen Schlüsselbund. »Denk doch einmal genau nach. Die Kleider da oben gehören bestimmt dem Hauseigentümer. Wenn wir seinen Wagen nehmen, kann die Vollstreckungspolizei unsere Spur hierher zurückverfolgen. Das ist vielleicht egal, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie sie von dem Haus hier auf unser Versteck bei Parlette kommen sollten, aber wenn wir den Wagen eines Partygastes nehmen, können sie uns nirgendwohin zurückverfolgen. Also sind diese Schlüssel hier genau das, was wir gesucht haben. Deine kannst du wegwerfen.«
    Sie kehrten zum Pool und zu Pariertes Wagen zurück. Laney öffnete das Armaturenbrett und machte sich an der Elektronik zu schaffen. »Ich wage es nicht, ihn wieder zurückzuschicken«, erklärte sie. »Harry wird wohl oder übel den anderen nehmen müssen. Aaah … So, jetzt schick’ ich ihn fünfzehn Kilometer hoch und sag’ ihm, er soll ewig nach Süden fliegen. Okay, Matt, auf geht’s.«
    Sie fanden einen Schlüssel, der zu einem der Wagen hinter dem Haus paßte. Matt flog zunächst nach Osten, dann nach Norden, genau auf das Hospital zu.
    Unmittelbar über dem Boden war der Nebel nicht sonderlich dicht gewesen, doch in dieser Höhe stellte er den Rand der Schöpfung dar. Matt flog eine volle Stunde lang, bevor er ein schwaches gelbes Schimmern zu seiner Linken entdeckte.
    »Das Hospital«, bestätigte ihm Laney. Sie wendeten.
    Ein schwacher gelber Schimmer zur Linken … und helle weiße Lichter, die sich nach und nach aus dem Nebel schälten.
    Matt ging sofort in den Sinkflug über.
    Sie landeten im Wasser. Als der Wagen wieder an die Oberfläche stieg, sprangen Matt und Laney heraus. Matt keuchte ob der Kälte des Wassers. Die Motoren ließen Gischt aufspritzen, und Matt drehte den Kopf, um kein Wasser in die Augen zu bekommen. Enten stoben quakend auf.
    Die weißen Lichter drehten sich in ihre Richtung. Matt rief: »Wo sind wir?«
    »Im Parlette-Park, glaube ich.«
    Matt richtete sich auf und hob die Waffe. Das Wasser reichte ihm bis zur Hüfte. Ihr Wagen glitt über den Ententeich, zögerte am Rand und rutschte dann weiter bis in eine Hecke hinein. Der Nebel nahm eine gelbgraue Farbe an, als Wagenlichter sich dem Teich näherten.
    Matt kam ein Gedanke. »Laney, hast du dein Gewehr?«
    »Ja.«
    »Probier’s aus.«
    Er hörte einen Knall. »Gut«, sagte er und warf seine Waffe weg.
    Rings um sie herum erschienen Wagenlichter. Matt watete in die Richtung, aus der er den Knall gehört hatte. Schließlich stieß er gegen Laney. Er ergriff ihren Arm und flüsterte: »Bleib dicht bei mir.«
    Gemeinsam wateten sie ans Ufer. Matt spürte, daß Laney zitterte. Das Wasser war kalt, aber der Wind war noch kälter.
    »Was ist mit deinem Gewehr passiert?«
    »Ich habe es weggeworfen. Schließlich ist es mein Lebenszweck, Angst zu haben, oder? Nun, mit einer Waffe in der Hand kann ich mich wohl kaum fürchten.«
    Sie stolperten aufs Gras. Weißes Licht umgab sie in Bodenhöhe; dank des aufsteigenden Nebels war es nur noch schwach verschwommen. Andere Lichter schwebten über ihnen: Scheinwerfer, die den ganzen Park erfaßten. In diesem Licht waren Männer als rennende Schatten zu erkennen. Sanft wie ein Blatt ging hinter ihnen ein Wagen auf dem Teich nieder.
     
    »Stellen Sie mich zum Chef durch«, sagte Major Chin. Er saß gelassen im Fond seines Wagens, der wie ein Luftkissenboot wenige Zentimeter über dem Ententeich im Parlette-Park schwebte. In solch einer Position war es fast unmöglich, ihn anzugreifen.
    »Sir? … Wir haben hier einen gestohlenen Wagen … Ja, Sir, er muß gestohlen sein; er ist im selben Augenblick gelandet, als wir zwecks Inspektion über ihn flogen. Er ist runtergegangen wie ein Aufzug, dem die Kabel gerissen sind … Er flog genau aufs Hospital zu. Ich schätze, wir befinden uns etwa fünf Kilometer südwestlich von Ihnen. Die Piloten müssen den Wagen sofort verlassen haben, nachdem sie auf dem Ententeich aufgesetzt haben … Ja, Sir, sehr professionell. Der Wagen ist in eine Hecke gerutscht und stecken geblieben; allerdings hat der Autopilot versucht, den Wagen durchzuquetschen … Das amtliche Kennzeichen lautet: B-R-G-Y … Nein, Sir, es ist niemand mehr drin; aber wir haben das Areal umstellt. Sie werden nicht durchkommen … Nein, Sir, bis jetzt hat sie niemand gesehen. Sie könnten in den Bäumen

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