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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Crewmitglieder. Die meisten marschierten recht schnell, duckten sich gegen den Wind und ignorierten Matt und Laney in ihrem Verlangen, aus der Kälte zu gelangen. Einmal wankte ein gutes Dutzend mehr oder weniger besoffener Männer und Frauen aus einem Haus, ging grölend vier Häuser weiter und hämmerte an die Tür. Matt und Laney beobachteten, wie die Tür geöffnet wurde und die Feiernden hineinströmten. Und plötzlich fühlte Matt sich unendlich allein. Er packte Laneys Arm ein wenig fester, und sie gingen weiter.
    Die gepflasterte Straße bog nach links ab, und Matt und Laney folgten ihrem Verlauf. Nur eine Reihe hoher, dicker Bäume versperrte noch den Blick auf das Hospital. Das kahle Sicherheitsfeld mußte unmittelbar auf der anderen Seite beginnen.
    »Was jetzt?«
    »Wir gehen weiter«, antwortete Laney. »Ich glaube, wir sollten versuchen, an der Seite hineinzugelangen, wo der Fallenwald verläuft.«
    Sie wartete darauf, daß er sie nach dem Grund dafür fragte; doch das tat er nicht. Sie sagte es ihm trotzdem. »Die Söhne der Erde planen schon seit Jahrzehnten einen Angriff auf das Hospital. Wir haben nur immer auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, aber der ist nie gekommen. Einer der Pläne, die wir entworfen haben, sieht vor, daß wir von der Seite eindringen, auf der sich der Waldrand befindet. Die Wälder selbst sind voller cleverer, kleiner Geräte, so daß die Wachen im Inneren vermutlich überhaupt nichts bemerken.«
    »Zumindest hoffst du das.«
    »Da kannst du drauf wetten.«
    »Was weißt du über die Verteidigungsanlagen des Hospitals?«
    »Nun, vergangene Nacht bist du in die meisten von ihnen hineingelaufen. Es war gut, daß du dich von den Wäldern und ihren Fallen ferngehalten hast. Es gibt zwei Ringe mit elektrischen Augen. Die Mauer hast du gesehen: überall Selbstschußanlagen und Suchscheinwerfer. Castro hat wahrscheinlich zusätzliche Wachen aufstellen lassen, und wir können davon ausgehen, daß wir de facto von der Zufahrtsstraße abgeschnitten sind. Normalerweise lassen sie sie offen, aber es ist für sie recht einfach, die Ringe mit den elektrischen Augen zu schließen und die Stromversorgung des Tores abzustellen.«
    »Und jenseits der Mauer?«
    »Wachen. Matt, wir sind immer davon ausgegangen, daß die Männer da drin schlecht ausgebildet sind. Das Hospital ist noch nie direkt angegriffen worden. Wir sind in der Unterzahl …«
    »Ja, das sind wir wohl, oder?«
    »… aber wir werden es mit Wachen zu tun haben, die nicht wirklich daran glauben, daß es etwas zu bewachen gibt.«
    »Was ist mit Fallen? Gegen Maschinen können wir nicht kämpfen.«
    »Im Hospital gibt es so gut wie keine – zumindest normalerweise nicht. Sicherlich könnte Castro im Notfall das eine oder andere zusammenbauen. In den Kolonieschiffen könnte alles mögliche gelagert sein; wir wissen es einfach nicht. Aber wir werden nicht in die Nähe der Schiffe kommen. Dann sind da noch diese verdammten vibrierenden Tore.«
    Matt nickte knapp.
    »Diese Tore haben uns alle überrascht. Wir hätten gewarnt werden müssen.«
    »Von wem?«
    »Das soll dir egal sein. Warte mal eine Sekunde … Richtig. Das ist der Ort. Wir gehen hier durch.«
    »Laney.«
    »Ja? Im Dreck gibt es Drähte, die auf Druck reagieren. Tritt nur auf Wurzeln, solange wir im Wald sind.«
    »Was ist Freitag Nacht geschehen?«
    Laney drehte sich zu ihm um und versuchte, ihm am Gesicht abzulesen, worauf er hinauswollte. Sie antwortete: »Ich habe geglaubt, daß du mich brauchst.«
    Matt nickte langsam. »Das war richtig.«
    »Okay. Dafür bin ich ja da. Die Söhne der Erde setzen sich vornehmlich aus Männern zusammen. Manchmal werden sie entsetzlich depressiv. Immer nur planen, nie wirklich kämpfen, nie wirklich siegen und sich immer fragen, ob sie nicht nur das tun, was die Vollstreckungspolizei will. Sie können noch nicht einmal mit ihrer Zugehörigkeit zu den Rebellen prahlen – außer wenn sie unter sich sind –, denn nicht alle Kolonisten stehen auf unserer Seite. Manchmal kann ich ihnen dann dabei helfen, sich wieder wie Männer zu fühlen.«
    »Ich glaube, mein Ego könnte jetzt auch einen kleinen Motivationsschub vertragen.«
    »Was du jetzt brauchst, Bruder, ist eine gehörige Portion Angst. Hab einfach Angst, dann wird dir nichts passieren. Wir gehen hier durch …«
    »Ich habe nur gerade an etwas gedacht.«
    »Und an was?«
    »Wenn wir heute Nachmittag hier geblieben wären, hätten wir uns den ganzen Ärger sparen

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