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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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hindurch sehen. Das einzige, was sie gesehen hätten, wäre ein gestohlener Wagen gewesen, und den hätten sie mit Stunnern eingedeckt – was sie jetzt vermutlich gerade tun.«
    »Und warum hast du darauf bestanden, den Polizisten auszuziehen? Und warum hast du die Uniform dann weggeworfen, nachdem du sie endlich hattest?«
    »Bei den Nebeldämonen, Matt! Wirst du mir jetzt endlich vertrauen?«
    »Tut mir leid. Aber zumindest die Jacke hätten wir gut gebrauchen können.«
    »Es war die Sache wert. Jetzt suchen sie nach jemandem in Polizeiuniform. Hey! Da vorne! Schnell!«
    Mehrere Häuser die Straße hinunter war ein Licht aufgetaucht. Matt trat vor Laney und ging ein wenig in die Knie, damit sie das Gewehr auf seine Schulter stützen konnte.
    Bei den vier Polizisten im Parlette-Park hatte das bereits funktioniert, und jetzt funktionierte es auch. Ein Crewpärchen erschien im Licht. Die beiden drehten sich um, winkten ihren Gastgebern zu, drehten sich wieder um und stiegen die Treppe hinab, wobei sie sich leicht in den Wind duckten. Als sich die Eingangstür des Hauses schloß und das Licht verlöschte, blieben die beiden Crewmitglieder als matte Silhouetten im Schatten der Bäume zurück. Im selben Augenblick, da sie die Straße überquerten, kreuzten sie die Flugbahn zweier Jagdsplitter.
    Matt und Laney zogen sie aus und setzten sie an eine Gartenhecke, wo die Sonne sie morgen früh finden würde.
    »Dank sei den Nebeldämonen«, sagte Matt. Er zitterte noch immer, obwohl er nun trockene Kleider trug.
    Laney dachte bereits weiter. »Wir bleiben zwischen den Häusern so weit es geht. Diese Häuser geben eine Menge Infrarotstrahlung ab. Sie werden uns abschirmen. Selbst wenn ein Wagen uns entdeckt, wird er landen müssen, damit die Besatzung uns ausfragen kann – sonst können sie nicht sicher sein, ob wir Crewmitglieder sind oder nicht.«
    »Gut. Was passiert, wenn wir die Häuser hinter uns haben?«
    Laney antwortete nicht sofort, und Matt drängte sie nicht. Schließlich sagte sie: »Matt, ich sollte dir wohl besser noch etwas sagen, bevor wir weitergehen.«
    Wieder drängte er sie nicht.
    »Sobald wir jenseits der Mauer sind – falls wir auf die andere Seite der Mauer kommen –, gehe ich ins Vivarium. Du mußt mich nicht begleiten, aber ich muß gehen.«
    »Werden sie nicht genau das erwarten?«
    »Vermutlich.«
    »Dann sollten wir das besser nicht tun. Laß uns zuerst Polly suchen. Solange es geht, sollten wir uns so ruhig wie möglich verhalten. Wenn deine Söhne der Erde erst einmal losstürmen – vorausgesetzt wir kommen überhaupt so weit –, werden diese Tore sofort wieder heruntergehen. Wenn wir …« In diesem Moment blickte er ihr in die Augen und hielt unvermittelt inne.
    Laney schaute geradeaus. Ihr Gesicht war hart und maskenhaft, und als sie weitersprach, klang ihre Stimme monoton.
    »Das ist genau der Grund, warum ich dir das jetzt sage. Ich gehe ins Vivarium. Deswegen bin ich hier.« Sie schien nicht mehr weiterreden zu wollen, dennoch fuhr sie fort: »Das ist der Grund, warum ich hier bin: weil die Söhne der Erde da drin sind, und weil ich einer von ihnen bin – nicht weil du mich brauchst, sondern weil sie mich brauchen. Ich brauche dich, um hineinzugelangen; aber notfalls versuche ich es auch allein.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Matt. Er wollte weitersprechen, aber … Nein, das konnte er nicht sagen. Das würde ihn verletzlich machen, und in ihrer gegenwärtigen Stimmung würde Laney das ausnutzen. Statt dessen fragte er: »Was ist mit Pollys großem Geheimnis?«
    »Miliard Parlette kennt es auch. Er schien begierig darauf zu sein, es auszuplaudern, und falls nicht, wird Lydia es schon aus ihm herausbekommen.«
    »Also braucht ihr Polly nicht mehr.«
    »Das ist richtig. Und falls du bis jetzt geglaubt haben solltest, ich wäre dir zuliebe hier, dann vergiß das lieber. Ich versuche auch nicht, irgendwie rüpelhaft oder grausam zu sein, Matt. Ich will nur, daß du weißt, wo du stehst. Sonst verläßt du dich am Ende noch darauf, daß ich irgendwelche klugen Entscheidungen treffe.
    Du bist nur ein Transportmittel, Matt. Wir brauchen einander, um hineinzugelangen. Sobald wir im Hospital sind, werde ich geradewegs ins Vivarium gehen, und du kannst tun, was immer du tun mußt, um zu überleben.«
    Eine Zeit lang gingen sie schweigend und Arm in Arm nebeneinander her wie ein Crewpärchen, dessen Heimweg zu kurz war, um mit einem Wagen zu fliegen. Von Zeit zu Zeit erschienen andere

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