Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
Vom Netzwerk:
lag
plötzlich viel weiter unter mir. Und die Eingangsöffnung ebenfalls.
Als ich ihre Höhe erreicht hatte blieb ich plötzlich in der Luft
hängen. Ich stieg also aus und fand mich im inneren der Kartoffel
wieder. Zuerst bemerkte ich nicht, das es eine ganz andere war. Erst als
ich Dich nirgends finden konnte ahnte ich es. Und als ich nach draußen
ging wusste ich es auch."
    "Was hast Du gefunden?"
    "Eine kleinere Halle. Es lag ziemlich viel Schrott herum.
Wahrscheinlich ein Ersatzteillager für irgend etwas. Ich sah mich nur
kurz um und ging wieder in die Kartoffel zurück. Ich dachte mir, wo ich
hergekommen war müsste ich eigentlich auch wieder zurückkehren
können. Ich stieg also wieder in den gleichen Zylinder, aus dem ich
gekommen war und da war ich wieder."
    "Hört sich an wie ein automatisches Verkehrssystem. Das würde
auch die anderen Kartoffeln erklären. U-Bahnen oder ähnliches würde
zu lange dauern. Man braucht sich nur einmal die Dimensionen dieser
Ringstation zu verdeutlichen. Alleine diese Nabenkugel hat einen
Durchmesser von Eintausendzweihundert Kilometern. Vom Rauminhalt solch
einer Kugel mal ganz zu schweigen."
    "Das mit dem Verkehrsnetz ist logisch. Man braucht nur in einen
Zylinder zu steigen und findet sich in einem anderen wieder. Aber
wo?"
    "Wie wäre es mit ausprobieren? Vom Zielort funkt man die
ODYSSEUS an und schon weiß man, wo sich der Zielort befindet."
    "Du vergisst, das die Wände hier keine Funkwellen
durchlassen."
    "Stimmt. Daran habe ich gar nicht gedacht."
    "Es muss einen Wählmechanismus geben, mit dem man sein Ziel
aussuchen kann. Sonst wäre das ganze sinnlos."
    "Vielleicht irgendwo an den Innenwänden der Kartoffel. Mir war
so, als ob an den Wänden irgendwelche geometrischen Muster waren.
Vielleicht finden wir dort Hinweise auf eine Steuerung. Oder aber sie
sind auf feste Zielorte Programmiert."
    Inzwischen spazierten sie durch die Lücke zwischen den
Raumschiffspulks zur ODYSSEUS zurück. Noch immer war es Stockdunkel,
und nur ihre Handscheinwerfer verbreiteten etwas Licht.
    "ODYSSEUS. Hört ihr uns?"
    "Klar und deutlich."
    "Wie wäre es mit etwas Licht?"
    "Kommt sofort."
    Das grelles Licht der ODYSSEUS überschüttete sie. Chan und Klaus
schalteten ihre Handscheinwerfer aus und wanderten im Licht der ODYSSEUS
zurück.

Kapitel 2
    1. Oktober 2104 AD
    Alle Besatzungsmitglieder der ODYSSEUS saßen um den
Besprechungstisch herum. Sie hielten einen Kriegsrat ab. Ein teil von
ihnen wollte die Transmitter ausprobieren, die anderen dagegen erst
einmal die Kartoffel näher untersuchen und auf die SITAE warten, bevor
sie sich ins Unbekannte stürzten.
    Klaus drängte seine Kopfschmerzen zurück und klopfte auf den Tisch.
    "Leute. So geht das nicht. Wir müssen zu einer Einigung
kommen."
    "Völlig richtig, Klaus. Ich bin nicht dagegen die Transmitter
auszuprobieren, sondern ich bin dagegen das wir einfach aufs Geratewohl
hin und herspringen."
    "Das wollen wir ja auch gar nicht, Chan. Wir wollen doch nur
herausfinden, wohin sie führen und sie markieren. Bisher kennen wir nur
die eine Verbindung die Klaus benutzt hat."
    "Kompromiss Leute. Gene, Du markierst die Transmitterröhren in
dieser Kartoffel und arbeitest einen Plan aus um die anderen markieren
zu können. Janai, Du versuchst den Wählmechanismus herauszufinden
und..."
    "Hatschi!"
    "Gesundheit. Du wirst doch nicht krank,
Singha?"
    "Nein, Klaus. Wahrscheinlich nur ein Staubkorn."
    Klaus war irritiert. Singha's Niesen hatte ihn aus dem Konzept
gebracht. Schnupfen war schon seit einigen Jahrzehnten vollkommen
zurückgedrängt worden. Er hob den Kopf und ein wahnsinniger Schmerz
durchraste seinen Kopf.
    "Klaus. Was ist los?"
    Nur verschwommen bekam er die besorgten Anfragen mit.
    "Es geht schon wieder. Danke."
    "Klaus. Du weißt was das ist! Genau wie ich es weiß!"
    "Schon gut, Chan. Ich setze mich gleich mit Wolf Kasbow in
Verbindung."
    Er wollte gerade noch etwas hinzufügen, als eine erneute
Schmerzwelle ihn Bewusstlos werden ließ. Als er die Augen aufschlug lag
er im Bett. Chan saß an seiner Seite und sah ihn besorgt an.
    *
    Chratangi Tong blickte auf als das Warnsignal wieder einmal ertönte.
Die SITAE hatte wieder einmal ihren programmierten Kurs verloren. Seit
mehreren Tagen umkreisten sie bereits den Gasriesen um den auch die
Ringstation kreiste. Aber im Gegensatz zu ihr, war es für die SITAE
nicht möglich einen stationären Orbit zu halten.
    Schuld daran waren die Massepunkte unter der Oberfläche des
Gasriesen.

Weitere Kostenlose Bücher