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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Gestrüpp wuchs hier nicht das Geringste. Es kam ihr vor, als sei es ein Ort, an dem man gefahrlos eine Stepperscheibe und den zugehörigen Stapel Transportplattformen würde verstecken können.
    Also öffnete nun Roxanny die Abdeckung und berührte einige Tastfelder. »So«, sagte sie dann. »Jetzt wollen wir doch mal sehen, wie die uns jetzt noch finden wollen!«
     
    Louis wankte auf den Wartungsstapel zu. Ein Stock oder eine Krücke hätten ihm deutlich weitergeholfen. Er blieb stehen, als die Hitze unerträglich wurde. Er musste ihr folgen … aber er kam nicht näher heran. Er setzte sich und dachte nach.
    Von einer der höheren Rampen auf die Stepperscheibe springen? Jepp, stet.
    Dieser Wartungsstapel würde nicht ewig rotglühend bleiben … aber es würde einige Zeit dauern, bis er abgekühlt war. Einen Tag, vielleicht zwei? Während Louis wartete, musste er auf jeden Fall etwas essen.
    Eine Minute noch, dann würde er sich auf den Weg zu diesem hängenden Garten machen.
    Flackerndes Licht weckte ihn. Er war eingedöst, vielleicht auch bewusstlos geworden. Ohne Überraschung schaute er zu, wie Proserpinas Schiff immer tiefer sank. Aus einem Dutzend verschiedener Richtungen blitzten immer wieder Laser auf. Das Sonnenfisch-Schiff flackerte. Dann verschwanden alle Laser in flammenden Bauschbällen, und das große Sonnenfisch-Schiff schwebte auf Louis herab.
    Hanuman, der einen vollständigen Druckanzug angelegt hatte, trat aus der Luke.
    »Hier sind sie durchgegangen«, rief Louis. »Ich muss ihnen nach, aber es ist noch zu heiß. Warte!«
    Hanuman sprang. Er landete auf der Stepperscheibe und war verschwunden.
    Was hatte die Stepperscheibe überhaupt aktiviert? Die Plasmahitze? Ein Querschläger? Warum sollte Tonschmied hierher einen Wartungsstapel schicken, dessen Stepperscheibe bereits aktiviert war? In der Luke sah Louis Proserpina, die ebenfalls einen Druckanzug trug. »Pass auf«, rief er, »sie ist noch aktiv!«
    Sie ließ sich auf die Stepperscheibe fallen und war verschwunden.
    Das Sonnenfisch-Schiff schwenkte herum, schien sich blind und blicklos umzuschauen. Es stieg auf die Höhe des Loches in der Mauer auf, schwebte durch die Öffnung hindurch und war fort.
     
    Louis fragte sich, wie tief er eigentlich in Schwierigkeiten steckte.
    Alle hatten ihn verlassen. So allein hatte er sich nicht mehr gefühlt, seit … er konnte sich nicht mehr erinnern. Roxanny hatte ihn verlassen. Wie sollte er ihr das jemals erklären können … oder verstand sie ihn nur allzu gut?
    Wenn er an sie dachte, dann war sie für ihn ›seine Frau‹ – eine Entscheidung des Schicksals selbst: die einzige weibliche Homo sapiens in der Unermesslichkeit von drei Millionen Welten.
    Sie hatte das Flugrad mitgenommen. Proserpina hatte das Sonnenfisch-Schiff so programmiert, dass es von allein nach Hause flog. Louis war zu Fuß unterwegs. Das war gut und schlecht gleichermaßen. Es war verfutzt weit bis zur nächsten Nahrungsquelle, aber es ging die ganze Zeit über bergab. Verhungern würde er nicht. Die Verteidigungssysteme des Vorletzten würden ihn nicht töten, wenn Roxanny bei ihrer Analyse Recht behielt: Alle Systeme würden ihn für einen umherstreifenden Homo habilis halten. Er war ohnehin schon fast nackt.
    Aber er musste deutlich früher Wasser finden.
    Es musste Wasser geben, um dieses riesige grüne Grasland zu bewässern. Es musste sogar Wasser in noch größerer Nähe geben: nicht allzu hoch über seinem Kopf. Er musterte die verschiedenen Rampen, die hinauf und hinüber zu den hängenden Gärten führten.
    Louis machte sich auf den Weg. Nichts schoss auf ihn. Vielleicht hatte Proserpina die restlichen Verteidigungssysteme des Vorletzten abgeschaltet.
    Immer häufiger musste Louis eine Rast einlegen. Jetzt kroch er nur noch. Ein Stab wäre jetzt wirklich prächtig gewesen! Vielleicht würde er ja in diesen hängenden Gärten einen jungen Baum fällen können. Dann zurückgehen zu Proserpinas ›Basis‹, in den ARM-Doc klettern und seinen Heilungsprozess abschließen. Sich dann überlegen, was er als Nächstes unternehmen sollte.
    Diesen Geruch kannte er.
    Er hatte den Lebensbaum-Vorrat des Vorletzten gefunden!
    Es ist verfutzt gut, dachte er benommen, dass ich mit dem Flugrad nicht in diesem Garten gelandet bin. Roxanny hätte davon gegessen. Sie war … vielleicht schon zu alt für die Umwandlung, vielleicht auch nicht, schließlich nahm sie seit Jahrzehnten Boosterspice zu sich. Also wäre sie gestorben oder zu

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