Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
gefallen, wie ein Heranwachsender behandelt zu werden – wieder jung zu sein! Keine Verantwortung! Roxanny …« Louis Wu war auf der Flucht vor der ARM. Das konnte er ihr nicht erklären. Es gab noch andere Dinge, die sie nicht wissen durfte, wollte er ihr ihre Bewegungsfreiheit lassen. Er sagte: »Ich liebe dich!«
    Sie deutete auf einen immer noch rotglühenden Haufen. »Was ist das da?«
    »Ein Wartungsstapel. Transportplattformen von … von einem anderen Abschnitt des Ringes.«
    »Was ist mit diesen Waffen? Denen da?«
    »Weiß nicht.« Er konnte es nur vermuten. Tonschmied musste einen Wartungsstapel verloren haben, während er die Zitadelle erkundet hatte. Den nächsten hatte er dann mit Waffen ausgestattet und war erneut eingedrungen, und bis hier war er bei diesem Versuch nun gekommen.
    »Und dieses silberne Ding auf der Oberseite?«
    Er konnte nicht antworten.
    »Das ist eine Puppenspieler-Stepperscheibe, oder? Und die pumpt Lichtstrahlen und Geschosse und was sonst noch so darauf trifft, einfach an einen anderen Ort. Das bedeutet, dass sie immer noch funktioniert, und das ist auch der Grund dafür, warum dieses Ding immer noch funktioniert …«
    »Das ist gefährlich! Roxanny, du hast doch keine Ahnung, wo die hinführt!«
    »Was du mir alles vorgelogen hast! Ich bin kein Kind!« Aufmerksam schaute Roxanny ihn an. »Ich habe ihr nicht geglaubt. Du bist im Bett nicht wie ein alter Mann. Also habe ich dich ausprobiert, und es stimmt tatsächlich.«
    »Woher hast du …«
    »Es hat eine Lehrmeisterin gegeben.«
    »Roxanny …«
    »Es sieht so aus, als würden wir hier ein gutes Ziel abgegeben. Und daher denke ich, ich riskiere es einfach mal!« Das Flugrad stieg auf und glitt dann seitwärts.
    Der Schrotthaufen aus funktionsunfähigen Transportstapeln glomm immer noch matt rot. Die oberste Scheibe war matt silbern. Roxanny ließ das Flugrad darauf absinken und verschwand.
     
    Sie hing kopfüber im Irgendwo, und sie stürzte. In einem lang gezogenen, lautlosen Schrei entwich ihr sämtliche Atemluft. Sie fiel an einer glatten, senkrecht verlaufenden, roten Felswand entlang, in Richtung von ockerfarbenem Sand tief, tief unter ihr. Oberhalb ihrer Füße konnte sie marineblauen Himmel mit einem Hauch von Rosa erkennen.
    Dann richtete sich das Flugrad wieder auf und begann mit dem Aufstieg. Mit deaktivierter Schallfalte war das Flugrad auf dem Mars herausgekommen. Im Vakuum muss man schreien, oder die Lungen platzen.
    Mars. Lächerlich. Wahnsinnig. Doch sie kannte diesen Ort – sie war auf dem Mars ausgebildet worden. Mit verwirrten Sinnen fand sie den Bogen wieder – die Ringwelt, die über sich selbst aufging. Also war sie doch nicht verrückt: Das musste die Karte des Mars auf dem Großen Ozean auf der anderen Seite der Ringwelt sein. Aber selbst wenn dem so war, dann würden Wembleth und sie in wenigen Minuten sterben: Weil diese Atmosphäre hier für sie hochgiftig wäre – wäre sie nicht so tödlich dünn, dass das kaum noch von Bedeutung war.
    Das Blut, das ihr aus der Nase strömte, begann jetzt zu schäumen. Wembleths Mund war in einem stummen Schrei geöffnet; er umklammerte die Instrumente des Flugrades, als wolle er das Gefährt erwürgen.
    Das Flugrad näherte sich nun einer silbernen Scheibe, die genauso aussah wie die, durch die sie hierher gekommen waren: eine umgedrehte Stepperscheibe.
    Wembleth streckte den Arm aus und zerrte an den Nabelschnüren, die ihn mit dem ’Doc des Flugrades verbanden. Mit der Faust schlug er gegen den Rand der Stepperscheibe. Der Rand öffnete sich und gab eine kleine Tastatur frei. Auch auf diese Knöpfe hämmerte er mit der Faust. Dann machte er sich an den Instrumenten des Flugrades zu schaffen, und das Fahrzeug sank ab, drehte sich, und stieg dann so auf, dass es die Unterseite der Stepperscheibe berührte.
    Und plötzlich gab es Luft und einen babyblauen Himmel.
    Gierig holte Roxanny Atem und keuchte, keuchte, keuchte. »Perfekt!«, sagte sie dann; vom Schreien war ihre Kehle so rau, dass nur noch ein tonloses Flüstern herauskam. Sie umarmte Wembleth. »Perfekt! Du hast uns gerettet! Dieses Ding wäre uns gefolgt. Proserpina. Und Luis. Louis Wu.« Einen Augenblick später hob sie den Kopf. »Du hast doch einfach nur aufs Geratewohl auf diesen Knöpfen herumgedrückt, oder? Ich frage mich, wo wir wohl sein mögen.«
    Sie konnte alles erkennen, was es zu erkennen gab. Sie befanden sich auf einer winzigen Insel inmitten eines riesigen, ruhigen Meeres. Außer

Weitere Kostenlose Bücher